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Comic-Besprechung - Crossed 8: Badlands 3

Geschichten:
Crossed 8: Badlands 3
Der Fatale Engländer

Autor: Garth Ennis, Zeichner: Raulo Caceres, Colorist: Digikore Studios

Unter den Lebenden
Autor: David Lapham, Zeichner: Miguel A. Ruiz, Colorist: Digikore Studios

Besiegt alles
Autor:Simon Spurrier, Zeichner: Raulo Caceres, Colorist: Digikore Studios


Story:
Eine Gruppe von englischen Soldaten macht sich auf dem Weg zu einer Militäreinrichtung in der chemische Waffen gelagert sind, als sie einer Gruppe von Waisenkindern und den sie begleitenden Pfarrer treffen. Das bringt ihr Vorhaben ins Wanken. Amanda hingegen hat den Psychopathen überlebt und hat sich psychisch von der Welt abgekapselt. Als sie drei Männern begegnet, die auf ihre ganz eigene Art und Weise dem Wahnsinn der Welt begegnen, trifft sie eine folgenschwere Entscheidung. Aber auch Gefirmte haben noch einen Rest Erinnerung und so macht sich ein ehemaliger Verbrecher auf die Suche nach seiner Geliebten.


Meinung:
Auch im mittlerweile achten Band der Serie Crossed geht es wie gewohnt heftig zur Sache. Das ist beileibe nichts für sensible Gemüter. Der graphische Einfallsreichtum kann so für manche Leser zum Nachteil werden, wenn sie denn einen empfindlichen Magen haben. Die etwas härter gesottenen haben allerdings an den brutalen Ideen durchaus ihre Freude, wenn sie die Ergüsse der bösesten Ecken des Hirns betrachten. Manchmal genügen da Anspielungen wie ein menschlicher Totenschädel in der Mikrowelle, um sich in der Fantasie manches auszumalen, aber öfters geht es explizit zur Sache. Aber selten mit einem ironischen Ton. Nur in der Geschichte von Garth Ennis kommt ein zynischer Kommentar, wenn auf einer Doppelseite ein Panoptikum des Grauens gezeigt wird, wie es auch einem Hieronymus Bosch hätte einfallen können und einer der Charaktere trocken bemerkt: „Aber ist es Kunst?“

Eine Frage die sich durchaus Freunde und Gegner der Serie stellen. Objektiv betrachtet sind trotz aller Perversität und Gräuel die Zeichnungen durchaus hervorragend. Vor allem der Panelaufbau und die Seitenmontagen von Caceres sind bemerkenswert, wenn er Bildelemente dazu benutzt, die Panels miteinander zu verbinden. Da ist der Patronengurt eines Maschinengewehrs gleichzeitig die Umrandung der folgenden Bilder und manchmal gehen solche Aspekte auch in folgende Seiten über. Auch wenn hier ein Tableau des Schreckens entworfen wird, was manche anwidern mag, so ist doch die zeichnerische Qualität unübersehbar.

In dieser Ausgabe sind insgesamt drei Geschichten enthalten, die miteinander nicht zusammenhängen und von jeweils drei verschiedenen Autoren stammen. Natürlich ist eine Geschichte von Garth Ennis immer bemerkenswert. Vor allem ist jede Rückkehr von ihm zu Crossed hervorzuheben, da er die Serie erst geschaffen hat. Umso enttäuschender ist sein Beitrag. Dialoglastig waren seine Geschichten schon immer, aber das ist nicht nachteilig da er hervorragende Dialoge schreibt. Schreiben kann. Denn hier ist es zahm und langweilig. Nur selten funkelt seine Genialität auf und man vermisst schmerzlich die Gewandtheit und den Witz den er ansonsten vorweisen kann. Stattdessen wird über Religion diskutiert und die Kirche kritisiert. Das ist aber beileibe nichts Neues, sondern ein zentrales Thema von Ennis und so ist nur eine Wiederholung zu finden. Das es auch um Kameradschaft unter Soldaten geht ist ein ebenso alter Hut von ihm. Nichts Neues und eine seiner schwächeren Geschichten insgesamt.

David Lapham hingegen zeigt die überlebende Heldin aus dem Band Psychopath und liefert die düsterste Geschichte ab. Auch die Aussage ist schwer zu verkraften: um dem Wahnsinn zu begegnen und mit ihm fertig zu werden, muss man selber wahnsinnig werden. Es ist logisch das unter den Umständen in der Saga irgendwann jeder zusammenbrechen würde, aber hier ist es stellenweise gewollt. Die Figuren flüchten in eine Fantasiewelt, gaukeln sich ein anderes Leben vor, verlieren dabei aber die Menschlichkeit und werden ebenso zu Monstern, wozu sie noch nicht einmal gefirmt sein müssen.

Simon Spurrier, der schon mit seiner langen Serie innerhalb der Serie, Wish you were here, vollauf überzeugt, liefert eine hervorragende Kurzgeschichte ab und führt wieder einmal seine Leser in die Irre mit einer Lovestory. Da hat der Gefirnte durchaus noch seine Erinnerung und zeigt, dass die Gefirmten nicht nur alle Hemmungen ablegen, sondern auch alte Verletzungen ausleben. Das ist blutig und teilweise sehr überraschend mit einigen wirklich unerwarteten Storywendungen.

Insgesamt also doch ein weiterhin gelungener Band, wenngleich manches enttäuschend ist.


Fazit:
Ausgerechnet der Beitrag von Ennis enttäuscht, wobei die anderen zwei Geschichten sehr lohnenswert sind. Vor allem die Grundaussagen sind sehr düster und die Zeichnungen gewohnt brutal. Nur für Hartgesottene geeignet.

Crossed 8: Badlands 3 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Crossed 8: Badlands 3

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 13:
4197959319997

228 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • innovativer Panelaufbau
  • überraschende Wendungen
  • Konsequenz
Negativ aufgefallen
  • Ennis wiederholt sich selbst
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
Du kannst diesen Comic hier benoten.

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Rezension vom: 20.03.2015
Kategorie: Crossed
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