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Editorial von Georg F. W. Tempel
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Georg_TempelLiebe Leser,
gestern, auf der Weihnachtsfeier einer großen deutschen Zeitschriftengruppe, wurde dem Print das Wort geredet. Nicht nur, dass man dort vom besten Geschäftsjahr ever berichtete, es wurde auch ein klares Commitment für Druckerzeugnisse ausgesprochen.
Was sich auch darin manifestiert, dass die Gruppe im Begriff ist, einen Großteil der Printerzeugnisse eines anderen großen deutschen Verlagshauses zu übernehmen – wenn das Kartellamt zustimmt.
Was also steckt nun tatsächlich hinter dem großen Buhaha, das um digitale Zeitschriften und Bücher gemacht wird? Sind die Verantwortlichen dieser Zeitschriftengruppe schlichtweg zu blöd, um die Zeichen der Zeit zu erkennen? Oder warum werden da Millionen in den Ankauf neuer Printtitel gesteckt? Oder ist das laute Gewese um die Digitalisierung der Druckerzeugnisse nur eine schlaue und hinterhältige Kampagne der Digital-Industrie, um mehr Umsatz zu machen?
Wahrscheinlich haben beide Seiten irgendwo Recht. Möglicherweise geht es den Zeitungsleuten gar nicht so sehr um das Printprodukt als vielmehr um das Knowhow, wie man Inhalte erstellt. Denn bei allem Digitalisierungswahn – berechtigt oder unberechtigt – müssen auch digitale Erzeugnisse mit (neuen) Inhalten gefüllt werden. Nur im Internet recherchieren und bekannte Inhalte wiederkäuen, wird auf Dauer nicht ausreichen und funktionieren. Wer seine Inhalte verkaufen will, muss dem Leser einen gewissen Neuigkeitswert anbieten, zusammen mit Zusatzfunktionen, die eine Zeitschrift nicht bieten kann.
Und was für Zeitschriften gilt, stimmt auch für Comics und Bücher. Auch hier wird die fortschreitende Digitalisierung vom Novelty-Charakter getragen werden. Ein reines Einscannen von Comicseiten, die man dann auf sein Smartphone oder Tablet laden kann, mag hier für den Anfang nett sein. Aber an sich muss da mehr geschehen. Gerade ein Comic wie der neue Asterix bietet sich dafür hervorragend an. Hintergründe zu Zitaten oder Anspielungen sollten während des Lesens abrufbar sein. Werden Songs oder Filme parodiert, müssten die entsprechenden Sound- und Filmschnipsel bereit stehen. Historische Orte sollten erklärt und dargestellt werden etc. Dabei mutet es schon etwas seltsam an, dass ein Megaseller wie Asterix das noch nicht bietet, während man exakt diese Features seit nunmehr fünf Jahren in der digitalen Ausgabe des MOSAIK abrufen kann, was das Heft zu einem europäischen Vorreiter macht.
Ich denke, dass wir uns erst am Beginn einer schönen neuen Lesewelt befinden.
In diesem Sinne wünscht Ihnen das gesamte ZACK-Team ein aufregendes und
spannendes Jahr 2014.

Georg F.W. Tempel
(Chefredaktion
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Special vom: 24.12.2013
Autor dieses Specials: Georg F.W. Tempel
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Die Dan Cooper-Gesamtausgabe: Action, Leidenschaft und Emotionen
Interview mit Ramón K. Pérez (Tale of Sand)
Das Allerletzte
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