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The incredible Story of Stan Lee (Teil 1 von 3)
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Stan Lee inszenierte nicht nur das Marvel-Universum, er hat auch bereits das Golden Age der amerikanischen Comics mitgeprägt. Und dennoch wurde seine Geschichte noch nie auf Deutsch erzählt. – Die SPRECHBLASE versucht mit einer dreiteiligen Artikelreihe hinter den Mythos zu blicken, und lässt dabei Weggefährten, Kritiker sowie natürlich Lee selbst in zahlreichen Originalzitaten zu Wort kommen.

Seinen ersten Comictext schrieb Lee für CAPTAIN AMERICA COMICS Nr. 5 vom August 1941 – eine Shortstory über einen Reporter namens Stan_Lee_1„Headline Hunter“. Timely produzierte zu dieser Zeit eine Vielzahl an Comics – von Western über Krimis und Horror bis hin zu Superhelden –, doch Stan sah seine Zukunft noch immer nicht im Comicbereich. Er träumte von einer Karriere als seriöser Schriftsteller und davon, eines Tages den großen Roman der amerikanischen Literatur zu schreiben. Um seinen wahren Namen für dieses hehre Ziel aufzubewahren, schrieb er seine Comics unter wechselnden Pseudonymen, wie S.T.Anley, Stan Martin, Neel Nats und anderen, die er selbst längst vergessen hat. Die Zahl der von ihm verfassten Scripts wuchs und wuchs, doch die Bezahlung war miserabel. „Ich erhielt 50 Cent pro Seite, die ich damals schrieb. Je mehr Seiten, desto mehr verdiente man. Es war wie zu der Zeit als ich Sandwiches zustellte, auch da wurde ich pro Lieferung bezahlt.“

Auch Joe Simon und Jack Kirby fühlten sich unterbezahlt, und so wechselten die beiden nach CAPTAIN AMERICA Nr.10 zum Erzrivalen National Publications (später als DC Comics bekannt). Stan Lee in diversen Zitaten über die Zeit: „Ich arbeitete nur für eine relativ kurze Zeit für Joe Simon und Jack Kirby, doch für mich war sie sehr lehrreich. Ich bewunderte ihr Talent und ihre Professionalität, und so war es, wie für zwei Idole zu arbeiten. Vom Aussehen her hätten sie ein perfektes Komikerduo abgegeben: Joe war groß und dünn, Jack klein und gedrungen. Wir hatten kein freundschaftliches Verhältnis zu dieser Zeit, denn für sie war ich kein ebenbürtiger Kollege. […] Ich erinnere mich an Jack, wie er am Zeichentisch saß, an seiner Zigarre kaute und irgendwas murmelte oder brummte oder summte. Durch die dichten Rauchwolken konnte ich nie nahe genug herankommen, um es herauszufinden.“ „Ich tat, was ein Bürobote eben so tut. Ich brachte Joe und Jack ihre Sandwiches, ich füllte ihre Tintenfässer nach und ich spitzte ihre Bleistifte an.“ „Meine Erfahrungen mit den beiden waren nur von kurzer Dauer, denn bald danach kündigten Joe und Jack. – Und nein, es war nicht meinetwegen!“ „Was genau sich damals im Hintergrund abgespielt hat habe ich nie mitbekommen, aber später haben mir diverse Leute erzählt Martin Goodman hätte herausbekommen dass Joe und Jack heimlich auch für die Konkurrenz gearbeitet haben.“

Auf einsamem Posten

Für Stan freilich war das ein Glücksfall, denn Goodman setzte ihn in seiner Verzweiflung (jemand anderen gab es in der Redaktion ja nicht mehr) als vorläufigen, ersatzweisen Chefredakteur für den Comicbereich ein. „So, da stand ich nun – „Mr. Timely Comics“ –, und ich war zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal 19. Manchmal saß ich in der Nähe der Rezeption in Sweatshirt und Sneakers, und jemand kam herein und fragte mich: ‚Hey Junge, wo finde ich Mr. Lee?‘ Das war mir sehr peinlich, denn die Wahrheit hätte den Kunden in Verlegenheit gebracht. So sagte ich: ‚Einen Moment bitte, Sir. Ich sage ihm, dass Sie hier sind.‘ Dann lief ich hinaus, und ordnete den Portier an, zu sagen, Mr. Lee wäre heute leider nicht anwesend.“

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Special vom: 14.07.2013
Autor dieses Specials: Stefan Meduna
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