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40 Jahre Abrafaxe
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In Menschenjahren gemessen sind 40 Jahre eine mächtige und den einen oder anderen womöglich auch beunruhigende Zahl. Im Zeitschriftensegment ist die Zahl 40 heute eher eine Utopie. Doch entgegen allen Trends haben es die Abrafaxe geschafft und feiern in diesem Dezember ihren 40. Geburtstag. Und zwar nicht nur „gerade so geschafft“, sondern mit seit über 5 Jahren steigenden Verkaufszahlen am Kiosk und auch Zuwächsen im Abo­ Geschäft. Insgesamt hat das MOSAIK jeden Monat 400.000 Leser. Außerdem ist es das einzige regelmäßig erscheinende und komplett in Deutschland produzierte Comicmagazin. Wie geht das?mosaik_zeichnungen

Das Konzept
Fremde Länder, ferne Zeiten – wer träumt nicht manchmal davon, mit einem Fingerschnipsen dem Alltag entfliehen zu können ... Mit den Abrafaxen werden diese Träume wahr.
Die drei kleinen Helden reisen durch Zeit und Welt und erleben dabei die unglaublichsten Abenteuer. Dabei gibt es stets den Anspruch, den Lesern nicht nur spannende Geschichten zu erzählen, sondern auch Wissen zu vermitteln, historisches, naturwissenschaftliches und sprachliches Wissen.
Nicht vordergründig, sondern spielerisch und unaufdringlich eingebaut in die Abenteuer der Abrafaxe. Sie treffen den Kaiser Barbarossa, helfen der ägyptischen Königin Nofretete aus der Not oder stechen in See mit dem berühmten Seefahrer Francis Drake. Die historischen Hintergründe, Architektur, Technik, Bekleidung, soziale Gegebenheiten usw. sind stets genau recherchiert. Dieses Konzept hat auch das neue Gütesiegel der Stiftung Lesen bekommen.

Die Produktion
MOSAIK wird mit Herz und Hand gemacht, in einem festen Team von 15 Leuten. Wenn diese sich in zahllosen Gesprächen über eine neue Serie mit den Abrafaxen verständigt haben, beginnt der fast noch manufakturartige Produktionsprozess: Zuerst werden die einzelnen Stationen des Abenteuers grob festgelegt, dann verfasst der Autor das Manuskript zum ersten Heft. Dieses ist wie ein Drehbuch aufgebaut und enthält neben den Dialog­ und Erzähltexten auch Regieanweisungen für die einzelnen Panels.
Parallel zum Manuskript fertigt der Autor erste Skizzen zur Bildaufteilung an und stellt beides in einer Lesung in der Redaktion vor.
Und auch hier wieder: Diskussionen, Verbesserungsvorschläge und Änderungswünsche – mit Leidenschaft und Spaß.
Die Arbeit in einem Team erfordert gute Koordination – beim MOSAIK in Form von Seitenaufrissen, in denen das Posing der Figuren und ihre Größe im Verhältnis zueinander skizziert werden. Denn beim MOSAIK gestaltet nicht jeder Zeichner eigenständig eine komplette Seite, sondern jeder begleitet „seine“ Figuren durch das ganze Heft.
Dabei arbeiten die Zeichner auf speziellem Zeichenkarton im A3 ­Format. Zuerst erschaffen sie ihre Figuren mit Bleistift und geben ihnen danach mit Pinsel und Tusche die perfekte schwarze Kontur. Die um Hintergründe ergänzten Seiten werden ge­säubert, eingescannt und am Computer koloriert.

Die Themen
Das Abenteuerliche steht an erster Stelle. Die Abrafaxe sind nicht etwa gemütliche Spaziergänger durch die Weltgeschichte, sondern müssen in der Zeit, in der sie durch einen Zeitsprung gelandet sind, immer eine Mission er­füllen, in die sie meist sehr zufällig geraten. In der aktuellen Serie sind Abrax, Brabax und Califax in einem kleinen Germanendorf jenseits des Limes im Taunus beim Stamm der Chatten (den Vorfahren der heutigen Hessen) gelandet – und zwar mitten in einer Vorstellung des Circus Spontifex. Diese bunte Truppe will eine völlig neue Art von Circus etablieren: Statt Wagenrennen, Gladiatorenkämpfen und Tierhetzen soll das Publikum mit Artistik, Tanz und Dressuren begeistert werden. Zur selben Zeit tobt im mosaik_magicfernen Rom unter den Beratern des Kaisers Trajan ein Streit um die künftige Germanien­Politik. Um den Frieden mit den germanischen Stämmen zu besiegeln, werden zwei germanische Fürstenkinder nach Rom eingeladen. Die brauchen dringenden Geleitschutz, den ihnen die Abrafaxe gerne geben. Neben dem großen Handlungsbogen ist aber auch jedes Heft für sich lesbar, weil es eine kleine abgeschlossene Geschichte erzählt. Hier spielen mal Gladiatorenkämpfe, mal das Leben der Legionäre oder das Alltagsleben im antiken Rom eine bestimmende Rolle. Durch die Hauptrolle eines Circus­Teams ist auch der Humor für diese Serie gut abgesichert, der nicht nur im Sprachlichen, sondern auch im Zeichnerischen ein essentieller Bestandteil des MOSAIK ist.

Die Trends
Trotz eines lange bewährten und erprobten Konzepts wird im Verlag permanent an der Weiterentwicklung des MOSAIK gearbeitet. Dabei dienen die neuen Medien in erster Linie als Ergänzung zum klassischen, gedruckten Heft. 2008 war MOSAIK einer der ersten Comicverlage, der seine Geschichten digital in Form eines Podcasts für den iPod anbot. Später, als das erste iPhone auf den Markt kam, gab es zügig die erste MOSAIK­App. Hier wurde nicht nur das MOSAIK digital veröffentlicht.
Entsprechend dem Medium wurden die Comic­ Dialoge von Schauspielern gesprochen.
Mittlerweile stehen zahlreiche Comics mit den Abrafaxen in digitaler Form zur Verfügung.
Die jüngste Neuerung ist die App MOSAIK Magic (gratis zum Download im App Store oder im Google Play Store). Seit Ausgabe 471 gibt es in jedem Heft an verschiedenen Stellen das magische Auge, hinter dem sich interessante Einblicke in die Arbeitsweise des MOSAIK ­Teams verbergen. Man kann den Zeichnern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen und noch mehr über die Geschichte in der laufenden MOSAIK­ Serie erfahren, wenn man die mit dem magischen Auge markierten Seiten mit dem Smartphone oder Tablett scannt. So bietet sich den Lesern mithilfe der App ein echter Mehrwert ohne Aufpreis zusätzlich zu der gedruckten Comicgeschichte.
Von Midlife crisis also keine Spur bei den Abrafaxen und in der MOSAIK ­Redaktion. Und solange den Lesern das MOSAIK mindestens genauso viel Spaß macht wie seinen Produzenten kann getrost noch der eine oder andere Geburtstag gefeiert werden.
In der Jubiläumsausgabe mit der Nummer 480 gibt es deshalb eine Sonderbeilage mit einer rasanten Zeitreise durch 40 Jahre Abrafaxe.

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Special vom: 23.11.2015
Autor dieses Specials: M. Ahrens
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Editorial von Georg F.W. Tempel
Autoren- und Serienporträt: Tanguy und Laverdure
Das Allerletzte
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