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Comic-Besprechung - Digger

Geschichten:

Digger

Autor und Zeichner: Ramar (d.i. Ralf Marczinczik)



Story:

Ein sehr großer und sehr dicker Gefangener wird in ein amerikanisches Gefängnis eingewiesen. Sofort wird er von einem Mithäftling als „Digger” angesprochen, und bei dem Spitznamen bleibt es auch. Digger gilt als hochgefährlich und kommt direkt in Einzelhaft. Nach und nach freundet er sich mit dem einzigen anderen Häftling an, zu dem er Zugang hat: Manolo, dem Bibliothekar, der für die einzige Abwechslung im Alltagstrott sorgt — Lesestoff. Doch Digger hat ein Geheimnis, und Digger hat auch einen Plan. Doch was steckt dahinter, und wird er ihm gelingen?



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Ramar hat für dieses Comic vom ICOM die Auszeichnung „Bester Independent Comic 2024” erhalten, und ohne die Konkurrenz zu kennen, würde ich sagen: das ist hochverdient. Die Geschichte hat Herz, Tiefgang, Verve und durchaus die eine oder andere Überraschung zu bieten, sodass man ausgezeichnet unterhalten wird. Und ich stimme Peter Menningen (dem Szenaristen von „Malcolm Max”) uneingeschränkt zu, der im Vorwort sagt, dass das Schreiben einer Story ungemein schwierig ist, wenn sie einerseits ruhig, unaufgeregt und ohne Actionszenen ablaufen soll, und andererseits doch interessant und spannend bleiben will. Doch dass ist Ramar hier tatsächlich gelungen. Er entwirft für diese im Prinzip wie ein Kammerspiel (mit nur zwei Personen) angelegte Geschichte sympathische und interessante Charaktere, die zwar teils stereotyp sind (ein Mexikaner, der nicht richtig englisch/deutsch spricht z.B.), doch dabei immer menschlich herüber kommen, was für eine gute Geschichte absolut wichtig ist. Vor allem für diese, denn es geht hier zentral um Fragen der Menschlichkeit, um Einsamkeit, Freundschaft, Vertrauen und Loyalität. Das sind zwar sehr große Themen, doch sie werden sehr behutsam angegangen, entwickeln sich unaufdringlich und beinahe von selbst und führen uns durch einen sehr gut konstruierten Plot bis zum geradezu grandiosen Finale. Das macht einfach Spaß, es zu lesen. Und Spaß macht auch, dass zwar einige Geheimnisse gelüftet werden, doch andere bleiben bis zum Schluss im Dunkeln, bzw. muss man sie überhaupt als Rätsel erkannt haben. Ich meine zum Beispiel den Ort der Handlung: auf zwei Panels sieht man nur einen Ausschnitt der Gefängnisnamens („..enworth”), das könnte „Leavenworth” sein, ein sehr berüchtigtes Gefängnis in den USA — ist es aber nicht, Leavenworth liegt nämlich nicht am Meer. So hat man die Gelegenheit, noch weiter über das Buch und die Details nachzusinnen, was eine Sache ist, die mir immer viel Freude bereitet, und insofern gewissermaßen einen weiteren Mehrwert darstellt. 

Das Buch selbst ist überwiegend in schwarz-weiß mit Grautönen gehalten, in dieser „Kolorierung” ein bisschen an Mangas erinnernd, was unglaublich gut zu der Stimmung passt, die die Geschichte vermitteln will. Das Thema Gefangenschaft ist ja schon recht düster, erhält aber durch den Funny-Stil, in dem Ramar zeichnet, eine gewisse Auflockerung, sodass die Story an keiner Stelle wirklich depressiv wirken würde. Aber auch nicht albern — es passt einfach. Ich hoffe, ich verrate nicht zuviel, wenn ich sage: und das Ende ist dann in Farbe, passend zur Auflösung der Geschichte, und wirkt als echte Erleichterung. Das ist sehr schön komponiert, und lässt den Leser mit einem nochmal verstärkten Gefühl zurück, eine schöne (Lese-)Erfahrung gemacht zu haben.

Mir hat dieser Hardcover-Band im Kleinformat sehr gefallen, und ich kann ihn nur uneingeschränkt weiterempfehlen.



Fazit:

Eine sehr unterhaltsame Geschichte über Menschlichkeit, Einsamkeit, Freundschaft, Vertrauen und Loyalität, die ruhig erzählt wird  — aber bis zum Ende mitreisst und mit einem starken Ende aufwartet. Nur zu Recht von der ICOM ausgezeichnet, und eine unbedingte Leseempfehlung.



Digger - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Digger

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
Kult Comics

Preis:
€ 25,00

ISBN 10:
3964303208

ISBN 13:
978-3964303202

192 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Starke Story.
  • Super Zeichnungen in (meist) s/w.
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(19 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 19.08.2024
Kategorie: Alben
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