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Comic-Besprechung - Jennifer Blood 1
Geschichten:Selbst ist die Frau (Originaltitel: Jennifer Blood 1-6)
Autor: Garth Ennis
Penciller: Adriano Batista, Marcos Marz, Kewber Baal
Colorist: Romulo Fajardo jr., Inlight Studios
Story:
Jen ist eine treu sorgende Hausfrau und Mutter, die mit spielerischer Leichtigkeit den gesamten Familienalltag organisiert und über die Bühne bringt. Jen hat jedoch auch ein düsteres Geheimnis, von dem weder ihr Mann noch ihrer Kinder etwas ahnen. Nachts schlüpft Jen in ihr Alter Ego Jennifer Blood und kämpft gnadenlos gegen ein Verbrechersyndikat. Durch Zeitdruck, Nervosität und neue Nachbarn gerät ihr Leben zusehends aus der Spur und ihre sorgsam aufgebaute Tarnung droht aufzufliegen.
Meinung:
Garth Ennis ist ein Experte für Menschen, die sich auf einem Rachefeldzug befinden. Immerhin hat er den Punisher zu unverhofftem Ruhm verholfen und unzählige Geschichten über den brutalen Verbrecherschreck geschrieben. Dementsprechend gut kennt sich der Autor mit dem Genre aus, doch leider schafft er es nicht aus Jennifer Blood eine Figur zu machen, die sich stark von den anderen Racheengeln abhebt. Während der Missionen nennt sie reihenweise Waffen und Kampfoptionen. Hierbei versprüht sie sicherlich ungeheure Coolness, aber innovativ ist das nicht gerade.
Ein weiterer Aspekt ist das wackelige Konstrukt eines Doppellebens, das als Tarnung gilt. Hier baut Ennis einige schwarzhumorige Ideen ein. So streckt Jen den Abendkakao ihrer Familie mit Valium, damit sie von ihren Ausflügen nichts mitbekommt. Bei den Missionen erfährt der Leser Stück für Stück, warum sich Jennifer dem Kampf gegen das Verbrechen verschrieben hat. Ihre Motivation ist nachvollziehbar und stimmig. Ennis nimmt so manches Klischee gehörig auf die Schippe. So muss sich Jennifer Blood auch mit einer Gruppe von Teenagern auseinandersetzten, die sich als Cheerleaderninjas einen Ruf in der Auftragskillerbranche machen wollen.
Der irische Autor ist bekannt für seinen schwarzen Humor und schockierende Ideen. Bei The Boys überschreitet er regelmäßig die Grenzen des guten Geschmacks und auch Die Chroniken von Wormwood dürften manchem übel aufgestoßen sein. Bei Jennifer Blood will Ennis mit Nacktheit schockieren. So sieht man auffällig oft männliche Geschlechtsteile. Für gewöhnlich finden die Künstler einen Weg, die pikanten Details hinter diversen Gegenständen oder im Schatten zu verstecken. Doch hier wird nichts versteckt und nichts angedeutet. Selten fand man in einem Actioncomic so viele Penisse wie in der neuen Serie von Ennis. Doch nicht nur optisch könnte es sich hierbei um einen Erotikstreifen handeln, auch Sätze wie:”Jetzt kommt der Hammer der Lust” machen die eindeutige Einordnung in ein Genre schwierig.
Die Zeichnungen sind detailliert und interessant zusammengestellt. Besonders die Actionszenen sind sehr schnell und mit reichlich Explosionen besonders für Liebhaber des Genres ein Augenschmaus. Im mittleren Kapitel wird ein sehr klarer und dünner Strich eingesetzt. Dadurch entsteht ein Bruch in der Optik, der zwar auffällt, aber wenig stört. Durch die drastische Gewaltdarstellung eignet sich der Comic nur für erwachsene Leser, aber das muss man bei einem Titel von Garth Ennis wohl kaum noch erwähnen.
Fazit:
Ennis neue Serie bietet wenig Innovatives und versucht durch viel Sex, Fetischkostüme und nackte Haut darüber hinweg zu täuschen. Die Mischung mag im prüden Amerika die Gemüter erhitzen und so manchen Leser schockieren. Hierzulande zuckt kaum noch jemand bei einem nackten Mann. Absolute Fans werden sicherlich auch dieses Werk für seine wenigen typischen Ennis Momente lieben. Alle anderen sind mit dem Punisher weitaus besser bedient.
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Actionreich
- Versucht mit nackten Tatsachen zu schockieren
- Endlose Waffenbeschreibungen
- Platte Dialoge
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 03.07.2012 | ||||||
Kategorie: | Jennifer Blood | ||||||
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