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Comic-Besprechung - Andy Morgan 1: Die Piraten von Lokanga

Geschichten:

Die Piraten von Lokanga (Originaltitel: „Bernard Prince 1 – Le Général Satan“)

Text: Greg, Zeichnungen: Hermann

  • Story: Die Piraten von Lokanga („Les pirates du Lokanga“)
  • Story: General Satan („Le Général Satan “)
  • Artikel: „Andy Morgan – Operation Kanonenschlag“ von Volker Hamann




Story:
Zwei Geschichten werden zum Debüt der Gesamtausgabe von Andy Morgan geboten.

In Die Piraten von Lonkanga sind der ehemalige Interpol-Agent mit dem schneeweißen Haar und sein Mündel Ali in Lombashi, der Hauptstadt der jungen Republik Lokanga an der afrikanischen Küste unterwegs. Dort nehmen sie ihren ersten Auftrag an, denn sie sollen für eine schöne Blondine namens Burma Diego eine Schiffsladung "Souvenirs" aus dem Inneren des Landes bringen. Im Vorfeld machen sie die Bekanntschaft mit dem raubeinigen Barney Jordan, der sich ihnen anschließt, und dem zwielichtigen Geschäftsmann Kurt Bronzen und dessen Lakaien Palos, die ihre eigenen dubiosen Pläne haben.

In General Satan erhalten Andy und Barney einen Auftrag von Major Li, der sie unter Druck setzt, indem er ihre Papiere einbehält. Sie sollen mit ihrem Schiff, der Cormoran, in die Tigerbucht fahren und dort das Fort der tausend Wolken beliefern. Hierbei handelt es sich um einen strategisch wichtigen Stützpunkt im Kampf gegen die Küstenpiraten, die das Fort und die umliegenden Dörfer tyrannisieren. Der Bösewicht der Geschichte heißt Wang-Ho, besser bekannt als General Satan, der seine Widersacher niemals gefangen nimmt, sondern immer tötet. Als sie in See stechen, entdecken sie Ali im Generatorraum, der als blinder Passagier an Bord gekommen ist. Um in die Tigerbucht zu gelangen, müssen sie an den Dschunken von General Satan vorbei …

Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Im Zuge der allgemeinen Gesamtausgaben-Euphorie kommt Hermanns und Gregs Abenteuerklassiker Andy Morgan zurück. Und zwar bei Kult Editionen, wo auch die letzten aktuellen Comics von Hermann Huppen, wie Jeremiah, Bos-Maury oder Der Teufel der sieben Meere, veröffentlicht wurden. So mancher hätte seinen Andy gerne beim Splitter Verlag gesehen, der mit seiner mustergültigen Werkausgabe der Westernserie Comanche viele Lorbeeren einheimste. Hinter den Kulissen gab es eine Phase, bei der beiden Verlage um die Lizenz rangelten. Als Kult Editionen den Zuschlag bekam, stieg die Spannung, ob der Verlag aus Wuppertal der großen Aufgabe gerecht werden würde.

Im Juli 2010 wurde der erste Band ausgeliefert und, um es vorweg zu nehmen, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Gesamtpaket ist stimmig und hat alle Zweifel zerstreut. Man hat sich mächtig ins Zeug gelegt, denn zu den bloßen Comics gibt es auch bei dieser Edition zusätzliches Bonus-Material, wie einen leider recht kurzen Artikel von Volker Hamann und Coverabbildungen von älteren oder ausländischen Versionen von Andy Morgan oder seltenen Illustrationen und Fotos aus dem Umfeld der Serie. Sehr schön, und nicht unbedingt selbstverständlich,  ist auch die Angabe der Veröffentlichungshistorie der Geschichten.

An der Covergestaltung dürften sich die Geister scheiden. Im Prinzip lehnt sie sich an die Titelbildaufteilung der Comanche Gesamtausgabe an: neues Titelmotiv, das im Format reduziert ist, eingefasst von einem Rahmen. Bei Comanche wirkt das erdige, ledrige Braun des Rahmens stimmig. Bei Andy Morgan nahm man ein Motiv mit dunklen, aquamarinblau glitzernden Wellen, welches etwas zu dominant wirkt. Weniger wäre in diesem Fall mehr und ganz weglassen wohl die richtige Wahl gewesen. Unglücklich ist zudem, dass auf dem Titelmotiv weder Andy, noch seine Kumpels, zu sehen sind. Ein Umstand, für den der deutsche Verlag nichts kann, da er von Hermann und der franco-belgischen Vorlage so diktiert wurde,

Die Geschichten in dem unter dem Label Kult Editionen Deluxe veröffentlichten Startbandes sind klassische Tintin-Schule. Die Serie von Greg und Hermann debütierte in dem belgischen Magazin im Jahre 1966 mit einigen Kurzgeschichten. Die beiden längeren Episoden aus diesem Band markieren das Debüt von Barney Jordan und den Beginn der Abenteuer des Trios auf den Weltmeeren. Sie erschienen im Original erstmals 1967. Die Piraten von Lokanga war 1971 in der allerersten Ausgabe des Zack-Magazins der Koralle-Ära vertreten. Zuvor gab es jedoch bereits kurze Auftritte unter dem Namen Bernhard Prinz in der Serie MV Comix.

Es ist eine wahre Freude, diese alten Geschichten aus den 60er Jahren wieder zu lesen oder neu zu entdecken. Das exotische Flair, die kluge Art des schlagfertigen Titelhelden, der kleine Ali als Identifikationsfigur für jugendliche Leser, spannende Aufträge und interessante Schauplätze machen Andy Morgan zu einem All-Time Classic. Die Struktur dieser frühen Geschichten ist zwar relativ simpel und stellenweise gut durchschaubar, dennoch kann man sich dem Charme der Serie nicht entziehen. Es macht einfach Spaß, sie zu lesen.

Alle drei Monate ist ein neuer Band geplant. Die letzten, nicht von Hermann gezeichneten, Geschichten werden im Rahmen dieser neuen Edition ebenfalls veröffentlicht. Eine weise Entscheidung.



Fazit:
Stefan Huppert & Co. haben abgeliefert. Der erste Band der neuen Andy Morgan Gesamtausgabe überzeugt auf ganzer Linie. Das Album ist bestens editiert. Die poppige 60er Jahre Kolorierung kommt auf dem Glanzpapier überraschend gut zur Geltung. Es gibt seltenes Bildmaterial und einen Hintergrundartikel als Dreingabe. Danke - in dem Stil kann es weitergehen.

Andy Morgan 1: Die Piraten von Lokanga - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Andy Morgan 1: Die Piraten von Lokanga

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
Kult Editionen

Preis:
€ 15.95

ISBN 13:
978-90-89820-45-7

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • gelungener Start der Andy Morgan-Gesamtausgabe
  • schönes Bonus-Material
  • ein Must-Have für Hermann-Fans
  • exotisches Ambiente
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 20.07.2010
Kategorie: Andy Morgan
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