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Comic-Besprechung - Marvel Max 37: Punisher - Willkommen im Bayou
Geschichten:Willkommen im Bayou US-Punisher (Vol.7 71-74) (Aug. 2009 - Nov. 2009)
Autor: Victor Gischler Zeichner: Goran Parlov Farben: Lee Loughridge
Puppen US-Punisher (Vol.7 75) (Dez. 2009)
Autor: Tom Piccirilli Zeichner: Laurence Campbell
Gateway US-Punisher (Vol.7 75) (Dez. 2009)
Autor: Gregg Hurwitz Zeichner: Das Pastoras
Leichenfledderer US-Punisher (Vol.7 75) (Dez. 2009)
Autor: Duane Swierczynski Zeichner: Tomm Coker
Vatertag US-Punisher (Vol.7 75) (Dez. 2009)
Autor: Peter Milligan Zeichner: Goran Parlov
Der kleinste Teil davon US-Punisher (Vol.7 75) (Dez. 2009)
Autor: Charlie Huston Zeichner: Ken Lashley Inker: Rob Stull
Story:
Der Punisher transportiert eine wertvolle Fracht nach New Orleans. Um Ärger zu vermeiden, fährt Frank über abgelegene Nebenstraßen und durch die Sümpfe. An einer einsamen Tankstelle beschleicht Frank ein unangenehmes Gefühl. Als dann auch noch eine Gruppe von Jugendlichen verschwindet stellt der Punisher Nachforschungen an und muss sich mit Alligatoren und Hinterwäldlern herumschlagen.
Außerdem präsentieren einige zeitgenössische Thrillerautoren ihre Vorstellung des Punishers und beleuchten vor allem seinen Ursprung.
Meinung:
Das Szenario von Willkommen in Bayou erinnert an Horrorfilme wie Wrong Turn und Texas Chainsaw Massacre.
Eher durch Zufall gerät der Punisher in die Fänge von Hillbillys, die
eine besondere Vorliebe für Barbeques haben. Sämtliche Klischees des
Backwood-Horrorfilms finden Verwendung. Es gibt die vom jahrelangen
Inzest gezeichneten Hinterwälder, die umwerfend attraktive und
merkwürdigerweise nicht im geringsten degenerierte Blondine, den starken
Muskelberg und auch ein Riese mit Jutesack über dem Kopf darf nicht
fehlen.
Doch Victor Gischlers Geschichte ist keine plumpe
Aneinanderreihung von Horrorfilmversatzstücken, sondern eine Hommage an
diese wenig beachtete Sparte des Popcornkinos. Denn Gischler fügt dem
altbekannten Szenario mit Frank Castle eine frische und unverbrauchte
Komponente hinzu. Für gewöhnlich sind die Opfer solcher Hinterwäldler
schwache verzogene Jugendliche, die durch die Bedrohung über sich selbst
hinauswachsen und dem Grauen entkommen. Mit dem Punisher sehen sich die
Gesetzlosen einem richtigen Gegner gegenüber und schnell eskaliert die
Gewalt.
Der Autor lässt Frank Castle die Situation immer wieder
analysieren. Die Gedanken des Punishers sind dabei präzise und zynisch
und stehen für das, was den Punisher ausmacht.
Die kantigen
Zeichnungen passen hervorragend zum Inhalt und Parlov beweist sein
Talent, viele unterschiedliche Figuren zu entwerfen. Und so kommt es
auch bei groß angelegten Schießereien nicht zu einem
Personeneinheitsbrei. Einziges Manko sind die übergroß erscheinenden
Muskeln der besonders kräftigen Personen. Im Gegensatz dazu ist es
Parlov gelungen, eine wirklich bezaubernde Femme fatale zu erzeugen.
Ihre liebliche Figur sorgt dafür, dass man von ihrem psychotischen
Charakter umso überraschter ist. Wie es für einen Comic, der unter dem
MAX Label erscheint, üblich ist, mangelt es auch hier nicht an
exzessiver Gewaltdarstellung. Das mag manchem Leser unangenehm
aufstoßen, der Comic richtet sich aber nun mal an Erwachsene. Die
Darstellung der Gewalt ist explizit und der Künstler versucht hier
nichts anzudeuten oder zu verstecken. Unter Berücksichtigung der
Zielgruppe liefert er hier gute Arbeit ab und erfüllt die Erwartungen.
Die Kolorierung passt ebenfalls sehr gut zum Rahmen, in dem die
Geschichte spielt. Man kann die schwüle und drückende Atmosphäre des
Sumpfes regelrecht spüren und erwartet geradezu von einem Moskito
gestochen zu werden.
Mit der US-Nummer 75 endete die am längsten
laufende Max-Serie mit einer Jubiläumsausgabe, in der zeitgenössische
Thrillerautoren ihre Sicht auf den Punisher zeigen durften. Die
unterschiedlichen Schriftsteller haben in ihre Version meistens das
Attentat auf Franks Familie eingebaut. Es ist bemerkenswert, wie viele
unterschiedliche Ansätze es zum gleichen Thema geben kann. Trotzdem ist
jede Geschichte für sich einzigartig. Um einen bleibenden Eindruck zu
hinterlassen, sind die Episoden jedoch zu kurz. Die beteiligten Künstler
bieten einen breite Palette von Zeichenstilen. Von düsteren Bildern mit
vielen Schraffuren über gemäldeartige Aquarellzeichnungen bis hin zu
minimalistischen kantigen Zeichnungen, die sich durch dynamische
Strichführung auszeichnen, ist alles dabei.
Fazit:
Punisher-Action wie sie sein muss. Hart, schnell und mit einer
ordentliche Prise Zynismus. Auch das für Frank Castle eher ungewohnte
Genre kann überzeugen. Volljährige Leser mit einem Faible für
Hinterwäldler-Horror kommen voll auf ihre Kosten und auch Fans des
Punisher, die mit Franken-Castle wenig anfangen können, haben hier eine
gelungene Alternative.
Marvel Max 37: Punisher - Willkommen im Bayou
Autor der Besprechung:
Marcus Koppers
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 16.95
156 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- frisches Szenario
- zeitgenössische Thrillerautoren
- unproportionale Muskelberge
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(2 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 20.01.2011 | ||||||
Kategorie: | Punisher | ||||||
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