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Science Fiction
Auch, wenn es beim oberflächlichen Durchblättern nicht sofort ersichtlich ist - die Geschichten in Spirit of Wonder sind pure Science Fiction. Allerdings kommt Tsuruta ohne Weltraumschlachten, gigantische Kampfroboter, Aliens und Laserwaffen aus. Die Wurzeln zu seinen Ideen stammen zum einen aus den Science Fiction Romanen der fünfziger Jahre. Als Heranwachsender haben ihn vor allem die kindgerecht adaptierten Geschichten von Robert A. Heinlein fasziniert. Bei genauerer Betrachtung kann man Parallelen zu Tsurutas Ideen jedoch eher noch in den Anfängen der Geschichte der Science Fiction-Literatur ausmachen.

Wann genau das Genre Science Fiction geboren wurde, lässt sich schwer festlegen. Der Franzose Jules Verne (1828-1905) gilt als einer der Begründer der Science Fiction-Literatur. Seine fantastische Erzählungen und Romane, die Technik und Reiseabenteuer miteinander verbinden, legten sicherlich einen Grundstein. In "Reise um den Mond" zum Bespiel lässt er drei "Astronauten" von Florida (interessanterweise unweit von Cap Canaveral) ins All reisen und das hundert Jahre vor der ersten wirklichen Mondlandung. Ohne es zu wissen, nahm sich Verne des Glaubens an die fortschreitende Technik an und sah Dinge voraus, wie kaum ein anderer Autor.

H.G. Wells (1866-1946), der häufig auch als der britische Jules Verne bezeichnet wird, spielt eine ähnlich wichtige Rolle in der Entstehung der Science Fiction. Schon sein erster Roman "Die Zeitmaschine" wird ein Klassiker. Im Gegensatz zu Verne, der gerne versucht seine Erfindungen hypothetisch und fabulierend zu erklären, nimmt sich Wells, ähnlich wie auch Tsuruta, in seinen Geschichten der Schicksale der Menschen an und geht auf die Technik gar nicht weiter ein.

Robert A. Heinlein (1907-1988) begann seine Karriere als Autor in den Pulps, billig aufgemachten Groschenheften, die in den USA der dreißiger Jahre sehr populär waren, weil sie dem Leser eine kurze Flucht aus dem tristen Arbeitsleben ermöglichten. Ende der fünfziger, Anfang der sechziger Jahre entstanden seine wichtigsten Werke: Der umstrittene Roman "Starship Troopers" (1959 - "Sternenkrieger") und "Stranger in a Strange Land" (1961 - "Ein Mann in einer fremden Welt"). Insbesondere Heinleins Spätwerk ist geprägt von eher philosophischen Inhalten. Im Gewand der Science Fiction erörtert der Autor Themen wie Liebe oder Tod. Als kleine Hommage an Heinlein hat Tsuruta das Unterwasserboot des Wissenschaftlers Namba in "Es ist ein großes und wunderbares Universum, nicht wahr?" Pokayne genannt, nach der Hauptfigur in Heinleins Roman "Podkayne of Mars" (1963 - "Bürgerin des Mars").

Kenji Tsuruta knüpft an diese Anfänge der Science Fiction an, seine Technik-Darstellung versprüht Optimismus, verspricht Freiheit und Abenteuer. Den Leser überkommt der Eindruck, dass Technik und Fortschritt genau so sein sollten, wie sie sich in Tsurutas Geschichten präsentieren. Ein Technikglaube, der für die Leser der frühen Science Fiction-Literatur sicherlich noch zum Alltag gehörte und der der heutigen Generation von Lesern sowohl durch die Realität als auch durch die zeitgenössische Science Fiction längst abhanden gekommen ist. Anachronistisch aber dafür umso schöner, läßt Tsuruta die Faszination des Unglaublichen in seinen Arbeiten noch einmal aufleben - den "Spirit of Wonder".

geschrieben von Gunther Nickel und Michael Groenewald

Die Veröffentlichung dieses Textes erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Dino-Comics


Special vom: 25.02.2002
Autor dieses Specials: Gunther Nickel und Michael Groenewald
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