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Comic-Besprechung - Titeuf 13: Willkommen in der Pubertät
Geschichten:Titeuf 13: Willkommen in der Pubertät
Autor / Zeichner / Colorist: Zep
Story:
Titeuf ist mit der schönen Ramatu zusammen, was Tanja aber gar nicht mehr sieht. Als Titeuf eines Tages mal wieder eine Peinlichkeit begeht, fordert Ramatu ihn auf, endlich erwachsen zu werden. Fortan setzt Titeuf alles daran vorzeitig in die Pubertät zu kommen.
Meinung:
Manche abergläubischen Menschen mögen angesichts der Zahl 13 schaudern. Schließlich ist diese Zahl ein Unglücksbringer und in Hotels wird man vergebens ein Zimmer mit dieser Raumnummer finden. Heißt das etwa, dass dieser dreizehnte Band des Funnys Titeuf der schlechteste ist und die Leser enttäuschen wird? Da kann man gleich beruhigt sein, denn der Band ist alles andere als enttäuschend, sondern kann ebenso amüsieren wie die vielen Vorgänger.
Andere potentielle Leser könnten sich wegen des Wortes Pubertät im Titel da wohl gehemmt fühlen. Schließlich dürften da wohl peinliche Erinnerungen an die eigene Adoleszenz hervorkommen. Und an Peinlichkeiten wird man schließlich ungern erinnert. Doch in Titeuf waren immer schon Themen wie Liebe, Sexualität und das Erwachsenwerden bestimmend. Nur eben aus der Sicht von Kindern und so hatte man eine gewisse erzählerische Distanz. Indem der Autor Zep Kinder als Protagonisten nahm, schuf er ein unschuldiges Umfeld und damit auch ein Spiegel auf die Erwachsenenwelt. Indem er Titeuf und seine Freunde mit Produkten, Ansichten und Verhaltensweisen der Erwachsenen konfrontierte und diese sie zu imitieren suchten, gewann er die Komik. So wie auch hier. Titeuf etwa beobachtet die Jungen in der Pubertät. Quasi als experimentelle Untersuchungseinheit. Was schon lustig an sich ist, da der präsentierte Jugendslang und die Körperhaltung einer Komik nicht entbehrt. Doch Zep treibt das noch auf die Spitze, indem er Titeuf sie kopieren lässt und mit den Codes dieser Jugendkultur nicht zurechtkommt und aus Versehen in Konflikte gerät.
Wobei gerade das Stichwort „Code“ der zentrale der ganzen Serie ist. Schließlich ist das ganze gesellschaftliche Leben durch Codes geprägt, welche Kinder erst noch lernen müssen. Dabei tauchen hier die Absurditäten auf. Es wäre schade gewesen, wenn Zep nun seine Figuren schon hätte altern lassen, aber das ist nicht der Fall. Titeuf hat eine Freundin, Ramatu, die von ihm fordert, endlich erwachsen zu werden. Doch was ist das eigentlich? In der Folge versucht Titeuf alles Mögliche, um vorzeitig in die Pubertät zu kommen. Zep bereitet das gewohnt urkomisch auf. Dabei gibt es eine formale Änderung, indem er eine Abkehr von den einseitigen Gags vollzieht. Mehr noch als in anderen Teilen gibt es hier eine zusammenhängende Geschichte was aber nicht bemüht wirkt da es ein Oberthema gibt, nämlich das Titeuf endlich in die Pubertät kommen will ,was zu herrlichen Episoden führt. Auch wird immer wieder die Männlichkeit im Frage gestellt und was sie eigentlich ausmacht. Das ist aber nicht nur bei Titeuf der Fall, indem vermeintlich männliche Rituale lächerlich gemacht werden, sondern auch ob diese als Vorbilder taugen. Letztlich mündet alles in einen wunderbar vorbereiteten Schlussgag welcher nicht nur eine inhaltliche Klammer bietet, sondern die frustrierte Frage von Sigmund Freud aufgreift: „Was will das Weib?“
Fazit:
Herrlich. Nicht nur den Erwachsenen wird hier der Spiegel vorgehalten, sondern auch den Jugendlichen mit ihren Codes. Lustig, satirisch, zum brüllen komisch.

Titeuf 13: Willkommen in der Pubertät
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Carlsen
Preis:
€ 9,99
ISBN 10:
3551736138
ISBN 13:
978-3551736130
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- satirischer Spiegel
- Wortwitz und Situationskomik
- durchgehendes Oberthema
- schön vorbereiteter Schlussgag


Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 21.05.2016 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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