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Comic-Besprechung - Jack of Fables 6: Das grosse Buch vom Krieg

Geschichten:

US-Jack of Fables 28-32

Autor: Bill Willingham und Matthew Sturges
Zeichner: Tony Atkins, Russ Braun
Tusche: José Marzán Jr., Dan Green
Farben: Daniel Vozzo

Story:
Im letzten Band liefen noch die Vorbereitungen und nun beginnt endlich der Krieg des Bookburners gegen die Fables in Golden Bough. Niemand anderes  als Jack übernimmt das Kommando über die Fables-Truppen. Anfangs scheinen sie sich dem Angriff des Bookburners auch gut widersetzen zu können, doch nach und nach schwindet ihre Truppenstärke zusehends. Neue Strategien sind gefragt. Sogar Mr. Revise, eigentlich ein Feind der Fables, greift hilfreich unter die Arme, um sein Golden Bough zu retten. Doch reicht das alles, um das riesige Heer des Bookburners abzuwehren. Zumal es wahrscheinlich Saboteure in den eigenen Reihen gibt...

Meinung:

Bill Willingham muss anscheinend ein Fable (Achtung Wortspiel) für Krieg haben. Erst schickt er in der Fables-Hauptserie die Märchenfiguren in den Kampf gegen Meister Gepetto und nun ist auch die Spin-Off Serie Jack of Fables dran. Hier dreht es sich zwar nur um das kleine Dorf Golden Bough, aber die Auswirkungen bei einem Sieg des Bookburners würden sicherlich auch alle anderen Fables betreffen. So kann der Leser hier einer Schlacht beiwohnen, die ein stetiges Auf und Ab zu verzeichnen hat. Immer neue Truppen ziehen in den Kampf und die Gegenseite wartet mit ebenso einfallsreichen Widersachern auf. Der Autor unterteilt die Kampflinie in mehrere Abschnitte, so dass im Endeffekt auch verschiedene Handlungsebenen entstehen. Viele kleine versprengte Truppen kämpfen gegeneinander, was zu manch komischen Situationen führt. Beispielsweise wundern sich einige Fables, dass sie ihre Gegner ohne Widerstand platt machen können und als sie ins Kontrollzentrum zurückkehren, erfahren sie erst das Waffenstillstand herrscht.

Der Autor setzt bei dem Krieg nicht auf den Verlust von wichtigen Charakteren, soviel sei schon mal verraten, sondern entwickelt eine Art Familienfehde zwischen den Bookburner, Mr. Revise und Pathetic Fallacy. Dadurch kommt es immer wieder zu kurzen Rückblicken, was im Endeffekt Jack als Oberkommandierenden in den Hintergrund stellt. Dem Leser kann es nur recht sein, denn dadurch erfährt dieser Kampf auch eine Ernsthaftigkeit, die der dargestellten Zerstörung auch gerecht wird. Natürlich sorgt Jack bei seinen Auftritten für gewohnt anarchische Kommentare und Aktionen, wodurch die humorvolle Ausrichtung der Serie weiterhin gewährleistet wird.

Dennoch fehlt der Ausgabe der sarkastische Unterton, welcher die Serie bisher so liebenswert gemacht hat. Jack gibt zwar alles, vernascht zwischendurch ein paar Mädels und trumpft durch unüberlegte Taten auf, aber der wirkliche Überraschungseffekt, für den der Hauptdarsteller immer wieder gut war, ist nicht vorhanden. Dadurch entsteht eine gewisse Kopie des großen Fable-Krieges der Hauptserie, wodurch das Alleinstellungsmerkmal von Jack als Witzbold untergraben wird. Die Story an sich funktioniert von der ersten bis zur letzten Seite und enthält eine spürbare Steigerung bis zum großen Showdown. Und selbst danach hält Willingham ein paar schockierende Trümpfe im Ärmel. Aber die Überheblichkeit von Jack, welche auf komische Art und Weise immer zur Lösung der Probleme führte, findet kaum Beachtung.

Im Endeffekt enthält diese Ausgabe einen spannenden und einfallsreichen Krieg der Märchenfiguren, leider ohne großartige Beteiligung des Hauptcharakters.

Grafisch wunderbar in Szene gesetzt wurde die Ausgabe von Tony Atkins und Russ Braun. Mit einfallsreichen Zeichnungen visualisieren sie die Vorgaben des Autors und nehmen sich immer mal wieder Zeit für ein paar kleine Details. Seien es die regelmäßigen Gedanken des Ochsen Babe oder die intensive Darstellung der Monster, welche aus den Packmännern entweichen, all dies trägt zum überzeugenden Artwork bei.



Fazit:
Die sechste Jack of Fables Ausgabe beeindruckt durch einen wahrhaft explosiven Krieg mit allem was dazu gehört: Saboteure, Waffenstillstand, Verhandlungen und massive Zerstörung. Fürs Auge wird folglich jede Menge geboten. Autor Bill Willingham überzeugt durch ständig neue Einfälle und macht die Story demzufolge nicht vorhersehbar. Leider fehlt etwas der sarkastische Charme von Jack, für welchen in den Kriegswirren nur am Rande Platz ist. Dennoch ist dieser Band wieder absolut lesens- und vorallem sehenswert.

Jack of  Fables 6: Das grosse Buch vom Krieg - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Jack of Fables 6: Das grosse Buch vom Krieg

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

ISBN 13:
978-3862011780

132 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • keine Atempause im Krieg gegen den Bookburner
  • beeindruckende Zeichnungen
  • nicht vorhersehbar
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 28.08.2011
Kategorie: Fables
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