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CAPITAN TERROR
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Meine Piraten-Serie entsteht
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Sie formt sich bereits zu einer Zeit, in der ich noch Laubzigarren qualmend mit Freunden des Nachts auf einem Baumstamm-Floß über einen abgelegenen Kiesteich treibe. Dessen Wasser ist zwar Milieugerecht salzig, aber das liegt an der Kaliförderung der DDR, die die Abwässer ungehindert in die Werra leiten. Folge: alle Fische treiben bauchoben an die Gitter der Wehre und giftige Algen wuchern in grünen Wolken. Was uns aber – am Feuer auf dem Floß – nicht am Fernträumen hindert.
Kauka-Verlag: Hier werden 1971 aus Träumen Tatsachen. Ich kann, ich darf, ich muss sogar Ideen für verlagseigene Comicserien der härteren Art entwickeln, damit PRIMO ein eigenes, unverwechselbares ‚Gesicht‘ bekommt. ANDRAX, KUMA, MANILA sind bereits in Produktion und haben ihr Publikum. Fehlen noch die Seewölfe auf ihrem pfeilschnellen, wendigen, feuerspeienden Segler! Ich schreibe den Serienrahmen, lege den Schauplatz fest und erfinde die Gestalten, die ihn bevölkern: den Scharfschützen, den Listigen, den Starken, den Schwertschwinger, den Körper-Kämpfer, den Geschützmeister ... und den Kopf der Crew, das Alphatier der Seewölfe ...

Ich reiße die Grobhandlung der ersten Albumgeschichte auf. Mit viel Entfaltungsmöglichkeit für die Eigenkreativität eines Zeichners, der Freiräume braucht. Esteban Maroto erfüllt alle Voraussetzungen für die zeichnerische Führung dieser Serie. Doch er quittiert den Dienst leider schon nach 46 herrlich durchkomponierter Seiten. „Maroto mag das Meer nicht. Er wird schon beim Anblick von Schiffen seekrank!“ Das wird mir von unserem Studio Bardon Art in Barcelona kolportiert.

Vor wenigen Wochen erfuhr ich von Esteban Maroto selbst eine andere Wahrheit: „Ich wurde Knall und Fall von der CAPITAN TERROR-Produktion abgezogen. Mein Protest nutzte nichts – der nächste Zeichner war billiger!“ (Was mein Kauka-Budget nicht zu spüren bekam – claro!)

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Special vom: 14.07.2013
Autor dieses Specials: Peter Wiechmann
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