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Comic-Besprechung - Paper Girls 2

Geschichten:
Text: Brian K. Vaughan
Zeichnungen: Cliff Chiang
Colorierung: Matt Wilson


Story:
Erin, Mackenzie, kurz Mac, und Tiffany sind in der Zukunft gelandet und auf der Suche nach KJ. Ihre Freundin scheint vom Erdboden verschluckt zu sein und hinterlässt lediglich mysteriöse Hinweise, wie beispielsweise einen Hockeyschläger mit eingeritzter Botschaft. Was die Geschichte für die Mädchen verkompliziert ist der Umstand, dass statt einer fidelen KJ drei Eries die Zukunft bevölkern: Eine aus dem Jahr 1988 als Teenager, eine erwachsene Frau von 2016 und ein geheimnisvoller Teenager aus der ferneren Zukunft oder einer anderen Dimension. Und falls das noch nicht ausreicht, bevölkern sich metzelnde gigantische Wesen die Stadt, ekelhafte Riesenmaden suchen nach Nahrung und eines der 1988-Teenys erfährt, dass sie schon in zwei oder drei Jahren an Leukämie sterben wird. Dabei wollen die Paper-Girls nur eines: KJ finden und dann schnell zurück in ihre Zeit.


Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Brian K. Vaughan hat den Turbo angeworfen. Während der erste Teil der Geschichte vor allem durch das langsame Eindringen des Mysteriösen in das Vorstadtidyll der 1980er-Jahre überzeugte – ganz im Stil von Stephen King – besticht der neue Band durch eine abgedrehte Mixtur aus Fantasy-, Action- und Teenykomödienspektakel. Durch seine Erzählweise versteht es Vaughan die Spannung beim Leser bis zum äußersten zu treiben. Stets wechselt er den Ort des Geschehens, unmittelbar vor einer entscheidenden Szene. Dabei versäumt er es aber nicht, mit einer kleinen, viel interpretierbaren Andeutung auf die kommenden Ereignisse hinzudeuten. Diese typischen Cliffhänger sind so gut in die Geschichte eingebaut, dass der Leser den Band kaum aus der Hand legen kann.
Dabei hat sich der Szenarist einiges einfallen lassen für den zweiten Teil. Beispielsweise, dass durch den Zeitsprung, den der Erie-Teenager aus der Zukunft tätigt, ein Teil der unweigerlich mitgereisten Kleintiere zu monströsen Wesen heranwachsen, denn „Größe ist so relativ wie Zeit“, wie sie lapidar erklärt. Neben einer riesigen Made sind da vor allem die zwei Bärchentiere zu nennen. Diese Spezies, normalerweise kaum größer als ein Millimeter, mutiert in der Geschichte zu gewaltigen Kolossen. 
Vor allem bei us-amerikanischen Comics ist es eine gute Tradition geworden, dass politische Statements versteckt in der Geschichte untergebracht werden. „Paper Girls“ bildet da keine Ausnahme. In einer Szene taucht ein Mädchen tänzelnd am Flussufer auf. Es spielt für den weiteren Verlauf der Geschichte nicht die geringste Rolle. Aber, sie trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift: „Justice for Tamir Rice and John Crawford“. Damit gedenken die Künstler zwei durch Polizisten getötete Afro-Amerikaner. In beiden Fällen kam es in den USA zu großen Protesten. Und beide Fälle ereigneten sich in Ohio, wo Vaughan geboren wurde.
Das Artwork von Cliff Chiang ist wie schon im ersten Teil der Geschichte entsprechend des Plots befremdlich. Während aber im vorangegangenen Band noch ab und zu Gelb mit in die Panels einfloss, überwiegen im neuen Band die roten und blauen Töne. Das sorgt für Unruhe und Lebensfeindlichkeit, denn das Rot ist nicht warm, sondern in den verwendeten Nuancen kalt und unheimlich. Genial initiiert ist dabei der Bruch der Farbgebung auf den letzten vier Seiten. Während sich das vorherige Geschehen unter einem diffusen Licht abspielte, kommen plötzlich blauer Himmel, weiße Wolken und grünes Gras zum Vorschein, ganz im Einklang mit dem Verlauf der Geschichte. So kann der Leser zumindest am Ende des Bandes einmal kurz durchatmen und sich entspannt auf den nächsten Teil freuen.


Fazit:
Der zweite Teil von „Paper Girls“ ist eine aberwitzige Karussellfahrt. Verschiedene Genres reichen sich hier die Hand und der Leser muss sich gut anschnallen und aufmerksam lesen, um nicht aus der Kurve getragen zu werden. 


Paper Girls 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Paper Girls 2

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 22

ISBN 13:
978-3-95981-410-2

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Genremix
  • Witzige und skurril
  • Spannend umgesetzt
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 29.09.2017
Kategorie: Alben
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