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Comic-Besprechung - Hellboy 21: Hellboy und die B.U.A.P. 1957

Geschichten:

Hellyboy 21: Hellboy und die B.U.A.P. 1957
Autor: Mike Mignola, Chris Roberson, Zeichner: Laurence Campbell, Steven Green, Shawn Martinbrough, Alison Sampson, Mike Norton., Ben Stenbeck, Colorist: Dave Stewart, Lee Loughridge



Story:

Auf der Suche nach einem gefährlichen Buch wird Hellboy mit dem Schrecken der Vorstadt konfrontiert. Eine Untersuchung eines Spuks bringt ihn hingegen auf die Spur eines Ghostwriters.Auch Monster halten Hellboy wieder in Atem. Sei es nun ein geheimnisvolles Wesen tief in den Wäldern, ein Wer-Tiger oder ein Mensch-Maschinen-Hybrid. Gegen die kann Hellboy wenigstens aktiv vorgehen. Gegen einen Geist der ein Medium ins Unglück stürzen will ist er aber anscheinend machtlos.



Meinung:

Der Titel Hellboy und die B.U.A.P. 1957 ist etwas verwirrend, da nicht alle sechs Storys in dem Jahre 1957 spielen. Aber das ist weitgehend irrelevant da der Titel im Grunde nur darauf hinweist das Hellboy zu der Zeit noch ein Agent der Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen war. Schön ist es auch weiterhin mit Kurzgeschichten versorgt zu werden die etwas stringenter sind als die Hauptserien Hellboy und B.U.A.P. die beide mittlerweile mehr oder weniger ausgelaufen sind. Es gibt kein monumentales apokalyptisches Getöse wie bei der B.U.A.P. und auch keine surrealen Ausflüge wie in Hellboy, sondern es geht zurück zu den Anfängen und es handelt sich hier mehr um Detektivgeschichten im Horrorgenre.

Insofern ist der Band durchaus für Gelegenheitsleser geeignet die sich nicht auf lange Storybögen einlassen wollten, sondern einfach mal reinschnuppern wollen. Fans kommen aber auch auf ihre Kosten. Es gibt genug Anspielungen und Verweise, so dass hier das Mignolaverse deutlich gemacht wird. Dabei behalten alle Gastzeichner ihren eigenen Stil, schaffen es aber dennoch einen homogenen Eindruck zu erwecken und gliedern sich so stimmungstechnisch und stilistisch auch hervorragend in das Mignolaverse ein ohne Mignola zu kopieren. Vor allem ist das auch ein Verdienst der Coloristengenies Dave Stewart und Lee Loughridge. Deren Arbeit ist wie immer herausragend und sorgt für viel Atmosphäre und düstere Stimmung.

Ein starker Aspekt aller Kurzgeschichten sind nicht nur die Zeichnungen, und damit verbunden die Kolorierung, sondern das bei all dem Horror nicht die Charaktere vergessen werden. Familienbande ist in den 1970ern angesiedelt. Damals wurde in vielen Romanen und Filmen der Horror in die Vorstadt versetzt und hinter die Kulissen der Vorstädte geschaut und das Grauen auch innerhalb von Familien ausgemacht. In dieser sehr starken Geschichte ist es denn auch ein missliebiges Familienmitglied welches für Horror sorgt. Hier sind die Zeichnungen herausragend und wahrlich erschreckend.

In der zweiten Geschichte, Vergessene Leben, wird dann eine gänzlich andere Tonart angeschlagen. Sie weist nicht viel Action auf, aber einen netten Bezug zu Lobster Johnson und ist überraschend sensibel, traurig und bewegend. Auch das kann Horror sein indem eine reale Angst vieler Menschen aufgegriffen wird. Nämlich einsam und vergessen zu sterben.

Der Himmel stürzt ein ist ein Metatext über Kryptozoologie. Vordergründig eine typische Hellboygeschichte. Es wird ein Monster gesucht, gefunden und verprügelt. Aber anhand einer Nebenfigur wird deutlich gemacht wie enttäuschend es wäre wenn legendenhafte Wesen wie etwa der Yeti oder Bigfoot nicht existieren würden. Aber ist nicht der Traum davon schöner als die Wirklichkeit? Wer weiß, denn in der nächsten Story Angstvolle Symmetrie geht es direkt um en Wer-Wesen und darüber das Monster ein Spiegel unserer Ängste sind. Weniger Meta-Textlich geht es in der klassisch Hellboy  anmutenden Geschichte Von unten zu in der Bezüge zu Witchfinder zu finden sind und es um Mensch-Maschinen-Monster-Hybriden geht. Pulp pur.

Enden tut der Band mit der sehr düsteren Geschichte Frohes Neues Jahr, Ava Gallucci mit einem der ekligsten jemals gezeichneten Wiedergänger. Ein spannender, extrem düsterer und atmosphärischer Rückgriff auf den Gothic Horror mit der viktorianischen Begeisterung für Okkultismus. Ein rundum gelungener Band, der Neuleser*innen, Gelegenheitsleser*innen und Fans gleichermaßen anspricht und im dem keine einzige schwache Story zu finden ist.



Fazit:

Wer keine Lust auf ausufernde Storybögen hat ist bei diesen Kurzgeschichten genau richtig. Keine einzige schwache Story, hervorragend gezeichnet und genial koloriert, sind manche erstaunlich sensibel und reflektiv. Nicht nur für Fans geeignet, sondern auch dringend empfohlen für diiejenigen die jetzt mal Hellboy kennenlernen wollen.



Hellboy 21: Hellboy und die B.U.A.P. 1957 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Hellboy 21: Hellboy und die B.U.A.P. 1957

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 22,00

ISBN 10:
3966589192

ISBN 13:
‎ 978-3966589192

160 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen und Farbgebung
  • Charaktere nicht vergessen
  • teilweise erstaunlich sensibel
  • Einordnung in das Mignolaverse
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(12 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 21.07.2024
Kategorie: Hellboy
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