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Comic-Besprechung - Comic-Report 2011

Geschichten:

Comic Report 2011

Originalausgabe
Herausgeber: Volker Hamann und Matthias Hofmann

Auszug aus dem Inhalt:

  • Jerry Spring - Der wiederentdeckte Western-Klassiker von Volker Hamann
  • 25 Jahre comicplus+: Ein Vierteljahrhundert durch dick und dünn von Marco Behringer
  • Der Gratis-Comic-Tag 2010 - Eine Chance für die Szene von Philipp Schreiber
  • Streiflichter auf 40 Jahre INCOS: Peter Skodzik ist schuld von Dietmar W. Mietzner
  • Fix & Foxi: Steht auf, wenn ihr Fuxholzener seid!: Von der Schwierigkeit, eine Kindercomic-Marke von einem Jahrhundert ins nächste zu retten von Matthias Hofmann
  • Chancen der »Graphic Novel« von Michael Groenewald & Sebastian Oehler
  • Gefahren der »Graphic Novel« von Dr. Joachim Kaps
  • Wandelnde Tote und Möchtegernhelden - Die Comic-Verfilmungen des Jahres 2010 von Armin Hofmann
  • COMIX: Die Comic-Zeitung - Sammeln oder Wegwerfen? von Marco Behringer
  • Manga in Deutschland - Eine Geschichte der Missverständnisse von Georg F.W. Tempel
  • In Deutschland sagt man Panini - Der Superhelden-Markt 2010 von Marc-Oliver Frisch
  • Der deutsche Comicmarkt: »eingebrochen«,aber »stabil« und »mit guten Zuwachsraten«? - Über die Schwierigkeiten einer Branche mit »echten« Marktzahlen von Kai-Steffen Schwarz
  • Markt-Reports 2010 - Fragen, Antworten, Rezensionen, Spotlights zusammengestellt von Matthias Hofmann
  • Die Novitäten 2010 - Comics, Graphic Novels, Manga & Sekundärliteratur zusammengestellt von Matthias Hofmann
Komplettes Inhaltsverzeichnis findet sich hier: Comic Report Inhalt

Story:

Der Comic-Report 2011 bietet mittels einer Vielzahl von Artikel und Berichte einen Rückblick über wichtige Ereignisse des Jahres 2010 und beschäftigt sich intensiv mit dem Comicmarkt. Dazu gibt es eine Unmenge von Interviews, Umfragen, wirtschaftlichen Einschätzungen und vieles mehr.



Meinung:

Als Matthias Hofmann und Volker Hamann den Comic Report 2011 vorstellten, war der erste Gedanke bei Einigen sicherlich, wieviel Sekundärliteratur die Comicszene noch braucht. Die beiden Herausgeber ignorierten diese Bedenken und bewegten bekannte und unbekannte Autoren zur Zusammenarbeit, wodurch sich eine überraschende Vielfalt an Artikeln, Berichte und Analysen über das Comicjahr 2010 ergeben hat.

Neben dem Titelthema „Jerry Spring“, bei dem Volker Hamann die Historie der Serie mit dem Lebenslauf von Jijé auf kurzweilige Art und Weise verquickt, gibt es eine ungeheure Anzahl an Artikeln, welche den Anschein erwecken, wirklich jedes Feld des Comicmarktes abzudecken. Sei es die franko-belgische Ecke, deutsche Publikationen, Mangas, Superhelden, Funnies, Web-Comics … alles wird mehr oder weniger ausführlich beleuchtet. Daraus ergibt sich ein umfassender Überblick über das Thema Comics, das andere Publikationen aus diesem Sektor bisher nicht in diesem Ausmaß liefern konnten.

Neben dem Blick auf Verlage und Personen, enthält der Comic Report zwei Artikel, die sich mit Events der Szene befassen. Philipp Schreiber berichtet über den ersten Gratis Comic Tag, wobei er sehr intensiv das Entstehen dieses Events beschreibt und dadurch allerlei interessante Interna an die Öffentlichkeit bringt. Im zweiten Teil des Berichtes widmet sich der Autor dann dem eigentlichen Tag, was aber keinen Wissensgewinn mehr für den Leser darstellt. Dennoch ist dieser Artikel, auch im Hinblick auf aufgetretene Probleme, eine gute Basis, um über den GTC zu diskutieren. Der zweite angesprochene Bericht beschreibt natürlich den Comic-Salon 2010 in Erlangen. Was wäre ein Jahresrückblick, ohne einen Artikel über dieses Ereignis? Eckart Sackmann berichtet sehr umfangreich und stark bebildert über die Hintergründe des Salons. Wie verlief die Entwicklung bis zum heutigen Tage, wo wurden und werden Schwerpunkte gesetzt, wie sieht die Finanzierung aus … Sackmann stellt alles übersichtlich und lesenswert dar, ohne langweilige Zahlenspielereien zu veranstalten.

Dieser Punkt findet sich auch in vielen anderen Artikeln wieder. Die Autoren des Comic Reports haben eine Unmenge an Datenmaterial gesammelt und veröffentlichen es teilweise exklusiv in den jeweiligen Berichten, ohne den Leser durch eine Unmenge an Zahlen zu verwirren. Besonders deutlich wird dies beim Abschnitt „Marktreport 2010“, wo Matthias Hofmann in umfangreichen Analysen die Marktlage widerspiegelt. Sehr übersichtlich werden in Tabellen die Daten präsentiert, während der eigentliche Text sich oftmals mit den Umständen, welche zu dieser oder jener Veränderung geführt haben, beschäftigt. Ebenso interessant ist die Glosse von Kai-Steffen Schwarz, der über die Schwierigkeiten berichtet, die sich ergeben, wenn man verläßliche Comic-Verkaufszahlen aus dem Buchhandel ermitteln will.

Die anschließenden kurzen Betrachtungen ausgewählter Verlage mit teils harter Kritik und jeweiligen Kurzinterviews rundet den Marktreport würdig ab. Die entstandene Übersicht gewährt dem Leser einen tiefen Einblick in die Marktlage und zeigt erstmalig Auflagen- und Verkaufszahlen, und das bei einer Wirtschaft, welche sich in der Regel eher ungern in die Karten gucken lässt. Dieser Überblick endet mit einem kompletten Verzeichnis aller Neuerscheinungen 2010, was in der Größenordnung sicherlich einmalig sein dürfte.

Gleich drei Aufsätze widmen sich dem beinahe leidigen Thema „Graphic Novel“. Klaus Schikowski bildet mit seinem Artikel über die „Globalisierung des Comics“ den Rahmen für die „Pro und Contra“-Diskussion von Michael Groenewald, Sebastian Oehler und Dr. Joachim Kaps. Nach dem Genuss dieser Berichte bleibt der Leser gut informiert, aber auch ratlos zurück. Zu welcher Seite soll man tendieren? Welche Zukunft hat die Graphic Novel? Die Artikel zu diesen Thema enthalten eine Vielzahl an Argumenten und Informationen, pure Meinungsmache ist es aber glücklicherweise nicht.

Zwei weitere Berichte sind in diesem Rahmen erwähnenswert. Georg F.W. Tempel setzt sich mit der Geschichte von Mangas in Deutschland auseinander und Irene Salzmann betrachtet den „Manga-Markt 2010“. Mit außerordentlich fundiertem Sachwissen beschreibt sie aktuelle und vergangene Trends, die sie in Manga-typische Kategorien einteilt. Das besondere an ihrem Artikel sind die vielen Serienverweise. Die Autorin untermauert alle Behauptungen mit Nennung einer beispielhaften Serie, was diesen Artikel äußerst interessant macht. Dazu gesellen sich die Kurzinterviews mit den führenden deutschen Manga-Verlagen, was das Thema gut abschließt.

Eine Vielzahl weiterer Texte findet sich im ersten Comic Report, so viele, dass stundenlanger Lesespaß garantiert ist und jeder Leser, egal welche Comicrichtung er favorisiert, wertvolle Informationen bekommt.

Das Jahrbuch erscheint im Softcover mit dem Format 17 x 24 cm. Alle Artikel sind reich bebildert und besonders die verlags- und personenbezogenen Berichte verfügen über seltenes, exklusives (?) Bildmaterial. Der Großteil der Seiten ist schwarzweiß, wobei in lockerer Aufteilung farbige Seiten im Buch verteilt sind. So gesehen, weiß die Optik des Comic Reports zu gefallen und bietet wenig Raum für Kritik.



Fazit:

Die erste Ausgabe des Comic Reports enthält unglaublich viele interessante Artikel über alle möglichen Comicbereiche. Dazu gesellen sich Kurzinterviews, „Fast Facts“, Tabellen, Grafiken und vieles mehr. Für Leute, die wissen wollen, wie es um die deutsche Comiclandschaft und -wirtschaft bestimmt ist, führt kein Weg an dem Comic Report vorbei.



Comic-Report 2011 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Comic-Report 2011

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Edition Alfons

Preis:
€ 9,95

ISBN 10:
3940216100

ISBN 13:
978-3-940216-10-6

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • die deutsche Comicszene 2010 in einem Buch
  • für jedes Interessengebiet wird etwas geboten
  • überzeugendes Layout mit vielen Bildern und Grafiken
  • günstiger Preis
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.2
(5 Stimmen)
Bewertung
Du kannst diesen Comic hier benoten.

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Rezension vom: 25.05.2011
Kategorie: Sekundärliteratur
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