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Comic-Besprechung - Evil Road

Geschichten:
Evil Road (Evil Road)
Autor, Zeichner, Farben: Dominique Monféry, Übersetzung: Harald Sachse

Story:

Zwei Brüder erfüllen sich einen Kindheitstraum. Sie restaurieren eine Tin Lizzie und reisen durch Amerika. Doch dann begegnen sie einem Alptraum auf Rädern, der sie gnadenlos verfolgt.



Meinung:

Mit "Tin Lizzie" präsentierte Dominique Monfery eine zweiteilige Albenreihe, die damals im Toonfish-Verlag herauskam. Es war eine wunderbare Erzählung, an deren Ende das titelgebende Fahrzeug in den Fluten unterging. Jetzt liegt "Evil Road" vor, ein neues Album des Künstlers, der dieses Mal komplett alleine für alles verantwortlich ist. Und der Beginn knüpft an das Ende seines vorherigen Werkes an.

Denn die Story fängt damit an, dass das Fahrzeug vollkommen algenüberwachsen in den Fluten gefunden wird. Die beiden Brüder Helias und Helis nehmen sich des Autos an und restaurieren es liebevoll. Gemeinsam brechen sie anschließend auf eine Reise durch Amerika auf. Doch eines Tages stoßen sie auf einen riesigen, dunklen Abschleppwagen, der schon bald Jagd auf sie macht. Sie wissen nicht, wieso und weshalb. Sie wissen nur, dass sie überleben müssen!

Während "Tin Lizzie" eine dramatische Geschichte mit vielen komödiantischen Elementen war, ist "Evil Road" etwas komplett anderes. Es handelt sich hierbei um eine Story, die eher an eine Horrorerzählung erinnert. Humor kommt so gut wie nicht vor, stattdessen ist die Erzählung ernst und der Druck, der auf die beiden Brüder durch die Präsenz des Abschleppwagens ausgeübt wird, enorm.

Dabei ist das Besondere, dass der Feind die ganze Zeit gesichtslos bleibt. Man weiß nicht, ob da wirklich ein Mensch am Lenkrad sitzt, oder ob diese Maschine ein fleischgewordener Dämon ist. Man weiß nur eins: Sie ist gefährlich und hat es auf die beiden Brüder aus irgendwelchen unbekannten Gründen abgesehen.

Natürlich erfindet Dominique Monfery mit der Geschichte das Rad nicht neu. Jeder, der Horrorfilme kennt, wird die Story sofort wiedererkennen, einfach, weil es nichts Innovatives an ihr gibt. Der Autor und Künstler folgt haargenau den Tropen des Genres, mit der einzigen Ausnahme, dass seine Protagonisten zwei alte Brüder sind.

Hat dies irgendwelche Auswirkungen auf die Handlung? Nicht wirklich. Denn man merkt dem Protagonistenpaar das Alter nicht an. Was ist nicht als Lob gemeint ist.

Denn so packen die Story inszeniert sein mag, so enttäuschend sind die Charakterisierungen. Bzw. der komplette Mangel an solchen. Es bleibt allerhöchstens bei Ansätzen, doch ansonsten bleiben die beiden Gebrüder relativ blass, wenn nicht der Künstler zu Beginn der Story ein paar Seiten eingebaut hätte, wo ihr normaler Alltag zu sehen war.

Zwischendurch versucht er halbherzig den Charakteren so etwas wie Tiefe zu verleihen und scheitert damit auf der ganzen Linie. Denn das Problem ist, dass er die erwähnten Ansätze nicht weiter verfolgt. Mal ist die Rede von einer Frau, die wohl verrückt war, ein anderes Mal von einem Fahrrad, an dass sich der eine Bruder erinnern kann, der andere aber nicht. Genauso gut hätte Dominique Monfery darauf verzichten können.

Wobei beide nicht die einzigen sind, die nicht charakterisiert werden. Später in der Geschichte tauchen zwei Charaktere auf, deren bloße Funktion es ist, möglichst schnell zu sterben. Wodurch sie blass und bedeutungslos werden.

Und dann ist da noch der Epilog der Story. Innerhalb von drei Panels wird die Story aufgerollt und zu Ende gebracht. Dabei sind die Erklärungen, die man dabei erklärt unzufrieden stellend. Hier hätte der Autor und Künstler mehr Zeit investieren können.

Immerhin sind die Zeichnungen weiterhin solide. Wer bereits "Tin Lizzie" kennt, der wird mit "Evil Road" zufrieden und glücklich sein.

Aus diesem Grund ist der Band "Ganz Nett".



Fazit:

Mit "Evil Road" präsentiert Dominique Monfery eine Horrorgeschichte im Albumformat. Er erfindet zugegebenermaßen das Rad nicht neu. Trotzdem sind der Grusel und der Horror ob dieses ominösen und scheinbar unbesiegbaren Feindes hervorragend zu spüren. Schade ist, dass die Charakterisierungen nicht überzeugen können. Viele vielversprechende Ansätze werden nicht weiterverfolgt und einige Figuren gar überhaupt nicht näher dargestellt. Der Epilog ist sogar unzufrieden stellend, was unterm Strich schade ist-



Evil Road - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Evil Road

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 14,80

ISBN 13:
978-3-95839-544-2

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Gelungener Horror
  • Gegner bleibt unbekannt und unnahbar
Negativ aufgefallen
  • Figuren werden kaum charakterisiert
  • Unzufriedenstellender Epilog
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 06.08.2017
Kategorie: One Shots
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