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Comic-Besprechung - Conan der Barbar 4: Das Lied von Belit

Geschichten:
Conan der Barbar 4: Das Lied von Belit
Die schwarzen Steine
Conan the Barbarian 19-21
Autor: Brian Wood
Zeichner: Paul Azaceta
Colorist: Dave Stewart

Das Lied von Belit
Conan the Barbarian 22-25
Autor: Brian Wood
Zeichner: Riccardo Burchielli, Leandro Fernandez
Colorist: Dave Stewart


Story:
Auf der Suche nach den schwarzen Steinen, welche sehr wertvoll sein sollen, geraten Conan und Belit mit einer Sekte aneinander, welche zunehmend Einfluss auf Belit bekommt. Doch das ist noch nicht die größte Herausforderung für das Paar: ein sagenumwobener Schatz lockt sie in eine uralte Stadt in einem unwegsamen Dschungel, wo sie ihrem Schicksal begegnen werden.


Meinung:
Schluss. Aus. Vorbei. Man meint die Wölfe aus dem Lande Cimmeria heulen zu hören, denn mit dem vierten Teil liegt nun der Abschluss dieser Reihe vor. Trauer macht sich breit und nicht nur aufgrund einiger inhaltlicher Wendungen welche man hier zu lesen bekommt. Denn der Starautor Brian Wood beendet seinen großen Storybogen um den bekanntesten Schwertschwinger des Fantasygenres. Auch wenn sein Run an dem Barbaren nunmehr den Weg des Irdischen gegangen ist, muss der geneigte Fan aber nicht auf künftige Abenteuer verzichten, da der Verlag seine Reihe mit weiteren Bänden verschiedener Autoren und Zeichner weiterführt.

Doch in den langen Jahren seiner Comicgeschichte wurde Conan selten so betrachtet wie von Brian Wood. Was auch daran liegt, das sich Wood sehr viel mehr auf die literarischen Ursprünge, eben von Robert E. Howard, bezieht und nicht auf die Comictradition an sich. Es ist schwer, diese zu ignorieren, da Conan längst, spätestens mit der ersten Verfilmung, zu einer wahren Ikone geworden ist und sich verselbstständigt hatte. Seine Abenteuer liefen aber meistens nach demselben Strickmuster ab und der eindimensionale Charakter blieb ewig gleich. Gerade die Loslösung vom letzteren ist ein großer Verdienst, da Wood erzählt wie Conan reift und sich entwickelt. Im Nachhinein betrachtet ist also seine Sicht auf Conan nicht nur eine Modernisierung des archetypischen Helden der Fantasy, sondern auch eine Origin, denn die Serie hört bei der Charakterentwicklung dort auf, wo andere Erzählungen über den Schwertschwinger anfangen. Er erzählt also wie Conan zu dem bitteren und gnadenlosen Kämpfer wird, wie man ihn in den letzten Jahrzehnten immer gesehen hat.

Hier geht es viel um Täuschung und Träume. Eben um den Glauben daran, dass das Glück endlos ist, was schon fast zwangsläufig zu einer Enttäuschung führt. Die Ernüchterung darüber lässt Conan erwachsener werden und geht mit einer großen, ja sogar suizidal gefärbten, Verbitterung einher. Hier soll noch nicht allzu viel darüber verraten werden, da ansonsten die geschickt und spannend aufgebaute Story ihren dramatischen Effekt verspielt hat. Jedenfalls sind die beiden hier enthaltenen Storylines sehr gut und neben allen genretypischen Abenteuern und der Action führen sie in die Psyche der Helden. All die Kämpfe und Erfahrungen hinterlassen natürlich Spuren, aber gerade diese Erlebnisse festigen auch wieder die tiefe Liebe zwischen Belit und Conan, die an den Herausforderungen gewachsen sind. Aber Rückschläge werden sich nicht vermeiden lassen. Und eben diese werden hier thematisiert. Die viele Action, reine Fantasy, ein ungewöhnlich hoher Anteil an Drama welcher durch die Liebesgeschichte entsteht und viele Elemente des Horrors wurden schon den ganzen Reboot über vorgenommen und lassen den Archetypus frisch wie schon lange nicht mehr werden. Es stellt sich natürlich manchmal die Frage inwieweit sich Wood von den Romanvorlagen gelöst hat, denn hier ähnelt die Story manchmal sehr Herz der Finsternis von Joseph Conrad. Wie in dem literarischen Meisterwerk (und in seiner Filmadaption Apocalypse Now) führt die Reise in den Dschungel zugleich in das eigene Herz und lässt die unterbewussten dunklen Gefühle, Gedanken und Taten frei. Man wird der Zivilisation entkleidet und die Ereignisse in einer uralten Stadt lassen Conan die Finsternis in sich und in der Welt erkennen.

Nachdem er im letzten Band im Drogenrausch einer glücklichen Zukunft gewahr werden durfte, muss er nun das Gegenteil erleben. Aber Conan akzeptiert es letztendlich und wählt seinen Weg. Er nimmt die Welt als ein Hort des Bösen an und beschließt demnach ein Leben des Schwertes zu gehen. Wohin es ihn auch führen mag. Auf seinem Weg dahin folgt man ihm nicht nur hier sehr gerne.

Fazit:
Ein würdiger Abschluss der Reihe von Brian Wood, der sich der Ursprünge von Conan besinnt und hier eine Art Origin abliefert, welche der Ikone ungeahnte Tiefen verleiht.

Conan der Barbar 4: Das Lied von Belit - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Conan der Barbar 4: Das Lied von Belit

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 10:
3957981034

ISBN 13:
978-3957981035

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Story
  • Action und Dramatik
  • charakterliche Entwicklung
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 11.11.2014
Kategorie: Conan
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