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Comic-Besprechung - Crossed 15: Badlands 8
Geschichten:Crossed 15: Badlands 8 (Crossed: Badlands 57-61, Crossed Annual 2014)
Der Retter
Autor: Justin Jordan, Zeichner: Georges Durante, Geanes Holland, Colorist: Digikore Studios
Der Turm
Autor: Simon Spurrier, Zeichner: Rafael Ortiz, Colorist: Digikore Studios
Story:
Die zwei Frauen Jane und Esperanza sind seit Tagen auf der Flucht vor den Gefirmten. Langsam schwindet bei ihnen alle Hoffnung, bis sie eines Tages von einem schweigsamen Mann gerettet werden, der sogar etwas wie einen Zufluchtsort geschaffen hat. Doch der Schein trügt. Ebenso wie die Sicherheit in einem Turm für den jungen Isaac brüchig ist. Denn der Junge hat Asthma und sein Spray verloren. Wie soll er es erlangen und seine Familie wiederfinden, wenn der Turm umgeben ist von Gefirmten?
Meinung:
Es ist schon mehr als erstaunlich, dass eine so brutale Horrorserie wie Crossed mittlerweile in die fünfzehnte Runde geht. Denn harte Horrorgeschichten finden meist nur ein begrenztes Publikum, da sie sich ganz bewusst dem Mainstream verweigern. Vor allem auch da die Leserschaft durch die Altersfreigabe ab 18 Jahren eingeschränkt wird. So ist es schon ein Qualitätsmerkmal an sich, dass hier der fünfzehnte Sammelband vorliegt.
Doch angesichts der Quantität der US-Hefte, und dazu äquivalent der deutschen Paperbacks, ist es eigentlich nur logisch, dass es auch mal schwächere Ausgaben gibt. Bei der Menge an Geschichten ist es nahezu logisch, ja geradezu zwingend, dass man mal enttäuscht wird. Es kann halt nicht immer ein hohes Niveau gehalten werden.
So ist es mit dem fünfzehnten Band der Fall, der enttäuschend ist. Obwohl es gewohnt heftig zugeht und so die Fans bekommen was sie erwarten. Es gibt Brutalitäten, Action und es ist alles zusammen auch sehr spannend ausgefallen. Für die Enttäuschung sind dabei mehrere Gründe festzuhalten. Trotz aller offenkundigen und zur Schau gestellten Effekte wie Blut, Sex und Gewalt, hatten doch alle Geschichten einen Subtext, der entweder gesellschaftliche oder psychologische Themen behandelte. Manchmal war die Reaktion der Menschen auf die Apokalypse eine Spiegelung grundsätzlicher Schwächen. Manchmal war die politische Aussage auch sehr offensichtlich. Hier allerdings fehlt ein Subtext wie in den anderen Bänden. An sich ist das nicht schlimm und man konnte die Vorläufer auch ohne interpretatorische Mühen lesen. Vielmehr sind hier gleich mehrere Steilvorlagen vorhanden. Die leider nicht genutzt werden. Wenn man sie schon nicht nutzt, so hätte man sie gar nicht erst einbauen sollen. Die zweite hier enthaltende Geschichte spielt fast ausschließlich in einem Turm. Der sich dort befindende Junge kann wegen den Infizierten nicht hinaus. Dennoch will sich in der Story keine Klaustrophobie einstellen. Weil es versäumt wird, dass der Turm belagert wird. Auch die Tatsache, dass der Junge vorher gemobbt worden ist dient einzig als Hintergrund für die Figur und nicht für eine gesellschaftliche Aussage die nun mit den Gefirmten gespiegelt wird. Da hätte man von einem versierten Autor wie Simon Spurrier, der immerhin schon die hervorragende und längere Storyline Wish you were here innerhalb des Crossed-Universums geschrieben hatte, weitaus mehr erwartet.
Die längere Geschichte kommt auch ohne einen Subtext aus und erzählt vielmehr eine gradlinige und spannende Actionstory. Aus der Tatsache, dass hier eine Rollenverkehrung vorherrscht, wird aber auch nichts gemacht. Einst rettete die weiße wohlhabende Mittelstandsfrau eine Hispanic und ihren Bruder. Nun kehren sich die Rollen um, weil die gutsituierte Frau mit der neuen Situation überfordert ist. Aber das geschieht einzig in den Dialogen. Was man hinnehmen kann. Viel gravierender ist allerdings bei dieser längeren Geschichte das sehr schlampige Zeichnungen vorliegen. So wirken die Frauen mal älter mal jünger, mal sind die Haare länger, mal kürzer und der männliche Hauptakteur besitzt mal einen Bart, dann wieder nicht. Diese Wechsel geschehen auch oft von Panel zu Panel. Ob die Schuld daran dem Inker oder dem Colorist zuzuschreiben ist, ist unklar, aber das diese Ungenauigkeiten überhaupt durchgegangen sind, ist schon sehr erstaunlich. Dem Lektor und dem Redakteur gebührt jedenfalls ein Klapps auf die Finger. Trotz einiger Schwächen werden die Fans dennoch auf ihre Kosten kommen. Vielleicht wird in dem nächsten Band ja die Messlatte wieder etwas höher gelegt.
Fazit:
Der bislang enttäuschendste Band. Zwar bekommt der Fan das geboten was er von der Serie erwartet, aber mehrere Steilvorlagen den Geschichten mehr Substanz zu verleihen, werden nicht genutzt. Von den schlampigen Zeichnungen mal ganz zu schweigen.
Crossed 15: Badlands 8
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 19,99
ISBN 13:
4197959319997
160 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Action und Spannung
- hohes Tempo
- Steilvorlagen werden nicht genuttzt
- teils sehr schlampige Zeichnungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 19.12.2016 | ||||||
Kategorie: | Crossed | ||||||
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