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Comic-Besprechung - Angor 1 - Flucht - Gratis-Comic-Tag 2011
Geschichten: Text: Jean-Charles Gaudin
Zeichnungen: Dimitri Armand
Farben: Dimitri Armand und Ariatib
Story:
Talinn, Evrane und Lorky wachsen in einem kleinen Dorf irgendwo im Königreich Angor auf. Die Zukunft der Jugendlichen scheint vorgezeichnet: Wie ihre Eltern vor ihnen und alle anderen Angehörigen ihrer Kaste erwartet sie ein Leben als Viehhirten und Bauern.
Damit wollen die Drei sich nicht zufrieden geben. Sie wollen abhauen und sich auf eigene Faust durch das Land schlagen, auf der Suche nach Abenteuern und einer besseren Zukunft. Aber noch bevor ihre Pläne so recht Gestalt angenommen haben, werden Evrane und Talinn Zeugen eines Mordes. Der Täter stirbt im Kampf durch Evranes Schwert. Nun müssen die Drei flüchten. Aber nicht nur die Wachen aus ihrem Dorf, die das Trio wieder zurückholen wollen, heften sich an ihre Fersen. Ein Medallion, das der Ermordete bei sich hatte, verspricht noch Quell vieler Abenteuer zu werden...
Meinung:
Jean-Charles Gaudin und Dimitri Armand erzählen eine klassische Fantasy-Geschichte: Jugendliche Helden geraten in Angelegenheiten, die eigentlich weit über ihre Köpfe gehen, und müssen sich bewähren. Dieses schon etwas abgedroschene Konzept frischen sie mit einigen netten Ideen auf. Ein Beispiel ist die Wirkung des Medallions, die ein interessantes Werkzeug im weiteren Verlauf der Serie zu werden verspricht. Ein anderes Beispiel sind die Brakyas. Diese fast an Aliens erinnernden Wesen brechen die ansonsten stark an High Fantasy orientierte Atmosphäre ein Stück weit, was "Angor" gut tut.
Die Zeichnungen transportieren die Geschichte gut und dürften auch dem verwöhnten Auge gefallen. Ob aber nun fast jeder weibliche Charakter großbusig, mit engen Kleidern und tiefem Dekoltee präsentiert werden muss, sei der Entscheidung des Lesers überlassen. Zur Beruhigung der weiblichen Leser: Auch für sie gibt es genügend muskulöse männliche Oberkörper zu sehen. Blut und Gewalt gibt es, wie in diesem Genre zu erwarten, eine ordentliche Portion. Aber es geht nicht über ein Maß hinaus, das man auch älteren Jugendichen zumuten können sollte.
Ein klares Manko ist jedoch, dass die Einführung in die Geschichte und die Vorbereitungen zur Flucht schlicht zu lange dauern. Talinn, Evrane und Lorky haben kaum ihr Dorf verlassen, da ist das Heft (ebenso das erste Album der Serie, dem es vom Umfang her entspricht) auch schon zu Ende. Hier verkauft sich "Angor" etwas unter Wert, denn das eigentlich Interessante und Spannende an der Geschichte ist ja die Reise, auf die sich die Drei machen. Und von der bekommt man hier schlicht zu wenig mit.
Gelegentlich blitzt richtig feiner Humor auf, etwa bei Evranes heimlichem Training, da sie als Mädchen eigentlich nicht kämpfen darf. Die junge Frau steht auf dem Feld und ficht mit einem Stock gegen imaginäre Feinde, die Zähne gefletscht, die Haare wehen – gefolgt von einem entsetzten "Mama!?" Generell setzt der Comic aber mehr auf Spannung und Abenteuer, ohne dabei jedoch bierernst zu werden. Insgesamt ist "Angor" ein schönes Beispiel dafür, was gute Fantasy-Kost in Comicform sein kann.
Fazit:
Ein gutes Beispiel für Fantasy-Geschichten im Comic. Ein schon etwas abgedroschenes Setting wird mit ungewöhnlichen Ideen aufgefrischt. Allerdings nimmt die Einführung und Vorbereitung auf die eigentliche Geschichte zu viel Raum ein.
Angor 1 - Flucht - Gratis-Comic-Tag 2011
Autor der Besprechung:
Henning Kockerbeck
Verlag:
Splitter Verlag
Preis:
€ 0,00
52 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- gute Fantasy-Kost in Comicform
- die Vorbereitungen zum eigentlichen Abenteuer, der Reise der drei Jugendlichen, nimmt zu viel Raum ein
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 13.05.2011 | ||||||
Rezension vom Event: | Gratis Comic Tag 2011 | ||||||
Kategorie: | Gratis Comic Tag 2011 | ||||||
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Leseprobe | |||||||
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