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Comic-Besprechung - Die Biber-Patrouille – Gesamtausgabe 2
Geschichten:Die Flaschenpost
Die Trophäe von Rochecombe
Der Fluch der verbotenen Berge
Das Geheimnis des versunkenen Dorfes
Text: Jean-Michel Charlier
Zeichnungen: Michel Tacq (Mitacq)
Story:
Der zweite Band der Gesamtausgabe präsentiert die nächsten vier Abenteuer der Jugendserie „La patrouille des Castors“. Dabei sind „Die Flaschenpost“ sowie „Die Trophäe von Rochecombe“ sowohl in „Der heitere Fridolin“ als auch in den 1980er-Jahren unter „Die blauen Panther“ bei Bastei erschienen. „Der Fluch der verbotenen Berge“ und „Das Geheimnis des versunkenen Dorfes“ erschienen nur in der Bastei-Reihe.
Eine Flaschenpost weist in der ersten Geschichte den Bibern den Weg ins Abenteuer. Professor Leblanc und seine Expedition gelten lange schon als Tod. Nur die Pfadfinder glauben noch daran, dass sie die Forscher in den unwirtlichen weiten Grönlands finden können.
Bei „Die Trophäe von Rochecombe“ kommen die Biber bei einem Ausflug in Berührung mit dem „schwarzen Schakal“. Die tapferen Jungs schlagen aber alle Warnungen in den Wind und sehen sich eines Nachts tatsächlich einem schwarzen Schakal gegenüber. Welches Geheimnis hütet Rochecombe, von dem die Biber nichts erfahren dürfen.
„Der Fluch der verbotenen Berge“ führt die Pfadfinder weit weg von ihrer Heimat. In Afrika treffen sie auf geheimnisvolle Bräuche, mysteriöse Geheimnisse und wilde Tiere. Und das alles vor der exotischen Kulisse des „schwarzen Kontinents“
Wie der Titel es schon vermuten lässt, haben die Biber in „Das Geheimnis des versunkenen Dorfes“ mit einem Stausee bzw. dem dort versunkenen Dorf zu tun. Ein Geheimnis und eine Mauer des Schweigens der Anwohner verhüllen das eigentliche Verbrechen.
Meinung:
Ich hatte die Biber-Patrouille schon, als sie noch „Die blauen Panther“ hießen. Dennoch kann der Erwerb dieser Gesamtausgabe nur wärmstens empfohlen werden. Und das hat verschiedene Gründe.
Da wäre zunächst einmal die Neuübersetzung durch Harald Sachse. Der Bastei-Verlag hat in den 1980er-Jahren – ich denke, ich darf das so drastisch formulieren – ein textliches Verbrechen begangen an dem Original. Sachse hat das jetzt wieder ausgebessert und liefert flüssig zu lesende und nah am Original stehende Prosa. Dabei ist die richtige Übernahme des Titels – ein Panther kommt nebenbei gesagt nirgendwo bei der Pfadfindergruppe vor – nicht mal das schlimmste Vergehen, das sich Bastei-Verlag leistete.
Der nächste große Pluspunkt der Gesamtausgabe ist der gute Druck, der die schöne Farbgebung der Originalalben aufnimmt. Feine und detailreiche Farben lösen den flächigen und lieblosen Druck der Heftausgabe aus den 1980er-Jahren ab. Vor allem in „Der Fluch der verbotenen Berge“ sieht man den Gegensatz zwischen der alten und jetzt der neuen Ausgabe besonders drastisch. Die kräftigen Farben Afrikas, die Licht-Schatten-Effekte und das volle Farbspektrum kommt hervorragend zur Geltung.
Und schließlich machen die redaktionellen Seiten diese Gesamtausgabe zu einem Juvel. Denn auf 22 prall-gefüllten Seiten breitet der französische Schriftsteller, Journalist und Kolumnist Gilles Ratier die Welt von Mitacq (d.i. Michel Tacq) vor dem Leser aus. Alleine schon für di redaktionellen Seiten lohnt sich die Anschaffung dieser Gesamtausgabe. So erfahren wir, wieso Mitacq sich vor allem durch das Zeichnen von Natur und ländlichen Idyllen hervortat. Bestens geeignet für eine Gruppe junger Pfadfinder, deren Abenteuer in der Regel während ihrer Wanderausflüge beginnen.
Sicherlich, darf man die Plots nicht unter heutigen Maßstäben rechnen. Die erste Erzählung des Bandes „Die Flaschenpost“ dürfte auch zu den schwächsten der reihe zählen und das nicht nur, weil Charlier hier die Jagd auf Pottwale verharmlost und diese als wilde Bestien der Meere darstellt. Vieles wirkt hier etwas hölzern. Und „Das Geheimnis des versunkenen Dorfes“ ist etwas sehr textlastig und kommt dabei nicht richtig in Fahrt. Aber, es handelt sich um einen Klassiker der franko-belgischen Comicliteratur. Die in dem zweiten Band veröffentlichten Geschichten sind ursprünglich zwischen Juni 1957 und September 1959 erschienen – zu einer Zeit also, als Herge „Der fall Bienlein“ und „Kohle an Bord“ veröffentlichte.
Fazit:
Der zweite Band der Gesamtausgabe der „Biber-Patrouille“ macht da weiter, wo der erste Band aufgehört hat. Interessantes redaktionelles Material, tolle Farbgebung und eine gelungene Aufmachung. Für Freunde franko-belgischer Klassiker ein wahrer Leckerbissen.
Die Biber-Patrouille – Gesamtausgabe 2
Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs
Verlag:
Salleck Publications
Preis:
€ 29,90
ISBN 13:
978-3-89908-658-4
240 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Redaktionelle Seiten
- Druck und Aufmachung
- Neue Übersetzung
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Rezension vom: | 07.07.2018 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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