Optionen und weiterführende Links



In der Datenbank befinden sich derzeit 477 Specials. Alle Specials anzeigen...

Von faulenden Horrorexperten empfohlen
Levin Kurio spricht über den Weissblech Verlag

Hartwig: Weissblech ist ein norddeutscher Verlag; ansässig südlich von Kiel. Ist es eigentlich möglich, sein Leben durch einen eigenen Verlag dort oben zu bestreiten?

Kurio: Praktisch in jedem Interview kommt irgendwann diese Frage, selbst wenn das Interview nur drei Fragen hat. Mir bleibt kaum etwas anderes übrig. Erstens lassen mir meine weitreichenden Aktivitäten im Comicbereich für eine geregelte Erwerbsarbeit keine Zeit und zweitens habe ich als Abbrecher der Geisteswissenschaften ohnehin nichts im Sinne einer bürgerlichen Erwerbsbiographie gelernt.

Hartwig: Wie läuft der Abo- und Einzelheftversand. Machst du das noch selbst?

Kurio: Ja. Ich mache überhaupt das meiste Organisatorische selbst, manchmal hilft mir aber auch meine Frau dabei.

sprechblase226_weissblech

Hartwig: Was sagt denn deine Frau eigentlich dazu, dass du die XXX COMICS fabrizierst?

Kurio: Wie alle lebensfrohen Menschen hat sie ihre Freude an hervorragenden Heften voller heiterer Erotik.

Hartwig: Kurz zur Geschichte deines Verlags der 1993 das Licht der Welt erblickte. Ich zitiere mal von deiner Website: „Spaßig war´s, insbesondere weil damals die Hefte noch selbst gedruckt wurden, auf einer alten Copyrapid Presse in einem verwaisten Kuhstall.“ – Wie kam es dazu? Wen wolltest du beeindrucken?

Kurio: Ich glaube nicht, dass ich damals ernsthaft versucht habe, jemanden mit eigenen Comicheften zu beeindrucken. Ich wollte einfach welche machen, und ich wollte damit tatsächlich auch Geld verdienen. Das funktionierte anfänglich nicht so, wie ich mir das gedacht hatte; das allererste KOMA COMIX habe ich für die horrende Summe von 600 Mark drucken lassen. Leider fehlte dann das Geld für die nächste Ausgabe, auch wenn durchaus Potenzial vorhanden war. Über einen Bekannten meines Vaters bekam ich dann besagte Druckmaschine inklusive einer Maschine zum Platten belichten. Natürlich durfte ich das ganze nicht innerhalb der Wohnung betreiben, deshalb blieb mir nur der alte Kuhstall. Ich hatte natürlich keinen Plan, wie das alles funktionieren sollte. Trotzdem habe ich einige Ausgaben KOMA COMIX damit gedruckt, und die Dinger waren schon wegen der Druckqualität teilweise unlesbar.

Förster: Wie entstand der Name „Weissblech“?

Kurio: Vor rund 20 Jahren brauchte ich einen Titelkopf für ein kleines Kopierheftchen. Vorher hatte ich mit relativ viel Sorgfalt einen Schriftzug für eine Art SCHWERMETALL-Satire (oder was man so mit 13 darunter versteht) gezeichnet. Den habe ich ausgeschnitten und auf die Vorlage geklebt. Das war das allererste Weissblech-Heft (siehe Abb. unten). Der Verlagsname war also ursprünglich eine Verulkung von SCHWERMETALL.

(Viel mehr in SPRECHBLASE 226)



Special vom: 09.01.2013
Autor dieses Specials: Arne Hartwig
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Der unbekannte Asterix
Die Bourgne-Identität des Michel Vaillant
König Marti
Sonderangebot: Statt 20.000,- Euro jetzt nur noch 35,-
Der rote Korsar
Zurück zur Hauptseite des Specials


?>