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Comic-Besprechung - Kaplan und Masson 2: Operation Nibelungen
Geschichten:Kaplan und Masson 2: Operation Nibelungen
Autor / Zeichner: Jean-Christophe Thibert, Colorist: Pixel Vengeur
Story:
Als eine Maßnahme zur Desinformation hat der französische Geheimdienst einen Doppelgänger von Hitler benutzt. Doch nun, 1958, finden das nicht nur der amerikanische und sowjetische Geheimdienst heraus und wollen den vermeintlich echten Hitler töten, sondern auch eine Gruppe von Nazis möchte ihren Führer wiederhaben. Kaplan und Masson geraten zwischen alle Fronten.
Meinung:
Man musste lange warten. Immer wieder wurde der zweite Band von Kaplan und Masson verschoben. Oft gab es Veröffentlichungstermine zu sehen, bis sie still und heimlich obsolet wurden. Auf einmal ist die Fortsetzung da und unwillkürlich stellt sich einem die Frage ob sich denn das lange Warten gelohnt habe. Schließlich steigt durch das Harren dann die Erwartungshaltung an. Und um es direkt zu Beginn zu sagen: ja, das Warten hat sich gelohnt.
Zwar besitzt der zweite Teil keinen Klassikerstatus, aber den will er gar nicht haben. Schließlich will er einfach nur unterhalten. Was sehr gut gelingt. Es wird hier ein rasantes Vergnügen vorgelegt und atmet immer noch den parodistischen Atem wie zu Beginn. Man erinnere sich kurz: Kaplan und Masson sind ein Team wie einstmals Blake und Mortimer. Der eine Mann ist ein Geheimdienstoffizier, Kaplan, und der andere ein Wissenschaftler, Masson. Beide werden in Abenteuer verstrickt, die sie mit ihren jeweiligen Fähigkeiten bestehen. Aber Kaplan und Masson sind keine Kopie, sondern eine liebevolle Hommage und Parodie gleichzeitig. Das ist zum einen durch die Figurenkonstellation erkennbar, aber natürlich auch dem zeichnerischen Stil der sich deutlich an der ligne claire orientiert, aber die Hintergründe sehr viel detaillierter ausgestaltet als beispielsweise bei Hergé. Zu dessen Werk sich manchmal Verweise finden lassen. So etwa hat der Wissenschaftler eine Inka-Mumie in seinem Büro stehen. Wie einstmals der Wissenschaftler in Die sieben Kristallkugeln.
Doch thematisch sind die beiden Herren in ihrer Zeit der 1950er Jahre angeordnet und man bezieht sich in der Story durchaus auf historische Tatsachen. Etwa das Flüchtlingsnetzwerk alter Nazis und Bünde welche am liebsten das Deutsche Reich wieder auferstehen lassen wollen. Natürlich atmet das auch den Hauch von Pulp, was durchaus gewollt ist. Denn der größenwahnsinnige Schurke, ein Klischee aller Agenten- und Abenteuergeschichten, ist hier ein Nazi, der die geheimen Vernichtungswaffen geschaffen hat und zu einem neuen Krieg rüstet. Allerdings benötigt er noch eine Symbolfigur, zu welcher niemand geeigneter ist als Hitler selbst. Und fällt auf einen Doppelgänger herein, der vom französischen Geheimdienst als Desinformationsmaßnahme lanciert worden ist. Doch auch der amerikanische und der sowjetische Geheimdienst haben davon erfahren und wollen den Doppelgänger töten. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt und die Franzosen sehen sich zwischen drei Fronten gefangen.
Angesichts der Story ist es wenig überraschend, dass hier die Action überwiegt. Eine elaborierte Story kann man dann nicht erwarten. Aber die Action, welche durchaus blutig ist und Opfer fordert, wird gehörig mit Humor, ja auch Slapstick, angereichert. Da wundert es schon fast, dass stilistisch gar nichts an einen Cartoon erinnert, obwohl ja manche Szenen dermaßen überzogen sind, dass man sie nur als Parodie auf die Action in Hollywoodblockbustern ansehen kann.
Jedenfalls erwischt man sich bei der Lektüre dabei, das man permanent am Lächeln ist und amüsiert der rasanten und witzigen Story folgt. Herrlich.
Fazit:
Herrlich. Eine Hommage und Parodie zugleich die dennoch nicht ihre actionreiche Story aus den Augen verliert und einen Hauch von Pulp mit einbaut. Eine äußerst amüsante Lektüre.
Kaplan und Masson 2: Operation Nibelungen
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Carlsen
Preis:
€ 12
ISBN 10:
3551728623
ISBN 13:
978-3551728623
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Parodie und Hommage zugleich
- Pulp-Faktor
- actionreiche und aberwitzige Story
- keine ausgefeilte Dramaturgie
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 07.02.2017 | ||||||
Kategorie: | Kaplan & Masson | ||||||
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