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Comic-Besprechung - Trese 1: Mord am Balete Drive

Geschichten:

Trese 1: Mord am Balete Drive
Autor: Budjette Tan, Zeichner: KaJo Baldisimo



Story:

Alexandra Trese ist eine junge Frau die als Sonderberaterin für die Polizei Manilas arbeitet. Sie wird immer dann hinzugezogen, wenn ein Fall in den Bereich des Übernatürlichen münden könnte. So untersucht Trese merkwürdige Verkehrsfälle, Morde und ungewöhnliche Todesfälle, die sie oft in Kontakt mit übernatürlichen Wesen bringt. Doch nicht alle sind ihr freundlich gesinnt und so hat Alexandra zunehmend mächtige Feinde.



Meinung:

Die Veröffentlichungsgeschichte von Trese ist schon spannend an sich. Die erste Idee für die grobe Story entstand schon in den 1990er Jahren, wurde aber nie umgesetzt oder konsequent verfolgt. 2005 wurde auf Initiative des Zeichners dann das Projekt geboren und vor allem als Fanprojekt gestartet. Man schrieb und zeichnete in den wenigen Stunden die von der Freizeit nach dem Job übrig blieb und kopierte die Zeichnungen und tackerte sie von Hand zu einem Heft, um sie dann unter die Leute zu bringen. 2010 versuchte man dann mit dem Stoff bei einigen TV-Sendern unterzukommen, war damit aber weniger erfolgreich. Man hatte sich zwar bis dahin einen Namen gemacht mit anderen Stoffen, aber der Durchbruch kam erst 2018 als ein größerer US-Verlag Interesse bekundete und gleichzeitig Netflix den Stoff adaptieren wollte. Letztlich kommt die Serie auch hierzulande heraus, wobei die US-Hefte als Vorlage dienten von denen das erste neu gezeichnet worden war. Manchmal zahlt sich Hartnäckigkeit und der Glaube an seinen Stoff einfach aus. Selbst wenn die Genese manchmal fast dreißig Jahre dauert.

Dabei ist die Grundidee von Trese nicht mal sonderlich neu. Alexandra Trese ist eine junge Frau die als Sonderberaterin für die Polizei Manilas arbeitet. Immer wenn die Polizei auf eine Tat stößt die mit dem Übernatürlichen zu tun haben könnte, wird Trese dazu gerufen.  Das ist alles sattsam bekannt und Ermittler im übernatürlichen Bereich hat man schon öfter gesehen oder gelesen. Was aber Trese ein Alleinstellungsmerkmal verleiht, ist die Tatsache, dass sowohl der Zeichner als auch der Autor von den Philippinen stammen. Zunächst ist das im Grunde nicht weiter erwähnenswert da gerade im U.S-Markt viele Filipinos erfolgreich im Comic-Geschäft tätig sind. Hier spielt das aber eine größere Rolle. Nicht nur spielt jedes Heft, also Kapitel im deutschen Tradepaperback, in einem anderen Stadtteil Manilas, sondern man steigt auch tief ein in die Sagenwelt und Mythen der Philippinen. Man lernt deren Äquivalent zu den Vampiren, die Aswang, kennen, moderne Mythen wie die Weiße Frau die an einer Straßenecke steht, Windgeister, und, und, und. Hierzulande sind diese Mythen, Sagen, Wesen und Monster nicht sonderlich bekannt, sondern man hat sie vielleicht mal in einem asiatischen Horrorfilm gesehen. So etwa gab es mal einen etwas obskuren Horrorfilm Aswang, aber hier werden die nicht einfach nacherzählt, sondern zugleich modernisiert. Etwa wie Windgeister und Kobolde sich in der modernen Welt verhalten.

Da also selbst schon die hierzulande unbekannten Wesen noch modernisiert wurden, sind die Anmerkungen im Anhang äußerst hilfreich. Dantes Verlag gebührt allein schon wegen den ausführlichen Anmerkungen in jedem seiner Serien im Grunde ein Sonderpreis verliehen. Gerade hier hilft das enorm.

Man kann die Storys aber auch so an sich lesen und tief eintauchen. Es gibt allerdings keinen roten Faden, da die Storys für sich stehen, hier also eine Sammlung von Kurzgeschichten vorliegt, die durch die Hauptfigur und die Thematik zusammengehalten wird. Alexandra Trese hat noch keinen richtigen Hintergrund, es gibt Andeutungen, aber sie bleibt geheimnisvoll und undurchschaubar. Dabei ist sie m Grunde nur der Kern um den alles kreist, da das Interessante die Wesen und die Fälle sind. 

Herausragend sind die Zeichnungen die mit detailreichen Schraffuren arbeiten, immer wieder Strukturen aufbrechen, die Horroreffekte gut platzieren und mal nur andeuten, mal explizit werden und die Schatten lebendig wirken lassen. Sie sind gerade in den Perspektivwechseln sehr filmisch und es ist schon sehr außergewöhnlich das hier ein zeichnerisches Debüt vorliegt an dem auch die Qualitätsentwicklung sichtbar ist. Sehr stark und man kann schon äußerst neugierig auf die bereits angekündigte Fortsetzung sein.



Fazit:

Zwar ist die Grundidee nicht neu, aber neben einem faszinierenden Einstieg in die Sagenwelt und Mythen der Phillippinen gibt es hervorragende Zeichnungen die kongenial die Horrorgeschichten umsetzen.



Trese 1: Mord am Balete Drive - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Trese 1: Mord am Balete Drive

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Dantes Verlag

Preis:
€ 18,00

ISBN 10:
368902000X

ISBN 13:
978-3689020002

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Eintauchen in fremde Sagenwelt
  • Spannung und Action
  • hervorragende Schraffurarbeit und Einsatz von Schatten
Negativ aufgefallen
  • Heldin noch ohne Konturen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 09.08.2024
Kategorie: Alben
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