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BerndDer Carlsen-Verlag sucht derzeit in einer Casting-Aktion lese- und musikbegeisterte Mädchen. Gesucht wird die beste Sängerin für den Titelsong der Buchreihe Frida Superstar, und das Ganze geschieht in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendportal „Buchschwestern“ und dem Song-Komponisten Carsten Gerlitz. Drei ganz unterschiedliche Medien (Buchverlag, Kinderportal, Musikproduzent) arbeiten hier also Hand in Hand, wobei jedes dieser Medien voneinander profitiert.

Eine solche Zusammenarbeit nennt man auch intermediale Beziehungen. Sie sind es, die in der heutigen Zeit wahren Erfolg hervorbringen. Man sehe sich doch nur einmal Kinoerfolge wie zum Beispiel Cars an. Film, Musik, Spielzeug, Comicmagazin und so manche andere Kleinigkeit greifen hier Hand in Hand. Und weil die Eltern als Sammler angesprochen werden, kaufen sie ihren Kindern gerne die Autos.

Diese intermedialen Beziehungen vermisse ich in der Comicwelt. Ganz selten kommt es mal zu Kooperationen, die wegweisend sein könnten, aber dann doch nur Einzelfälle bleiben. Wie wäre es zum Beispiel bei romantischen Mangatiteln mit einem Frauenmagazin zusammenzuarbeiten? Eine Serie über die Romantik im Leben der Mangaka könnte die Verkäufe ganz schön pushen, und die Yellow Press hätte ein paar Storys mehr. Oder wie wäre es mit einer Zusammenarbeit zwischen Westernverlag und Abenteuermagazin? Ich brauche nur etwas nachzudenken und mir fallen viele Ideen ein, durch die man sich neue Leser angeln könnte.

Und dabei wäre das nur der Anfang. Intermedial bedeutet nicht die Kooperation mit einem Medium, sondern mit vielen Medien und deren Formen. Jede Serie oder zumindest jedes Genre bräuchte im Grunde genommen ein speziell zugeschnittenes Konzept. Und darin müssten existentielle Fragen beantwortet werden: Welches ist meine Zielgruppe? Wo kann ich sie außerhalb des Comicbereichs finden? Und wie kann kann ich diese Zielgruppe ansprechen?

Es ist sicherlich aller Ehren wert, dass viele Verleger das machen, was ihnen gefällt. Aber was fehlt, ist der Blick über den Tellerrand hinaus. Dazu braucht es natürlich Zeit und vermutlich auch Geld. Aber es ist ja auch eine Investition in die Zukunft. Vielleicht muss diese auch mit einer Verringerung des Programms einhergehen.
Jeder Titel, den ein Verlag weniger produziert, macht zeitliche Ressourcen frei, um sie in Kooperationen zu stecken.

Der Traum schlechthin ist eine gemeinsame verlagsübergreifende Strategie.
Was mit den Graphic Novels angefangen hat und mit dem Gratis Comic Tag weiter gegangen ist, könnte auch auf noch tieferen Ebenen Erfolg bringen.
Gemeinsam könnte man die verschiedenen Genres bei Partnern unterbringen. Wo die Schlagkraft eines Verlages nicht ausreicht, kann eine ganze Gruppe mehr ausrichten.

Ihr habt weitere Ideen zu diesem Thema? Dann schreibt sie mir doch im Zack-Forum oder an bernd.glasstetter@splashcomics.de

Bis zur nächsten Ausgabe
Bernd Glasstetter
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Special vom: 27.08.2013
Autor dieses Specials: Bernd Glasstetter
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Editorial von Georg F. W. Tempel
Interview mit Olivia Vieweg
Interview mit José Fonollosa
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