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Comic-Besprechung - Deadpool 1: Tote Präsidenten

Geschichten:
Deadpool 1: Tote Präsidenten (Deadpool 2013 1-6)

Autor: Gerry Duggan
Zeichner: Tony Moore
Colorist: Val Staples


Story:
Als ein magisch begabter Schurke die toten US-Präsidenten wieder aufstehen lässt, die sich fortan daran machen, die USA zu zerstören, hat S.H.I.E.L.D. ein Image-Problem. Schließlich kann man es den Rächern oder anderen Helden nicht zumuten US-Präsidenten, und seien sie auch tot, zu verprügeln. Also engagiert man Deadpool der das Problem dauerhaft beseitigen soll.


Meinung:
Angesichts des Neustarts des Marvel-Universums, wobei sich inhaltlich nicht viel geändert hat, haben so gut wie alle Serien mit einer neuen Nummer eins gestartet und so macht auch Deadpool da keine Ausnahme.

In den letzten Jahren kann man den Söldner mit der großen Klappe durchaus als Shooting-Star (pun intended) bezeichnen. Vorerst trat er immer nur ab und zu mal auf den Seiten anderer Reihen auf und war Mitglied in Gruppierungen wie den Thunderbolts aber in den letzten Jahren wurde er auch einzeln immer erfolgreicher und konnte auch mit eigener Serie überzeugen. Im Grunde ist er ein weiterer Charakter im Sinne von dem Punisher. Letzterer ist aber sehr viel realistischer angelegt und vom Charakter her Grund unterschiedlich. Deadpool ist ein Söldner und geht nur seinem eigenen Wertekodex nach, wohingegen der Punisher schlicht das Verbrechen bekämpft. Aber Wade Wilson ist gleichzeitig mit einer starken Heilkraft ausgestattet was ihn unsterblich macht. Und was für einen Gegner soll man einem nahezu unbesiegbaren Antihelden geben, der sich nicht scheut seine Gegner zu töten? Da kann es kaum einen Erzfeind geben. Insofern ist es schwierig gelungene Storys für eine solche Figur zu schreiben und doch konnten diejenigen in den letzten Jahren überzeugen. Auch wenn man recht wenig um den Charakter aufgrund seiner Fähigkeiten fürchtet und die dramatischen Aspekte hier so gut wie gar nicht vorhanden sind.

Wie geht man also vor? Man macht einfach eine Wundertüte absurder Ideen auf und tobt sich aus ohne auf irgendwas Rücksicht zu nehmen. Das macht die meisten Geschichten in ihrer Albernheit und dem Gemetzel etwas platt und manchmal gar pubertär aber immer sehr unterhaltsam.

Der vorliegende erste Band des Neustarts ist ein hervorragendes Beispiel dafür. Tote Präsidenten ist eine alberne Actiongranate die Laune macht und nur so voller Anspielungen strotzt. Natürlich ist das etwas platt und einen Subtext braucht man nicht mit der Lupe zu suchen da keiner vorhanden ist. Da will jemand das gespaltene Land einen und die alten verdienten Präsidenten ins Leben zurückholen. Diese sind deswegen etwas verschnupft, haben für ihr Land nichts  mehr übrig und wollen es zerstören. Grund genug zu metzeln und zu splattern, denn die Gegner sind ja eh schon tot und der Zeichner Tony Moore hat aufgrund The Walking Dead schon seine genügenden Erfahrungen mit untoten Gegnern gemacht. Da es aber alles ehemalige Präsidenten sind, gibt es einige wundervolle Anspielungen, die stellenweise wohl nur Amerikaner oder Leser mit historischem Bewusstsein verstehen können, aber gerade diese Gags sind einfach hervorragend. Etwa wenn Nixon das Watergate-Hotel angreift oder Lincoln Deadpool von hinten n den Kopf schießt und sagt „Das wollte ich immer schon mal tun“. Gegen Ende gibt es dann doch noch einmal einige ernstere Aspekte und Deadpool vergeht das Witzeln (wie auch George Washington in einer wunderschönen Sequenz). Letzteres ist ein Aspekt den man bislang von Tony Moore wenig kannte, denn in The Walking Dead konnte er nicht gerade seine Liebe zum Detail ausarbeiten, da dort die Zeichnungen sehr naturalistisch angelegt sind und somit den Realitätscheck meistern müssen. Hier kann Moore in die Vollen gehen und immer wieder kleine Gags einbauen. Etwa wenn ein Schimpanse einen Vogel aus dem Zoo rettet.

Das ist alles großes Blockbusteractionkino auf Comicformat und ähnlich zu werten: Substanz ist wenig vorhanden, aber, verdammt, macht das gute Laune.


Fazit:
Blockbusteraction ohne Respekt und voll wunderbarer schräger Ideen. Einen tieferen Sinn muss man nicht suchen, aber man fühlt sich hervorragend unterhalten und neben einigen manchmal etwas platten Gags gibt es wunderbare Anspielungen auf die Eigenheiten der verschiedenen US-Präsidenten.

Deadpool 1: Tote Präsidenten - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Deadpool 1: Tote Präsidenten

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 14,99

ISBN 10:
3862018962

ISBN 13:
978-3862018963

140 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Witz und Albernheit
  • Wundertüte schräger Ideen
  • schöne Anspielungen
  • Dynamik und Action
Negativ aufgefallen
  • manchmal etwas platt
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(3 Stimmen)
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Rezension vom: 17.06.2014
Kategorie: Deadpool
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