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Comic-Besprechung - Airborne 44 1: Da, wo die Männer fallen ...
Geschichten:Airborne 44: Là où tombent les hommes
Autor / Zeichner: Philippe Jarbinet
Story:
Kurz vor Weihnachten 1944
treffen in Honsfeld, heute Belgien, unterschiedliche Charaktere
aufeinander. Gabrielle Osterlin hatte Musik am Konservatorium in Paris
studiert, bevor sie zurück zum elterlichen Hof kam, um ihre Mutter zu
unterstützen, als ihr Vater, ihr Bruder und dessen Freund Egon in den
Krieg ziehen mussten.
Casimir, Luther und Dave, drei amerikanische
Soldaten mit zum Teil deutschen Wurzeln, befinden sich hinter den
deutschen Linien, als sie die jüdischen Kinder Rachel und Louis vor dem
sicheren Tod durch Erfrieren auflesen und auf ihrem Weg an Gabrielles
Hof vorbeikommen. Für kurze Zeit scheint der Krieg in Vergessenheit geraten zu
können, die gemeinsamen Weihnachtstage vermitteln eine trügerische Ruhe,
in der die Hintergründe der kleinen Gemeinschaft näher beleuchtet
werden.
Aber der Friede ist nur von kurzer Dauer, deutsche Feldgendarme und Männer der Waffen-SS durchforsten das Gebiet auf der Suche nach Egon Kellermann, der vor kurzer Zeit von seiner Einheit desertierte - und unweigerlich landen sie auf dem Hof der Osterlins.
Meinung:
Da, wo die Männer fallen
... ist oberflächlich gesehen ein Kriegsdrama, das ein halbes Jahr vor
Ende des 2. Weltkrieges spielt. Die Amerikaner stehen tief in Westeuropa,
deutsche Soldaten - mit Ausnahme der sogenannten Eliteeinheiten - glauben schon
lange nicht mehr an den Sieg, statt Erwachsene kämpfen Kinder an der
Front.
Aber
das ist vor allem auch die Geschichte von Luther C. Yepsen, dessen
Vater drei Jahre vor seiner Geburt von Aachen nach Amerika emigrierte,
während des Krieges von seiner Freundin verlassen wurde und im Rahmen
seines ersten richtigen Häuserkampfes aus Versehen eine Mutter und ihre
zwei Kinder getötet hat.
Luther ist ein Idealist, der freiwillig in
den Krieg zog, nicht um gegen “die Deutschen” zu kämpfen, sondern gegen
Nazideutschland, für das Deutschland von Dürer, Goethe, Schiller,
Nietzsche, ..., ein Mann,der nicht damit fertig wird, jemand
Unschuldigen getötet zu haben und nun die Chance sieht, seine Schuld
wieder gut zu machen.
Airborne 44 ist ein Drama, ein Drama, das
bezaubernd schön daher kommt, eine Geschichte, die in ihr
offensichtliches Ende rennt. Trotzdem gibt man sich dem Augenblick hin,
will selbst an die schönen Momente glauben und versucht zu negieren, was
sich in der wirklichen Welt abspielt. Während Luther glaubt, einen
langen Weg nur durchlebt zu haben, um bei Gabrielle anzukommen, weiß er
doch am Ende der Geschichte, dass er alles schon wieder verloren hat.
Jarbinet, der durch
bisherige Veröffentlichungen (zum Beispiel Sam Bracken, Die Asche der
Katharer) nicht unbedingt für wirkliche Highlights gesorgt hat, liefert
mit dem vorliegenden Band sein eigenes Meisterwerk ab.
Ein bisschen muss man sich um das Ende der Geschichte sorgen, kaum vorstellbar, dass ein Happy-End zu erwarten ist.
Fazit:
Man kann sagen, was man will, aber Eckart Schott hat einfach ein Händchen bei der Auswahl seiner Geschichten.
Airborne 44 1: Da, wo die Männer fallen ...
Autor der Besprechung:
Stephan Schunck
Verlag:
Salleck Publications
Preis:
€ 12,90
ISBN 13:
978-3-89908-357-6
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- vielschichtige Charaktere
- temporär schöne Seiten eines Krieges, dem nichts Schönes abzugewinnen war
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(2 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 15.11.2010 | ||||||
Kategorie: | Airborne 44 | ||||||
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