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Comic-Besprechung - Der schreckliche Papst 1: Giulano della Rovere

Geschichten:

Le Pape Terrible: Della Rovere

Autor: Alejandro Jorowsky, Zeichner: Theo



Story:
Als Papst Alexander VI. in den Abendstunden des 18. August 1503 an einer mysteriösen Krankheit stirbt, nutzt das Volk von Rom die wenigen Stunden bis zur nächsten Konklave, um sich hemmungslos den Ausschweifungen des Lebens hinzugeben.
Andere, wie Kardinal Giulano della Rovere, verfolgen nebenher ihre eigenen ehrgeizigen Pläne und um selbst Papst zu werden, ist della Rovere jedes Mittel recht.
Durch einen genialen Coup gelingt es ihm, den von Gicht und Altersschwäche gekennzeichneten Francesco Todeschini Piccolomini aus Sienna,  der offensichtlich nur ein  kurzes Pontifikat erwarten ließ, zum Papst Pius III. wählen zu lassen und sich gleichzeitig zum Alleinerben des alten Mannes zu machen.
Mit diesem Reichtum im Rücken, der es ihm ermöglichen sollte, notwendige Fürsprecher zu kaufen und der ihm eigenen Skrupellosigkeit, profitiert della Rovere davon, dass Pius III. nach nur 26 Tagen im Bett stirbt.
Geld, Lügen, Intrigen und unhaltbare Versprechungen verhelfen Kardinal Giuliano della Rovere von Albissola dazu, von der Konklave zum Papst Julius II. gewählt zu werden.
Und auch vor Mord schreckt der neue Papst nicht zurück, um seine Macht zu erhalten und weiter auszubauen.

Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Der schreckliche Papst - schon das Cover des neuesten Werkes von Alejandro Jodorowsky dürfte die Tugendwächter des Klerus auf den Plan rufen - ein Papst mit einem androgynen Wesen auf dem Schoss - leider hat gerade erst die jüngste Vergangenheit gezeigt, dass Maßlosigkeit, sexuelle Ausschweifungen und ein mehr als gesunder Trieb zur Machterhaltung für die Kirche auch jetzt noch an der Tagesordnung stehen.
Wovon sich Jodorowsky letztendlich hat beeinflussen lassen sei dahingestellt, auf jeden Fall hat er sich mit der Epoche von Alexander VI, Pius III. und Julius II. eine Zeit ausgesucht, in der das Papstum alles andere war, als “Urbi et Orbi” und “Papamobil”.
Alexander VI. der in der Eröffnungssequenz qualvoll dahinsiecht war nicht nur einer der schillerndsten Päpste, sondern auch ein Renaissance-Fürst und ein skrupelloser Machtpolitiker, der aus seiner Vetternwirtschaft keinen Hehl gemacht hat. Die Ursache seines Todes blieb ungeklärt, so daß Jodorowskys Version einer Vergiftung durch della Rovere nicht völlig abwegig ist.
Wie der “33 Tage - Papst” Johannes Paul I. war der greise Nachfolger von Alexander VI mit 26 Tagen nur kurze Zeit im Amt. Weil er sich durch seine persönliche Integrität scharf von einigen seiner Vorgänger abhob und die kurze Zeit Hoffnungen aufkam, er könne eine Reform der Kirche an Haupt und Gliedern einleiten war sein Tod auch - zumindest - ungewöhnlich und ließ Raum für Spekulationen.
Letztendlich adaptiert Jodorowsky für seine Papst Geschichte David Yallops “Tatsachen”-Roman Im Namen Gottes, in der der Autor versucht, die Hintergründe des plötzlichen Todes von Johannes Paul I. aufzuklären.
Die Historie läßt Jodorowsky natürlich viel mehr Freiraum und den nutzt er geschickt, um Fakten und Fiktion zu vermischen.
Mit Theo hat er (mal wieder) einen Zeichner gefunden, der sein - scheinbar - oberflächliches Bild der römischen Kirche  in fantastische und faszinierende Bilder umsetzt und einen durch und durch verdorbenen und abschreckenden Eindruck hinterläßt.
Jodorowsky - über den man wohl kaum noch etwas schreiben muß - und Theo vermitteln genau den Eindruck über das Papstum, den man mitbekommt, wenn man einmal bewußt das vatikanische Meseum besucht hat.  

Fazit:
“Der schreckliche Papst - Historie, wie sie gewesen sein könnte - und wahrscheinlich auch war.

Der schreckliche Papst 1: Giulano della Rovere - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der schreckliche Papst 1: Giulano della Rovere

Autor der Besprechung:
Stephan Schunck

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 13,80

ISBN 13:
978-3-86869-161-0

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Jodorowsky
  • Fakten und Fiktionen verschwimmen - und man glaubt, was man sieht
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
3.8
(10 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 22.08.2010
Kategorie: Rezensionen
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