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Comic-Besprechung - Die Gifticks Gesamtausgabe 2

Geschichten:

Abenteuerliche Entführung (Originaltitel: „Balade pour un Kroston“)
Das seltsame Haus (Originaltitel: „La maison des mutants“)
Omelette à la Gifticks (Originaltitel: „L’omelette aux Krostons“)
Die Gifticks fahren in Urlaub (Originaltitel: „Les Krostons partent en vacances“)
Der Wunschtraum (Originaltitel: „Le voeu de Noël“)
Der Fall „Schliftick“ (Originaltitel: „Le Kroschtroumpf“)
Die Verträge (Originaltitel: Les contrats“)

Autor/Zeichner: Paul Deliège



Story:

Zwei lange Abenteuer und diverse Kurzgeschichten werden in diesem zweiten und gleichzeitig auch vorletzten Band der Gifticks Gesamtausgabe präsentiert.

Abenteuerliche Entführung beginnt, als die drei grünen Giftzwerge mit der rotem Kopfbedeckung und dem Totenkopf auf dem Hutband auf der Suche nach Nahrung mit einer Sardinendose zu kämpfen haben. Das Fehlen eines Dosenöffners stellt sie vor ein unlösbares Problem. Doch in der Nähe lässt es sich ein Paar aus der Stadt beim Picknick im Freien gut gehen und soll von den Gifticks beklaut werden. Der Plan geht schief, als das Paar aufbricht und einer der Gifticks unfreiwillig im Picknickkorb landet. Bei der anschließenden Suche nach ihrem Kumpel müssen sich die kleinen rot-grünen Gnome mit Katzen, Hunden, Menschen und anderen Gefahren auseinandersetzen.

Mitten in einem verlassenen Park am Ende der Strasse steht ein Haus, das alle nur „Das Haus der Doktors“ nennen. Seit dem Tode seines Besitzers vor langer Zeit steht es leer. Ein Spukhaus soll es sein, denn ein großer schwarzer Mann geistert dort umher. In der zweiten albumlangen Geschichte Das seltsame Haus bringt König Zufall die das gifticke Trio zum Ort des Geschehens. Doch es kommt anders als man denkt. Der schwarze Mann entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Roboter, und auch sonst hält die Story einige Kuriositäten bereit. Dazu gehören sprechende, intelligente Ratten, welche die Weltherrschaft anstreben.

Den Rest des Bandes bestreiten Kurzgeschichten, wie zum Beispiel ein Sechsseiter, der die Gifticks als Eierdiebe zeigt oder die Story, in der die fiesen Gnome versuchen sich in einem getürkten Brief auf eine Reise ans Meer zu begeben.

Die historisch wohl interessanteste Geschichte darf nach derzeitiger Rechtslage in voller Größe nicht abgedruckt werden, da in ihr Peyos Schlümpfe einen Gastauftritt haben. So wird die Story vom Schliftick, einem Schlumpf, der sich als Giftick verkleidet, statt auf sechs Seiten in ganzer Pracht, stark verkleinert auf vier Seiten abgedruckt und mit zusätzlichen Kommentaren als Bericht mit Illustrationen getarnt. Immerhin kommt der Leser dieser Gesamtausgabe so auch in den Genuss dieser besonderen Geschichte, die in Deutschland in voller Länge mit allen sechs Seiten bislang nur im Fix & Foxi Magazin 4/1977 abgedruckt wurde.



Meinung:
Zur Historie der Serie ziehe man die Besprechung von Band 1 zu Rate. Die im zweiten Band abgedruckten Abenteuer der Gifticks decken schwerpunktmäßig die Jahre 1971 bis 1973 ab, dazu wird ein Abenteuer von 1977 abgedruckt. Diesmal gibt es Paul Deliège pur. Die semi-realistischen, eher durchschnittlichen Zeichnungen von Arthur Piroton, der bei der ersten langen Geschichte mitgewirkt hatte, haben sich als unpassendes Konzept erwiesen. Es wird grafisch reinrassige École Marcinelle geboten, die von Deliège passabel umgesetzt wurde.

Aber auch die Gifticks haben sich gewandelt. Waren sie in den ersten Erzählungen noch durch und durch fies, angriffs- und mordlustig und schreckten vor Schusswaffengebrauch im Rahmen ihrer beschränkten Möglichkeiten nicht zurück, so sind sie diesmal nur noch frech und zu Streichen aufgelegt. Von Welteroberung und sonstigem Größenwahn ist keine Spur mehr. Diese Absichten hegen nun intelligente Ratten, die an die Stelle der Gifticks getreten sind, wenn es darum geht, die bösen Buben zu verkörpern.

Was die Geschichten selbst betrifft, so sind sie aus heutiger Sicht nur noch beschränkt witzig. Anders als bei Klassikern wie Asterix, Lucky Luke oder Spirou & Fantasio hat ganz schön der Zahn der Zeit an ihnen genagt. Die Zeichnungen verströmen zwar einen klassischen Reiz, der die Herzen der Fans francobelgischer Funnies sicher höher schlagen lässt. Für die breite Masse der Comicleser wird dies nicht jedoch ausreichen, zu bieder ist der Spaß, den die Aktionen der kleinen Plagegeister verströmen.

Die Aufmachung dieser Gesamtausgabe ist, wie von Piredda gewohnt, vorbildlich. Ein sehr gut editierter Hardcoverband, der voll zu überzeugen weiß. Die zweite Geschichte sowie drei der Kurzgeschichten sind deutsche Erstveröffentlichungen und schon alleine von daher zusätzlicher Kaufanreiz für Freunde der Serie. Ein absoluter Pluspunkt ist auch das Einbinden der Schlumpf-Geschichte, auch wenn man dafür tief in die Trickkiste greifen musste. Das zeigt mit wie viel Engagement und mit welchem Anspruch der Verlag bei der Sache ist. 

Fazit:
Die Gifticks ist eine Serie, die neben den Kauka-Nostalgikern eher die Spezialisten im Funny-Bereich ansprechen dürfte. Deshalb ist es dem Piredda-Verlag hoch anzurechnen, dass er sich auf das Wagnis der Neuveröffentlichung dieser kultigen Helden eingelassen hat. Es ist schön, dass dieses eigenwillige Kleinod in einer soliden Gesamtausgabe aufgelegt wird. Die grundsätzliche Aufmerksamkeit des Marktes und der Leserschaft hat diese Gesamtausgabe sicherlich verdient, denn ein gewisser Charme ist den Kerlen nicht abzusprechen. 

Die Gifticks Gesamtausgabe 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die Gifticks Gesamtausgabe 2

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
Piredda Verlag

Preis:
€ 27.50

ISBN 13:
978-3-941279-58-2

114 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • chronologische Veröffentlichung aller Geschichten
  • schön editierte Gesamtausgabe
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2.5
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 25.03.2010
Kategorie: Die Gifticks
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