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Comic-Besprechung - Sweet Tooth 6: Wilde Jagd

Geschichten:
Sweet Tooth 6: Wilde Jagd
Sweet Tooth 34-40
Autor / Zeichner: Jeff Lemire, Nate Powell
Colorist: Jose Villarrubia, Jeff Lemire


Story:
Dicht verfolgt von den Milizionären gelangen der Hybridjunge Gus und seine Begleiter in Alaska an. Sie hoffen dort Antworten auf ihre Fragen nach der Herkunft der Seuche und der Hybridkinder zu finden, doch tauchen immer mehr Rätsel auf. Viel Zeit bleibt ihnen aber nicht, denn es steht die finale Konfrontation an.


Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Mit Wilde Jagd  ist man bestens bedient. In der Finalausgabe der hervorragenden Endzeitsaga Sweet Tooth zieht Autor und Zeichner Jeff Lemire mal wieder alle Register und macht auf eindrucksvolle Art und Weise erneut deutlich warum er einer der besten derzeitigen Autoren und Zeichner ist. Im Laufe der gesamten Serie war schon zu sehen, dass sich künstlerischer Anspruch und Unterhaltung nicht ausschließen müssen. Geniale graphische Ideen verbanden sich harmonisch mit der Geschichte und gaben dem ganzen Geschehen  nicht nur eine Psychologisierung sondern auch einen Schicksalszusammenhang. Allein schon die Panelanordnungen, welche die Taten und Erlebnisse der beiden Hauptfiguren Gus und Jeppard, spiegeln machten ihre Schicksalsgemeinschaft deutlich. Dieses geht nun zu Ende.

Die wilde Jagd ist die letzte welche die Figuren und gleichzeitig der Leser mit ihnen machen können. Denn hier endet alles. Alles? Nicht ganz. Denn der lange Epilog führt mal eben noch einmal eine neue Ebene ein, welche die ganze Erzählung auf eine Metaebene emporhebt. Schon der Weg dahin vermag aber zu beeindrucken: er ist bewegend, spannend, düster, brutal und doch auch tröstend, da am Ende eben deutlich gemacht wird, das alles eine Geschichte ist. Und eine Geschichte kann auch eine im Sinne von Historie sein und diese endet nie. Eine Story zieht immer auch eine weitere Erzählung nach sich. Was am Ende übrig bleibt ist immer auch die Möglichkeit, das Garn weiter zu spinnen. Etwa was aus den Überlebenden geworden ist. Ob sie Nachkommen haben und wie es ihnen ergangen ist. Und die haben auch wieder Kinder und somit eine Fabel und so fort. Geschichten enden nie, sondern münden in andere und die Phantasie der Zuhörer, Zuschauer oder Lesenden schreibt sie zudem individuell fort. Auf eine sehr geschickte Art und Weise wird das alles am Ende nochmal so nebenher präsentiert. Als ob man nicht schon beeindruckt genug gewesen wäre.

Dabei verzichtet Lemire darauf, endgültige Antworten auf einige der Rätsel zu liefern und überlässt es dem Leser die über viele Bände gestreuten Krumen zu einem Brot zusammen zu setzen. Die Wissenschaft hat sich zu Göttern erhebt und damit die Menschen vernichtet, da sie die alten Götter wieder erweckte und damit den Menschen aus dem Weltsichtfokus nahm.  Zurück zur Natur im wahrsten Sinne des Wortes. Aber das kann jeder interpretieren wie er will und Lemire gibt nur Anhaltspunkte.

Graphisch ist das wie immer bei Lemire äußerst beeindruckend mit vielen hervorragenden Ideen, wenn etwa eine abbrennende Lunte Panels miteinander verbindet und in einem großen Knall enden lässt. In einem Traum kommen viele Löcher vor, welche Zugänge zu dem Unterbewusstsein darstellen und die Ereignisse auf geschickte Art und Weise kurz vor dem Finale nochmal rekapitulieren. Wie gehabt gibt es hier auch wieder viele Spiegelungen, bei denen sich Panels wiederholen und die beiden zentralen Figuren in anderen Situationen die gleichen Körperhaltungen einnehmen und so eine Einheit bilden. Farbakzente tun ihr übriges dazu und es ist einfach beeindruckend wie sich die graphische Kunst mit einer intelligenten, actionreichen und spannenden Story miteinander verbinden. Es ist einfach bedauerlich das eine der besten Serien zu Ende geht, aber wie Lemire uns ja am Ende versichert: „Das ist eine Geschichte“. Und die können ewig weitergehen und man kann sie immer wieder lesen.


Fazit:
Mit einem Paukenschlag geht eine der besten derzeitigen Serien zu Ende. Und Jeff Lemire zieht mal wieder alle Register seines Könnens und spricht sowohl die Emotionen als auch den Intellekt an. Ein sehr bewegender, spannender und künstlerisch wertvoller Abschlussband.

Sweet Tooth 6: Wilde Jagd - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Sweet Tooth 6: Wilde Jagd

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 10:
395798114X

ISBN 13:
978-3957981141

176 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • hervorragende graphische Umsetzung
  • bewegend und spannend
  • Einheit Inhalt und Gestaltung
  • Interpretationsspielraum für den Leser
  • Meta-Ebene
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 19.10.2014
Kategorie: Sweet Tooth
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