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Comic-Besprechung - The Siege - Die Belagerung 1
Geschichten:The Siege - Die Belagerung Teil 1 US-Siege 1 (Mar. 2010)
Autor: Brian Michael Bendis Zeichner: Olivier Coipel Inker: Mark Morales Farben: Laura Martin
Embedded 1 US-Siege 1 (Mar. 2010)
Autor: Brian Reed Zeichner: Chris Samnee Farben: Matt Wilson
Story:
In Chicago kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall bei dem
tausende Zivilisten ihr Leben verlieren. Weil ein Bewohner Asgards in
den Vorfall verwickelt war, mobilisiert Osborn seine gesamten Truppen
und zieht gegen die Götter in die Schlacht.
Ben Ulrich, Reporter beim Untergrundmagazin Front Line,
entdeckt während seiner Berichterstattung in Chicago einen Zeugen, mit
dessen Hilfe er Osborns Machenschaften entlarven will. Gemeinsam mit
seinem Kumpel Will Stern macht er sich auf den langen Weg nach Oklahoma.
Im Laderaum des Transporters führt er das Interview, das das Ende von
Osborns dunkler Herrschaft einleiten könnte.
Meinung:
Brian Michael Bendis lässt es zu Beginn des neuesten Events ordentlich krachen. Ohne Verzögerung präsentiert er den Lesern den von Loki im Prolog versprochenen Zwischenfall. Kurz darauf ist die Schlacht um Asgard bereits im vollen Gange und es kommt zu beeindruckenden Kämpfen. The Siege ist im Vergleich zu anderen Marvel-Großereignissen eher kurz. Gab es während des Civil Wars und der Secret Invasion noch jeweils sieben Hefte, so stehen Bendis für Die Belagerung nur vier Hefte zur Verfügung. Das erklärt auch, warum der Autor die Handlung so schnell vorantreibt. Große Erklärungen oder Charakterentwicklungen bleiben da zwangsläufig auf der Strecke. Zweifelnde Untergebene, Konflikte innerhalb des Teams und auch die Angst der vermeintlichen Helden werden mit einer Sprechblase hinweggefegt. Die durchaus interessanten Ansätze werden nicht richtig fokussiert. So gibt der psychopathische Killer Bullseye in seiner Rolle als dunkler Rächer Hawkeye zu bedenken, dass er wirklich Angst hätte gegen die Götter von Asgard in die Schlacht zu ziehen. Furcht ist eine Charaktereigenschaft, die man dem Erzfeind von Daredevil kaum zugetraut hätte. Doch diese Facette verschwindet so schnell wie sie gekommen ist. Kaum ertönt der Kampfschrei von Ares, dem Gott des Krieges, (dessen Bedenken ebenfalls recht schnell verschwunden sind) da stürzt sich Hawkeye auch schon mit tausend anderen in die Schlacht. Den Höhepunkt des ersten Teils bildet das Auftreten von Thor. Sein Kampf gegen die dunklen Rächer wird live im Fernsehen übertragen und der Ausgang dieser Schlacht mündet in einem überraschenden Cliffhanger.
Der Marvel Verlag ist ein Haus der Traditionen und seit
dem Civil War im Jahre 2006 gehört auch Ben Ulrich mit seinem Front
Line Magazin zu jedem Großereignis dazu. Der Reporter berichtet hierbei
direkt vom Geschehen und zeigt die Auswirkungen der Ereignisse auf die
normalen Menschen. Ganz nebenbei muss er seine persönlichen Krisen
überwinden. So starb beispielsweise seine Frau während der Secret
Invasion an Krebs. Dies und die Tatsache, dass Ben Ulrich ein ganz
normaler Mensch ohne Superkräfte ist sorgen dafür, dass die Front Line
Geschichten häufig leisere Töne anschlagen als das Event. So auch bei
Siege. Gemeinsam mit seinem alten Freund Will Stern macht sich Ulrich
auf, um eine Enthüllungsgeschichte über Osborn der Öffentlichkeit
zugänglich zu machen. Brian Reed kritisiert hier ganz offen die
Medienmaschinerie und zeigt mit Ulrichs Hilfe, wozu eine geschickte
Medienpropaganda fähig ist. Neben dieser Kritik lebt die Geschichte von
den Dialogen zwischen den beiden Reportern. Der Leser hat wirklich den
Eindruck zwei guten Freunden bei der Arbeit zuzusehen.
Olivier
Coipel zeichnet beeindruckende Massenszenen, die auch einen Großteil des
ersten Teils ausmachen. Der Künstler kann die Invasion wirklich
überzeugend darstellen. Wenn Osborn sich mit den Rächern und seiner
H.A.M.M.E.R. Truppe auf Kobold-Gleitern Asgard nähert, spielt im Kopf
unweigerlich eine theatralische Melodie. Einziges Manko der graphischen
Präsentation von The Siege ist die etwas lose und unkonventionelle
Panel-Anordnung. Dadurch verliert der Leser leicht die Übersicht und der
Lesefluss leidet. Interessant ist auch Coipels Mimik. Trotz eher klein
angelegten Gesichtern kann man die Emotionen immer problemlos erkennen.
Der Zeichner von Embedded hat einen ganz anderen Stil. Seine eher
minimalistischen Zeichnungen geben dem Ganzen eine ungewollt
humoristische Note. Die dunklen Töne und der großzügige Einsatz von
Schatten passt zur düsteren Grundstimmung. Durch den konventionellen
Seitenaufbau verliert der Leser nicht die Übersicht und kann dem
Geschehen folgen.
Nichts liegt dem Comic-Fan mehr am Herzen als
die Kontinuität. Dicht gefolgt kommt allerdings besonders bei
Crossovercomics die Lesereihenfolge. Insbesondere, wenn die Ereignisse
stark aufeinander aufbauen, ist es besonders ärgerlich, wenn man Dinge
liest die in der Hauptserie noch gar nicht stattgefunden haben. Ein
Negativbeispiel hierfür liefert die enge Verzahnung der Green Lantern
Serie mit der Blackest Night. So muss der Leser den Green Lantern
Sonderband 21 unterbrechen, um Blackest Night 7 zu lesen. Damit der
Leser bei der Lesereihenfolge von The Siege nicht die Übersicht
verliert, spendiert der Redakteur im Anhang des Heftes einen kurze
Übersicht über die beteiligten Ausgaben. Hier geht Panini einmal mehr
auf die Bedürfnisse der Fans ein und bringt Licht in den
Veröffentlichungsdschungel.
Fazit:
Ein gelungener Auftakt, der die Neugierde auf das aktuelle Großereignis
weckt. Auf Grund der Kürze können leider einige interessante Aspekte
nicht ausreichend beleuchtet werden. Dennoch bleibt abzuwarten in
welchem Maße The Siege das Marvel Universum verändern wird.

The Siege - Die Belagerung 1
Autor der Besprechung:
Marcus Koppers
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 5.95
52 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- beeindruckende Schlachten
- ruhige Töne bei Embedded

- interessante Ansätze werden nicht ausgebaut

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 23.01.2011 | ||||||
Kategorie: | The Siege | ||||||
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