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Comic-Besprechung - Der Fluch der Piratenbraut 1

Geschichten:
Der Fluch der Piratenbraut 1
Autor / Zeichner: Jeremy A. Bastian


Story:
Port Elisabeth, Jamaika 1728. An dem Strand der Insel lebt ein junges Mädchen welches von sich behauptet, die Tochter eines Piratenkapitäns zu sein. Ihre Lebenslust und wilde Fabulierkunst färbt auf die wohlbehütete Tochter des Gouverneurs ab, der dieses gar nicht gerne sieht. Bei dem Versuch die wilde junge Frau loszuwerden, landet das Mädchen zusammen mit einem sprechenden Papgei mitten auf der See, was nur der Beginn eines fantastischen Abenteuers ist.


Meinung:

Es ist schon relativ selten, dass der Inhalt und der benutzte Stil in einem Comic völlig konträr ausfallen. Normalerweise entwickelt ein Zeichner in seinem beruflichen Reifeprozess seinen individuellen Stil (wenn es denn gut läuft), den er fortan pflegt. Wenn er nun noch ein gewisses inhaltliches Faible hart, so wirkt alles wie ein Guss. Manchmal verhindert aber ein gewisser Stil auch bestimmt Genreerzählungen. Man kann sich einfach nicht vorstellen, dass Robert Crumb eine Superman-Geschichte erzählt. Ebenso wenig wie ein Undergroundkünstler auf einmal eine Heldengeschichte auf das Papier bringt. Ausnahmen gibt es natürlich. Man denke nur an die österreichische Superheldenserie Austrian Super Heroes. Aber normalerweise passt sich der Stil dem Inhalt an, wenn es denn dem Zeichner gelingt, seine individuelle stilistische Schutzzone zu verlassen und sich in den Dienst der Story zu stellen.


Aber ziemlich selten passt der Stil und Inhalt so  gar nicht zusammen wie in Der Fluch der Piratenbraut von Jeremy Bastian. Das liegt nun weniger an der eigentlichen Story die recht übersichtlich ist. An einem Strand einer karibischen Insel unter britischem Protektorat lebt ein junges Mädchen welches von sich behauptet, die Tochter eines Piratenkapitäns zu sein und unter einem Fluch zu stehen. Das bringt ihr auch Spott ein, aber sie weiß sich schlagkräftig zu wehren. Allerdings soll die aufkeimende Freundschaft mit der Tochter des Gouverneurs im Keim erstickt werden und auf einmal findet sich die Piratenbraut allein, wenn man von einem sprechenden Papagei absieht, auf dem Meer wieder. Da beginnen dass surrealistische Abenteuer mit Schwertfischen in Rüstungen und Abenteuer unter Wasser.

Ist der eigentliche inhaltliche Anteil ganz klar an ein junges Publikum gerichtet, da sich ein Kind in einer feindlichen Umwelt behaupten muss und sich selbst finden will, indem sie ihre Abstammung erforscht, so schräg wird es. Da ist dann auch unklar, an wen sich das Buch eigentlich richtet. Wer ist das anvisierte Publikum? Angesichts des Surrealismus der Zeichnungen ergänzen sich zwar Inhalt und Stil. So passen die verschnörkelten und vor Details überbordenden Panels durchaus zu den Szenen in der Kombüse, unter Wasser und im Palast welche sehr surrealistisch ausfallen, aber die Story ist eher an jüngere Leserinnen und Leser gerichtet die sich aber beim dem ornamentalen Stil sehr anstrengen müssen. Die Ornamentik weiß durchaus zu faszinieren und es gibt immer wieder Einzelheiten zu entdecken sowie  viele Anspielungen etwa auf die Kunstgeschichte wenn zwei Schwertfische Kreaturen von Hieronymus Bosch ähneln. Aber das dürften nur erwachsene Leser goutieren die sich dann in der eigentlichen Geschichte kaum wiederfinden.  Es ist als ob Pippi Langstrumpf von Salvador Dali und amerikanischen Undergroundkünstlern der 1960er inszeniert worden wäre. Es ist durchaus spannend zu lesen, da man wissen will, was für obskure Ideen als nächstes kommen und es ist auch ein netter Witz vorhanden, aber insgesamt lässt der Auftakt zu einer ganzen Serie einen doch etwas ratlos zurück.



Fazit:
Die überladenen, aber faszinierenden Zeichnungen wollen teilweise nicht zu dem Inhalt passen, weswegen sich keine Einheit ergibt und einen einigermaßen ratlos zurücklässt.

Der Fluch der Piratenbraut 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der Fluch der Piratenbraut 1

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Hinstorff Verlag

Preis:
€ 19,99

ISBN 10:
3356021540

ISBN 13:
978-3356021547

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Surrealismus
  • ornamentale Zeichnungen
  • schräger Humor
Negativ aufgefallen
  • Zeichnungen manchmal zu überladen
  • banale Story
  • Form und Inhalt wollen nicht immer zueinander passen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 16.01.2018
Kategorie: Alben
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