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Comic-Besprechung - Die Legende vom Changeling 2: Der schwarze Mann
Geschichten:La Legende Du Changeling: Le Croque-Mitaine
Autor: Pierre Dubois, Zeichner: Xavier Fourquemin, Farben: Scarlett Smulkowski
Story:
Es ist etwas Schreckliches Geschehen. Bei einem niedergeschlagenen Aufstand der Arbeiter ist Scrubbys Vater erschossen worden. Seine Mutter kann das Elend nicht mehr ertragen und stürzt sich in die Themse. Nun ist Scrubby alleine mit seiner Schwester, aber er findet neue Freunde und Verbündete, die offenbar genau wissen, wer er ist und was er sein wird. Sie verschaffen ihm eine Arbeit in einer Kohlemine. Und dort trifft er auf weitere Freunde und Verbündete und ein Geheimnis tief unter der Erde...
Meinung:
Pierre Dubois hat es ganz Schluss des ersten Bandes richtig krachen lassen und in der Tat wurde so mancher Arbeiteraufstand mit Gewalt unterdrückt. Historisch ist das leider akkurat, ebenso, wie die Kinderarbeit. Europa war einst nicht viel besser, als heutige, sogenannte Entwicklungsländer. Und das ist nur wenige Jahrzehnte her. Die Ereignisse, wie sie hier aufgezeichnet werden, sind näher, als so mancher unter uns denkt. Nicht umsonst sind viele Europäer ins gelobte Land in die USA geflohen. Das alte Europa war ein Armenhaus.
Es ist genau diese Atmosphäre, in der Dubois die Fortsetzung dieser Geschichte angesetzt hat. Konnte man noch in Band 1 die Natur, in der Scrubby aufwuchs, geradezu riechen, so ist beim Lesen dieser Seiten geradezu ein dreckiger Geschmack aus der Zunge zu spüren. Dubois hat in erster Linie keine Fantasy-Geschichte geschrieben, sondern ein sozialkritisches Stück Comic, das die ganz klare Botschaft enthält, dass wir unseren jetzigen Reichtum auf einer schmutzigen Vergangenheit aufgebaut haben.
Der Fantasy-Anteil gerät dabei fast zu Nebensache. Aber auch nur fast. Dubois zeigt hier ganz klar, wie man äußerst geschickt die sozialkritische Geschichte mit dem richtigen Schuß Fantasy so anreichern kann, dass eine unwiderstehliche Mischung entsteht. Unwiderstehlich sicher auch, weil es durch den Konflikt mit dem schwarzen Mann zu einem äußerst spannenden Finale kommt. Da ist die Spannung schon auf dem Siedepunkt und man freut sich sicher auf Band 3.
Zeichnerisch gesehen ist das Ganze immernoch etwas gewöhnungsbedürftig. Fourquemin scheint sich nicht richtig entscheiden können, wie er denn nun das Ganze darstellen soll. Ein wenige Realismus spielt rein, dann aber auch ein wenig etwas aus der Welt der Animation und der kleine Scrubby sieht nun nicht unbedingt so aus, als dass man in Freudentränen ausbrechen und ihn umarmen würde. Mit der Zeit gewöhnt man sich auch in Band 2 an die Zeichnungen und die Gewöhnungsphase geht diesmal wohl sogar schneller vonstatten.
Fazit:
Sozialkritisch, spannend und mit genau dem richtigen Schuß Fantasy versetzt wird „Die Legende vom Changeling“ allmählich zu einem Flaggschiff bei den modernen Serien von Piredda.
Die Legende vom Changeling 2: Der schwarze Mann
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Piredda Verlag
Preis:
€ 13,50
ISBN 13:
978-3-941279-28-5
56 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Spannende Geschichte
- Geschickt erzählt
- Zeichnungen sind gewöhnungsbedürftig
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(2 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 08.12.2009 | ||||||
Kategorie: | Die Legende vom Changeling | ||||||
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