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Sonderangebot: Statt 20.000,- Euro jetzt nur noch 35,-
Die Wäscher-Telefonkarten gibt´s jetzt in Buchform

Was ist bloß das Süchtigmachende an Hansrudi Wäschers Comichelden? Man könnte meinen, der Meister streut Geschmacksverstärker in seine Zeichnungen. Nun, auf diese Frage hat wohl nicht mal HRW eine Antwort. Tatsache ist, dass es im deutschen Sprachraum kein anderer Comiczeichner geschafft hat, dass seine Comics eine solche Magnetkraft entwickelten, dass die Vernunft bei so manchem Fan auf der Strecke blieb. In den Händen eines gewieften Geschäftsmannes wie Norbert Hethke konnte mit Wäscher schon ordentlich Kohle gescheffelt werden. Der Gipfel des Abkassierens wurde zweifellos mit Hethkes Telefonkartenproduktion erreicht, die ab 1992 einsetzte. Vielleicht war der Geldsegen sogar die Rettung seines Verlages, konnte Norbert doch damit die schmerzhaft hohen Verluste, die durch die Produktion der Superhelden von DC entstanden sind, wettmachten.

Erstmals wurde Hethke die Telefonkartenidee 1990 auf der „Alles aus Papier“-Börse nahe gebracht, doch damals war er skeptisch. Erst ein Jahr später und nach intensiver Bearbeitung durch Peter Skodzik, konnte er sich zu der ungewöhnlichen Idee durchringen, Telefonkarten mit Comicmotiven zu bedrucken. Und er machte es mit der ihm eigenen Dynamik. Die erste Wäscher-Telefonkarte (Schalterkarte) wurde mit 100.000 Stück Auflage von der Post vertrieben, um die Sache in Schwung zu bringen. Gleichzeitig kamen zwei sogenannte Kundenkarten (Auflage je 2000 St.) heraus. Dieses Dreierset kostete bereits DM 148,-. In späteren Zeiten produzierte der Verlag oft nur mehr einige hundert Exemplare, um die Exklusivität zu betonen. Immer wieder wurden die Telefonkarten als Spekulationsobjekt in den Himmel gejubelt (z.B. verkündete die Werbung, als Hethke auch Hologrammkarten herausgab: „Die Goldgräberzeit des Telefonkartensammelns beginnt hier noch einmal von vorn“). Das kann ja auch durchaus ehrlich gemeint gewesen sein, ich will hier niemandem etwas unterstellen und ich kann dieses Sammelgebiet auch gar nicht beurteilen, doch Tatsache ist, dass die Erfindung des Mobiltelefons alles umkrempelte und die hochgepuschte „Blase“ irgendwann den Bach runterging. Am Ende der Hethke-Produktion dürften die wenigen Sammler, die nicht auf halbem Weg Pleite gegangen sind, rund EUR 20.000,- für sämtliche HRW-Karten hingeblättert haben.

(Mehr in SPRECHBLASE 226)


Special vom: 09.01.2013
Autor dieses Specials: Gerhard Förster
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
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