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Interview mit Jens-Uwe Schubert
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jensuweschubertMOSAIK_Titel_459_600pxHallo Herr Schubert, mit dem Rom-Thema ist ihnen wirklich ein Coup gelungen. In Fankreisen war man sich eigentlich einig, dass es, wie angekündigt, nach Indien geht. Warum nun Germanien und das Römische Reich?
Die Abrafaxe haben sich in den letzten Jahren in der Zeit immer weiter in Richtung Gegenwart bewegt. Da hatten sie wohl Spaß daran, mal wieder ganz weit zurück zu gehen. Noch heute werden ja die zivilisatorischen Leistungen des Römischen Reiches bewundert. Das wollten sich die Abrafaxe genauer ansehen.

Wie lange planen Sie die Geschichten im Voraus? Gibt es bereits jetzt Überlegungen für die nächste Reise der Abrafaxe?
Wir planen die Geschichten der Abrafaxe zwei bis drei Jahre im Voraus. Und natürlich gibt es bereits Planungen für die nächste Reise der Abrafaxe. Sie werden dann … nun, vermutlich interessiert das eh niemanden. Deshalb müssen wir dazu an dieser Stelle auch nichts sagen.

Nun weckt die Rom-Thematik gerade in Fankreisen doch einige hohe Erwartungen. Lassen Sie sich als Autor von den Meinungen und Ideen der Leser beeinflussen?
Natürlich nehmen wir die Meinungen und Ideen der Leser sehr ernst. Allerdings ist das Spektrum unserer Leserschaft ungewöhnlich groß. Es reicht von Lesebeginnern im Alter von sechs oder sieben Jahren bis zu den traditionellen und sehr engagierten Fans, die in den sechziger und siebziger Jahren mit dem MOSAIK aufgewachsen sind. Wobei wir die Kernleserschaft eher bei den Zehn- bis Zwölfjährigen sehen. Bei solch breitgefächerter Leserschaft ist es allerdings nicht ganz leicht, es immer allen recht zu machen. Uns ist natürlich bewusst, dass gerade die alten Fans ein Rom-Abenteuer besonders kritisch begleiten werden. Aber dieses Thema deshalb zu vermeiden, schien uns auch nicht angemessen.

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Wie sah Ihre Recherche zur Rom-Serie aus? Bekamen Sie Unterstützung von Museen, besuchten Sie Hessen, das Herkunftsgebiet des Germanenstammes der Chatten?
Wir recherchieren unserer Geschichten mit dem größten möglichen Aufwand. Ein Redaktionsmitglied ist sogar vor Ort gewesen und hat sich in Mainz und seinen Museen umgeschaut. Außerdem haben wir Kontakte zu Althistorikern, die uns fundierte Auskünfte und Hilfestellungen liefern.

Die Abrafaxe sind seit diesem Monat wieder in heimischen Gefilden unterwegs. Sind diese Geschichten leichter für Sie zu erzählen als die Abenteuer in fremden Ländern und Kulturen?

Letztlich macht das keinen so großen Unterschied. Es ist eher ein wenig schwerer, Geschichten zu erzählen, die in unserer näheren Umgebung spielen, weil die Leser natürlich genaue Vorstellungen von ihrer Heimat und deren Historie haben. Das müssen wir einfach berücksichtigen.

Bisher spielen, mit Ausnahme des römischen Kaisers Trajan, nur fiktive Figuren eine Rolle in der neuen Serie. Sind hier weitere Verweise auf die reale Vergangenheit des Römischen Reiches geplant?
Trajan wird nicht die einzige historisch verbürgte Persönlichkeit bleiben. Die Abrafaxe – und damit ja auch unsere Leser – werden zum Bespiel dem Anwalt Plinius und dem Historiker Tacitus begegnen.

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Wenn man an das Römische Reich denkt, fällt einem zuerst Caesar ein und natürlich Arminius quasi als Gegenstück der römischen Herrschaft. Die neue Serie ist jedoch in keiner der beiden Epochen angesiedelt. Warum haben Sie sich für einen in weiten Teilen relativ unbekannten Zeitraum entschieden?
Wenn wir heute vom Römischen Reich reden, bezieht sich das ja auf einen viele, viele hundert Jahre währenden Zeitraum. Das Königtum, die Republik und dann die Kaiserzeit haben das Leben und den Alltag seiner Bewohner ganz unterschiedlich geprägt. Die Zeit zwischen Caesars Fall und dem Aufstieg des Octavian ist schon oft und aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt worden. Wir haben an einer anderen Stelle angesetzt. Das hatte verschiedene Gründe. Nicht zuletzt spielte eine Rolle, dass Trajan eine besondere Verbindung zu Germanien hatte und es ihm gelang, diese Grenzregion seines Reiches zu befrieden. Wir wollten von den Germanen erzählen, weil sie ja zu unserer roemerresized__300x427_MOSAIK460_600pxeigenen Geschichte gehören. Aber es sollte eben keine Geschichte von Krieg und Schlachten sein. Da schien uns die Herrschaftszeit des Trajan der geeignete historische Rahmen zu sein. Dazu kommt, dass es mit den Schriften des Tacitus lesenswerte Quellen aus erster Hand gibt.

Die zurückliegende Australien-Serie hat gezeigt, dass beim MOSAIK wieder mehr das Konzept der zusammenhängenden Geschichte verfolgt wird. Gerade Spontanleser und Neueinsteiger dürften damit ihre Probleme haben. Wie versuchen Sie diese Kunden dennoch für das MOSAIK zu erreichen?
Die Fokussierung auf einen großen Handlungsbogen, der über die gesamte Serie trägt, hat es beim MOSAIK eigentlich immer gegeben. Diese Erzählweise hat auch ihre Tücken, gerade in einer Zeit, da unsere Leser zwischen zwei Heften unzähligen anderen medialen Reizen ausgesetzt sind. Wir versuchen das zu kompensieren, indem es in jeder Ausgabe einen kleinen Erzählkreis gibt, der sich am Ende des Heftes schließt. Das ist der Weg, den wir mit dem MOSAIK seit vielen Jahren (und nicht ganz ohne Erfolg) gehen.

Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen.    


MOSAIK Homepage: www.abrafaxe.com
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Special vom: 13.03.2014
Autor dieses Specials: Christian Recklies
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Die Figuren
Der historische Hintergrund
Leseprobe
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