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Comic-Besprechung - Zerrissene Seelen 3
Geschichten:Zerrissene Seelen 3
Autor und Zeichner: Haruko Kurumatani
Story:
Beniko leidet immer noch sehr unter dem Tod ihres Freundes Sora, der ihr erst kurz vor dem Unfall, bei dem er ihr das Leben rettete, versprochen hatte, sie zu heiraten. Daher trägt sie seit dem tragischen Unglück eine schwere Schuld in sich, die sie nicht loslassen möchte.
Nun ist auch jemand in die Klasse gekommen, der ihre Qual zusätzlich schürt. Umi, Soras Zwillingsbruder scheint nur vordergründig wie sein Bruder zu sein, tatsächlich scheint er aber anderes im Sinn zu haben. Seit einiger Zeit misshandelt und demütigt er Beniko, wo er nur kann - wenn auch erst einmal noch im Geheimen. Aber seine Übergriffe werden immer dreister und offener.
Wie gelähmt lässt das Mädchen alles mit sich machen, ja sie schläft sogar mit ihm, weil sie nicht weiß, wie sie ihn sonst noch besänftigen kommen. Und das bringt ihre Gefühle noch mehr durcheinander, denn sie entwickelt mehr oder weniger Gefühle für ihn, ihr Körper scheint sich nach Umis Berührung zu sehnen.
Und dann findet sie auch noch einen Brief, durch den ihr klar wird, dass Umi sie bereits als Kind geliebt hat, und warum er sie damals von der Treppe stieß. Das sorgt für noch mehr Unsicherheit und Verzweiflung, vor allem als der Junge dann auch noch herausbekommt, was sie weiß und sich dementsprechend benimmt.
Meinung:
Zerrissene Seelen bleibt auch weiterhin weit von romantischen Gefühlen entfernt, auch wenn die Künstlerin am Ende ein scheinbares Happy End erzwingt. Aber bis dahin nutzt sie die Zeit aus, um ihre Heldin weiter zu erniedrigen und zu quälen, sie als passives Opfer von Umis Gelüsten darzustellen. Dabei schrammt sie auch weiterhin hart an der Grenze zum Erträglichen.
Demütigungen, Folter und Fesselungen wie sie hier vorgeführt werden, haben nichts mit erotischem Spiel zu tun, sondern mit Missbrauch und Gewalt durch einen psychisch gestörten Charakter. Noch übler wird es, wenn die ohnehin schon schwache Heldin sich ganz ergibt und ihre Gefühle für Liebe und Zuneigung hält, ja geradezu darum bettelt, Umis Spielzeug zu sein und am Ende keine psychischen Schäden zurückbehält.
Die Geschichte geht auch weiterhin sehr achtlos mit dem heiklen Themenkreis um, spielt mit Grausamkeiten, nur um Nervenkitzel zu erzeugen und hinterlässt dadurch in den ersten Kapiteln ein Gefühl von Übelkeit. Noch schlimmer entwickelt sich das Ende, das dem ganzen dann auch noch die Krone aufsetzt und von westlichen Lesern leicht missgedeutet werden kann.
Alles in allem gehört der Manga zu den Geschichten, die man nur mit Vorsichtig genießen sollte, da er erotischen Phantasien viel zu leichtfertig umsetzt, Gewalt und Grausamkeiten verherrlicht und nicht zuletzt eine völlig passive Heldin zeigt, die keinen Gedanken darauf verschwendet, sich an anderer Stelle Hilfe und Trost zu suchen, sondern stattdessen immer mehr dem verfällt, der ihr psychischen Schaden zufügt.
Fazit:
Der dritte und abschließende Band von Zerrissene Seelen ist noch schlimmer als die beiden ersten, lässt es die Künstlerin doch auch hier wieder an Feingefühl mangeln, bedient üble Klischees, die einen sehr bitteren Nachgeschmack hinterlassen und bleibt inkonsequent, was die Wirkung des Ganzen auf die Psyche der Helden hat. Stattdessen gibt es ein wirres, leichtfertiges Happy End, das absolut nicht zur eigentlichen Geschichte passt.
Zerrissene Seelen 3
Autor der Besprechung:
Christel Scheja
Verlag:
Egmont Manga
Preis:
€ 7,00
ISBN 13:
978-3770481309
192 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Wieder schwelgt die Künstlerin in sexueller Gewalt
- Das erzwungene Happy-End setzt dem Ganzen die Krone auf
- Der Umgang mit dem Wort "Liebe" wirkt hier einfach nur geschmacklos
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 18.03.2014 | ||||||
Kategorie: | Mangas | ||||||
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