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Comic-Besprechung - Love Rehab
Geschichten:Autor / Zeichner: Jule K.
Story:
Charlotta ist glücklich. Sie betreibt einen Comicshop, hat eine beste Freundin und ein gut laufende Beziehung mit Jim. Denkt sie jedenfalls. Denn ausgerechnet an ihrem einjährigen Jubiläum eröffnet ihr Jim, dass er nach Australien geht. Am nächsten Tag. Charlotta ist am Boden zerstört. Als sie dann noch erfährt, dass ihre beste Freundin
Lilly mit Jim rumgeknutscht hat, zerfällt ihr ganzes Leben in Scherben. Sie lässt sich schließlich in eine Liebesentzugsklinik einweisen. Können neue Kontalte, die Klinik und die Konfrontation mit Jim und Lilly sie wieder aufrichten?
Meinung:
Auf den ersten Blick mag man sich an eine Soap Opera in Comicform erinnert fühlen. Und das zu recht. Hier wird viel gelitten, viel geredet, viel geliebt und viel verarbeitet. An sich ist das nichts schlechtes, weil es so schön nah am realen Leben liegt und sich der Leser gut mit den Figuren identifizieren kann. Das ist hier auch der Fall.
Aber leider wirkt alles etwas ungelenk. Die etwas naiv gehaltenen Zeichnungen von Jule K. haben zwar einen gewissen Reiz in ihrer sehr schematischen Darstellung, sind aber nicht sonderlich dynamisch. So sind alle Figuren ausnahmslos im Profil und frontal zu sehen. Sie wirken sehr klobig und sind kaum ausgearbeitet. Dadurch ist alles sehr steif und die Handlungselemente, wie auch stellenweise die Panels, wirken sehr abgehackt und nicht flüssig. Es wirkt sehr unsicher. Dabei gibt es einige schöne, auch graphische, Einfälle.
Unverständlicherweise werden viele Ideen nicht weiter ausgeführt. Allein die Idee mit der Liebesentzugsklinik könnte ganze Bände füllen, wird aber leider sehr schnell wieder verlassen. Auch die graphischen Einfälle verpuffen häufig in dem starren Stil. Die Mimik der Charaktere ist kaum ausgearbeitet und die Handlung spielt sich vornehmlich im Dialog ab.
Zwar ist der ganze Band eine Ode an die Freundschaft, welche man durchaus zu schätzen weiß, aber leider kommt Love Rehab nicht über das Niveau eines TV-Films hinaus. Thematisch wird nichts Neues geboten und es ist einfach nur nett, ohne besondere neue Erkenntnis. Das liegt zwar auch im Wesen des Genres der Romantikkömodie oder der Liebestragödie, aber umso wichtiger ist es, dieses graphisch gegenüber den anderen Genrevertretern hervorzuheben. Und das macht die verpuffenden Ideen umso bedauerlicher.
Fazit:
Ein ungelenkes und oberflächliches Großstadtmärchen, welches mit einem soliden flüssigeren Stil und der Ausarbeitung der graphischen und inhaltlichen Einfälle deutlich mehr Charme hätte haben können.

Love Rehab
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Edition 52
Preis:
€ 8.00
ISBN 10:
3935229801
ISBN 13:
978-3935229807
88 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- schöne Ideen
- nah am Leben
- Identifizierungsmöglichkeiten

- naiver Stil
- mangelnde Ideenverwertung
- etwas ungelenk

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 02.03.2011 | ||||||
Kategorie: | One Shot | ||||||
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