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Comic-Besprechung - Fables 13: Die dunklen Jahre

Geschichten:

US-Fables 76 - 82

Autor: Bill Willingham
Zeichner: Mark Buckingham, Peter Gross, Michael Allred, David Hahn
Farben: Lee Loughridge, Laura Allred
Coverartwork: James Jean (Fables 79-81), Mark Buckingham (Fables 82)

Story:

Der Krieg gegen das Imperium ist vorbei und die Fables stehen vor der schwierigen Aufgabe wieder Ordnung ins Chaos zu bringen. Nicht nur, dass der oberste Kriegsgegner Meister Geppetto nun in Fabletown wohnen soll, wo ihn die Bevölkerung abgrundtief hasst, in den restlichen Welten sind immer noch viele versprengte Kriegstruppen unterwegs, welche nun ohne Führung gefährlicher denn je sind.

In einer der zahlreichen herrschaftslosen Welten treiben sich zwei ehemalige Söldner auf der Suche nach Schätzen herum. Als sie eine gut gesicherte Kiste finden, vermuten sie dort drin kostbare Dinge. Beim Öffnen befreien sie ein alte Macht, die besser verschlossen geblieben wäre. Mister Dark sinnt nun nach Rache und ist auf dem Weg nach Fabletown.

Derweil inspiziert Mowgli seine alte Dschungel-Heimat, auf der Suche nach feindlichen Truppen. Dort trifft er auf den Vizekönig des Landes, welcher ihm zu einem Trolllager bringt, wo Mowgli sich gefangen nehmen lässt.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Was war denn da los? Knapp neun Monate nach der letzten Ausgabe veröffentlicht Panini den 13. Band der mehrfach ausgezeichneten US-Serie „Fables“. Der Krieg der Fables gegen das Imperium des Meister Geppetto war die Eskalation, des sich lange zuspitzenden Konflikts in der Welt der Märchenfiguren. Autor Bill Willingham produzierte damit einen Meilenstein der Fantasy Comics.

In der 13. Ausgabe haben die Fables keine Zeit lange Wunden zu lecken. Willingham beschert ihnen einen Schicksalsschlag nach dem anderen und der Leser muss dies traurigen Herzens mit an sehen. „Die dunklen Jahre“ ist somit weiß Gott kein freundliches humorvolles Comic, denn die Fables müssen lernen, dass ihr Sieg in Wirklichkeit eine Niederlage ist. Der Autor verdeutlicht dies durch einschneidende Situationen, in denen einige geliebte Märchenfiguren sterben und Fabletown dem Erdboden gleichgemacht wird. Dadurch fällt die Story in kein Loch, was nach einem gewonnen großen Kampf bzw. nach dem Ende eines Ereignisses immer wieder das Problem vieler Serien ist. Nicht ohne Grund knüpfen Marvel und DC ein Großereignis an das nächste, weil für die Zeit dazwischen vielfach keine Ideen existieren. Bill Willingham beweist mit diesem Band, dass die Serie und er als Autor nicht umsonst so viele Preise eingeheimst hat. Die Story rutscht von einem gefühlsmäßigen Tiefpunkt zum nächsten und zwingt dem Leser damit förmlich, die ein oder andere Träne über das Schicksal der Märchenfiguren zu vergießen. Die Gefahr, welche von Mister Dark ausgeht, wird beinah real.

Selten schafft es ein Autor eine so intensive Handlung zu fabrizieren und diese dann auch noch stabil über knapp 200 Seiten fortzuführen. Der Leser wird bei diesem Umfang und dem enormen Tiefgang den Band sicherlich das ein oder andere Mal aus der Hand legen, um das soeben gelesene erst einmal zu verarbeiten. Dadurch erfüllt Fables selbst hohe Ansprüche an Comicstorys. Dieser Band ist nicht mal eben für zwischendurch geeignet, sondern beinah eine abendfüllende Reise nach Fabletown.

Die beigefügte Mowgli-Story kann diese Spannung zwar nicht ganz aufbauen, verfügt aber über gute Charakterstudien und dem Fables-typischen Erzählstil mit einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Humor. Deshalb ist auch dieser Teil durchaus empfehlenswert.

Mark Buckingham als Stammzeichner bekommt bei dieser Ausgabe wieder Unterstützung von einigen anderen Künstlern, wobei eine gleichbleibend hohe Qualität erreicht wird. Die Zeichnung sind extrem vielschichtig und verfügen durchgängig über detaillierte Hintergründe mit einfallsreichen Erscheinungen. Am auffälligsten sind sicherlich die Rahmen, welche fast jede Seite links und rechts begrenzen. Die Ausarbeitung dieser Rosenranken, Trompeten oder einfach nur Verbreiterungen der daneben stehenden Panels, ist äußerst sehenswert und verdeutlicht eine intensive Beschäftigung mit dem Inhalt seitens des Zeichners. Angesichts der abgedruckten Grafiken, stellt sich der Leser zwangsläufig die Frage, wie unendlich viel Zeit Mark Buckingham in diesen Comic investieren musste, um auf jeder Seite ein wahres Feuerwerk für das Auge zu produzieren.

Übertroffen wird diese Leistung nur noch vom Coverartwork, das einrahmt als Gemälde sicherlich viele Liebhaber finden würde. Wer das Cover von Fables 78 mit der Abbildung von Baba Yaga gesehen hat, wird nicht daran zweifeln, dass James Jean zu den besten Künstlern seines Metier zählt.



Fazit:

Mit dem 13. Band der Fables-Reihe veröffentlicht Panini einen weiteren Klassiker aus dem Hause Vertigo. Bill Willingham und Mark Buckingham zerstören von Seite zu Seite die Träume der Fables nach einem friedvollen Leben und opfern dafür so einige liebgewonnene Personen und Dinge. Der Leser muss dies in einer Gefühlsachterbahn miterleben und kann sich nur an die Hoffnung klammern, dass Panini nicht wieder so viele Monate bis zum nächsten Band verstreichen lässt. Bis dahin bleibt einem wohl nichts anderes übrig, als diesen Klassiker wieder und wieder durchzublättern.



Fables 13: Die dunklen Jahre - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Fables 13: Die dunklen Jahre

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,95

ISBN 10:
3862011666

ISBN 13:
978-3862011667

180 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • äußerst lesenswerte Story mit einschneidenden Ereignissen
  • beeindruckende Zeichnungen
  • sehenswertes Coverartwork
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.5
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 16.07.2011
Kategorie: Fables
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