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Comic-Besprechung - Spirou und Fantasio Gesamtausgabe 7 (Mythos Zyklotrop, 1959-1969) Neuedition

Geschichten:

Spirou und Fantasio Gesamtausgabe 7 (Mythos Zyklotrop, 1959-1969) Neuedition

1.) Am anderen Ende Angst (13 S.)

2.) Der Plan des Zyklotrop (61 S.)

3.) Im Banne des Z (61 S.)

Autor: Greg (d.i. Michel Regnier)

Zeichner: Franquin & Jidéhem (J. de Maesmaker, Hintergründe)

Übersetzer: Peter Müller, Hartmut Becker und Paul Derouet (Comics), Michael Hein (redaktionelle Seiten)



Story:

Dieser vorletzte Sammelband mit den Abenteuern von Spirou und Fantasio aus der Feder von Franquin enthält die Kurzgeschichte „Am anderen Ende Angst”, in der der Graf von Rummelsdorf aufgrund eines missglückten Experiments zu einer Art Dr. Jekyll wird, einem bösartigen Wissenschaftler, sowie den Zweiteiler um den großen Gegenspieler des Grafen: Zyklotrop, einen größenwahnsinnigen, ehemaligen Studienkollegen, der nach der Weltherrschaft trachtet.



Meinung:

Wir nähern uns dem Ende der Serie — zumindest des Teils aus der Hand von Franquin, der allgemein als der größte Autor dieser Abenteuerserie gehandelt wird. Und das zu Recht. Franquin hat neue Figuren erfunden, der Serie zeichnerisch seinen Stil aufgedrückt und auch inhaltlich den Rahmen abgesteckt, innerhalb dessen auch in Zukunft die Serie fortgeführt werden sollte, ja wenn nicht sogar musste. Und mit Zyklotrop hat er einen der witzigsten Charaktere geschaffen, dem dann auch der komplette vorliegende Band gewidmet ist. Und natürlich prangt sein Porträt auch vom Buchrücken, wie zu erwarten war.

Zyklotrop ist der Prototyp des gemeinen und bösartigen Gegenspielers: ursprünglich auf der gleichen Universität ausgebildet wie der Graf von Rummelsdorf, geht Zyklotrop im weiteren einen ganz anderen Weg als letzterer, der ihn aber auch aus den Augen verliert. Mangels fehlender Kreativität einerseits und einer etwas abstrusen Genialität andererseits schafft es Zyklotrop nicht, ein ebenso ungewöhnliches wie revolutionäres Forschungsfeld zu eröffnen wie unser Graf (ich meine die Pilzforschung), doch seine Erfindungen haben es in sich: von genialen und superfuturistischen Flugapparaten über Weltraumraketen bis zu seiner zentralen Erfindung, den Zyklostrahlen, die Menschen seinen, Zyklotrops, Willen aufzwingen können und ihm so eine schier unendliche Zahl von Helfern und Mitstreitern bescheren. Aber zugleich ist Zyklotrop etwas schusselig und naiv, seine Pläne gehen selten auf, selbst offensichtliche Fehler in seinen Konzepten entgehen ihm im Vorfeld und bescheren uns zahlreiche Lacher, wenn Spirou und Co. ihn doch immer wieder stoppen können. Franquin ist hier sicherlich erzählerisch in Hochform — doch auch zeichnerisch sind diese Geschichten aus den Jahren 1959 bis 1960 top. Jede Menge Details, passende Blickwinkel und genial dargestellte Bewegungsabläufe zeugen einmal mehr davon, dass Franquin ein Perfektionist war, der einfach das Beste aus den Seiten herausholen wollte. Und das hat er geschafft.

Die einleitende Kurzgeschichte „Am anderen Ende Angst”, die bereits zuvor in verschiedenen Einzelbänden als Lückenfüller abgedruckt wurde, zuletzt im Band 0 gleichen Titels (einer Kurzgeschichtensammlung mit Storys von Franquin, Fournier und Tome & Janry), aber auch in Band 11 „Ein eisgekühlter Gast taut auf” (dessen Hauptgeschichte bereits in Band 5 dieser Gesamtausgabe aufgenommen wurde), kann quasi als Übergang angesehen werden vom eisgekühlten Gast zu Zyklotrop: während in erster Geschichte als Nebenfigur ein etwas verrückter Forscher vorkommt (den Franquin just in dem Moment vom Saurier fressen lässt, als dieser ein neues Waffensystem entdeckt), ist in „Am anderen Ende Angst” der Graf selbst der verrückte Dr. Jekyll, und das ist der Schulterschluss zum Zyklotrop-Zweiteiler um den verrückten Gegenspieler, sozusagen.

Der Zweiteiler selbst geht quasi lückenlos ineinander über. Während Zyklotrop in „Der Plan des Zyklotrop” überraschend auftaucht und sein Unheil treibt (was unsere Freunde natürlich im Schaden begrenzen können), schließt die Fortsetzung „Im Banne des Z” direkt daran an, ist selbst jedoch inhaltlich in zwei Teile unterteilt. In der ersten Hälfte sind unsere Freunde damit beschäftigt, den angerichteten Kollateralschaden abzuarbeiten, den Zyklotrop angerichtet hatte, bevor er in Teil eins offiziell abdankte. Doch in der zweiten Hälfte taucht er unverhofft wieder auf, und alles beginnt von neuem: doch ohne große Wiederholungen, sondern mit neuen Ideen und weiteren alten Figuren wie Zantafio, die helfen, die Geschichte abzurunden.

Apropos abrunden: auch dieser Band wird wieder von einem gelungenen und sehr informativen Dossier eingeleitet, und vor den Geschichten sind zahlreiche Titelbilder aus dem Spirou-Magazin sowie (verkleinert) die deutschen Originalcover abgedruckt — diesmal nicht mitten in die Geschichten einsortiert, was mir vielleicht sogar ein bisschen besser gefällt.



Fazit:

Wieder ein gelungener Band mit Geschichten um Spirou, Fantasio und den Grafen von Rummelsdorf aus der Feder des Altmeisters selbst: Franquin. Diesmal sind sämtliche Geschichten um den verrückt-genialen Gegenspieler des Grafen, Zyklotrop, enthalten, sodass ein durchgehendes Lesevergnügen garantiert ist. Absolut zu empfehlen.



Spirou und Fantasio Gesamtausgabe 7 (Mythos Zyklotrop, 1959-1969) Neuedition - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Spirou und Fantasio Gesamtausgabe 7 (Mythos Zyklotrop, 1959-1969) Neuedition

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 34,00

ISBN 10:
3551801037

ISBN 13:
978-3551801036

176 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Mit allen Geschichten um Zyklotrop.
  • Franquin in Hochform.
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 15.08.2024
Kategorie: Spirou + Fantasio
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