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Comic-Besprechung - Saga 11

Geschichten:

Saga 11
Autor: Brian K. Vaughan, Zeichnerin / Coloristin: Fiona Staples



Story:

Alana und ihre Tochter Hazel sind zwar wieder vereint, doch der Tod Markos macht ihnen schwer zu schaffen.Um die Familie über Wasser zu halten, arbeitet Alana an einem Fließband, sucht aber nach einer Möglichkeit weiter zu reisen. Während sich Hazel ein Weg darbietet ihren verstorbenen Vater wieder zum Leben zu erwecken, macht ihr Ziehbruder Knappe eine unheimliche Entwicklung durch. Und die Feinde kommen näher.



Meinung:

Die Serie Saga ist wahrlich ein Phänomen. Sie verdient  ihre Erfolge sowohl bei dem Publikum, als auch bei den Kritikern und den Preisverleihungen. Oft genug laufen die Präferenzen des Publikums und der Preiskommitees auseinander, aber bei Saga sind sich alle einig. Auch war es ungewöhnlich das Autor Brian K. Vaughan und Zeichnerin Fiona Staples einfach mal die Serie pausieren ließen und neue kreative Kraft schöpften. Die Pause ist nun schon einige Zeit vorbei und die Serie erscheint wieder in schöner Regelmäßigkeit.

Wenn man den aktuellen elften Band zu Ende gelesen hat ist man doch etwas überrascht. Was ist hier eigentlich genau passiert? Wo war der rote  Faden? Wie will man bloß den Inhalt zusammenfassen? Dramaturgisch gibt es keine stringente Entwicklung, widerspricht also im Grunde allen Lehrbüchern. Stattdessen blickt Vaughan immer wieder auf die Nebenfiguren wobei bei solchen Vorgehensweisen immer die Gefahr droht, dass die Geschichte zerfasert und in sich zusammenfällt. Es droht dann episodisch zu werden und man verliert die Handlung und die Hauptcharaktere aus den Augen. Nur Meister schaffen einen souveränen Umgang mit einer solchen Herangehensweise und da spaltet sich dann die Spreu vom Weizen. Vaughan ist ein solcher Meister. Man hat den Band mit Genuss gelesen und wollte nicht dass die Ausgabe endet. Was jetzt weniger an einer nervenzerfetzenden Spannung liegt, sondern vor allem an den Charakteren. Auch die vermeintlichen Nebenfiguren besitzen starke Konturen, keine  einzige vom Personal ist ein Füller. Dabei sind sie vielschichtig genug das auch die Bösen gute Seiten haben und die Guten böse Aspekte in sich vereint. Das macht sie realistisch, auch als Außerirdische Menschlich und gerade die Komplexität macht sie einerseits nachvollziehbar, andererseits auch unberechenbar. So etwa der Geheimagent der kein kaltblütiger Killer ist. Ja, er tötet und foltert, macht es aber nicht gerne und man sieht bei jedem Mord ein Bedauern in seinem Gesicht. Es ist schon stark wie manchmal auf nur zwei Seiten ein Charakter der später keine Rolle mehr spielen wird, wie etwa der Arbeitskollege von Alana,  charakterisiert wird und einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Immer wieder werden auch Fragen der Moral angerissen. Nicht in einem philosophischen Sinne das darüber diskutiert wird, sondern anhand der Empfindungen. Als bei dem Versuch einer Rache eine unschuldige Person stirbt ist der Täter fassungslos und zieht sich schockiert zurück ohne die Rache zu vollenden. Selbst Gwendolyn wird von Alpträumen aufgrund von Markos Tod gequält. Der Wille hingegen ist emotional bereit sich weiter zu öffnen.  Und Hazels „Bruder“ macht eine Entwicklung durch die noch Konfliktpotenzial besitzt.  Aber wie das alles gedeutet wird, bleibt vollkommen der Leserschaft überlassen. Der Autor gibt uns hier nichts vor.

Die reduzierten Zeichnungen von Fiona Staples können gerade in der Reduktion sehr gut die Emotionen der Charaktere wiedergeben und wirken manchmal niedlich was die plötzlich auftretende Gewalt umso schockierender wirken lässt. Dabei ist die Gewalt nie Selbstzweck, sondern treibt die Handlung voran und vor allem die Entwicklung der Charaktere. Und das ist der größte Pluspunkt dieser Serie: das sie zunehmend character driven ist und sich so den dramaturgischen Notwendigkeiten verweigert. Aber bei all den starken Figuren kann es so weitergehen. 



Fazit:

Die Serie lässt zu keinem Zeitpunkt nach. Sie wird zunehmend character driven und kann auch bei den Nebenfiguren mit einer starken Charakterisierung und Komplexität aufwarten, so dass die Lektüre ein einziger Genuss ist.



Saga 11 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Saga 11

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 22,00

ISBN 10:
3986665064

ISBN 13:
‎ 978-3986665067

160 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • starke Charakterisierungen
  • Komplexität
  • Spannung, Dramatik, Action
  • geschickte Zeichnungen und Farbgebung
  • zunehmend character driven
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(4 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 03.08.2024
Kategorie: Saga
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