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Comic-Besprechung - Der rote Korsar Gesamtausgabe 11: Gold und Ruhm
Geschichten:Der rote Korsar Gesamtausgabe 11: Gold und Ruhm
(Freiheit für Tortuga, Gold und Ruhm, Der Piratenkrieg)
Autor: Jean Ollivier, Zeichner:Christian Gaty
Story:
Nach ihrem Abenteuer im indischen Ozean kehren der rote Korsar und sein Sohn Rick zurück in die Karibik wobei sich ihre unterschiedlichen Auffassungen in einem starken Streit ausdrücken und sie sich trennen. Dabei bräuchten sie ihre gegenseitige Unterstützung denn Tortuga befindet sich mittlerweile in spanischer Hand und Rick beschliesst mit anderen Freibeutern die Insel zurück zu erobern. Doch seine Auffassung von Ruhm kollidiert wieder eimal mit der Suche seines Vaters nach Gold, was auch zu einem Krieg unter Piraten führen wird.
Meinung:
Natürlich kann es bei einer Comicserie die über Jahre läuft, ja sogar über Jahrzehnte, nicht immer Glanzpunkte geben und einige schwächere Alben lassen sich einfach nicht vermeiden. So ist das natürlich auch bei Der rote Korsar der Fall, der schon unter seinem Stammautor Jean-Michel Charlier zunehmend unter seinen eigenen Klischees litt und langsam in eine Erstarrung fiel. Da tut eine Frischzellenkur in Form von neuen Autoren und Zeichnern meistens recht gut. Bei Der rote Korsar war das einmal der Pflicht geschuldet, da der Zeichner Hubinon schwer erkrankte und andere einspringen mussten. Als er dann letztlich starb, wurde die Feder weitergegeben und Christian Gaty gelang es, einen anderen Stil einzubauen der dynamischer aber nicht mehr so glatt wirkte. Als dann auch noch Charlier starb und sein letztes Album unvollständig ließ, musste mit Jean Ollivier schnell ein neuer Autor einspringen.
Das war bei den Alben um die Freibeuterin und den Abenteuern im indischen Ozean zu lesen, die in den letzten Gesamtausgaben enthalten waren. Nun könnte man meinen, dass sich das Team eingespielt hat. Aber leider ist das nicht der Fall und es erweist sich, dass der elfte Band der Gesamtausgabe der schwächste ist. Das liegt vor allem daran, dass alle drei hier enthaltenen Abenteuer, Freiheit für Tortuga, Gold und Ruhm und Der Piratenkrieg, voller Kompromisse stecken und insgesamt lieblos und lustlos wirken. So kehrte damals die Serie und das Kreativteam nach einem Ausflug zu Alpen Publishers zu dem Stammverlag zurück der erst die starken Frauenfiguren wieder komplett entfernte und zudem noch Gaty zwang im Stile Hubinons zu zeichnen, was ihm gar nicht lag. Er erledigt zwar seinen Job gut, aber allzu routiniert und stellt sich ganz in den Dienst der Story und man merkt daran die Müdigkeit und Lustlosigkeit.
Das ist aber nichts gegen die schwache Story. Das sich Elemente wiederholen ist zu verschmerzen, sie gehören einfach zu der Serie. Aber dermaßen viele Fehler wie hier sind vermeidbar. Es kommen so viele vor, dass es als eine reine Schlampigkeit zu bezeichnen ist. So etwa als ob man bei der Konzeption des Albums Gold und Ruhm das vorhergehende Album nicht noch mal gelesen hast. So heißt Ricks Schiff auf einmal völlig anders und die Schurken welche am Ende des Vorgängers gejagt werden, tauchen auf einmal gar nicht mehr auf und werden nicht mal mehr erwähnt. Als ob sich der Autor nicht mehr in seinem eigenen Werk auskannte. Was schon sehr peinlich ist. Auch sind die Motivationen gerade bei den Hauptpersonen äußerst unglaubwürdig und nicht ausgelotet was die Helden quengelig und stur und damit unsympathisch werden lässt. Dadurch wird alles unglaubwürdig und mit der Erstarrung und den inneren Widersprüchen ist hier der Tiefpunkt erreicht. Da wundert es keinen, dass dann die Reißleine gezogen worden war und die Serie nach Der Piratenkrieg eingestellt worden war. Es gab zwar noch das Spin-Off mit der Jugend des Roten Korsaren aber erst später sollte die klassische Serie mit einem kompletten neuen Team wieder belebt werden. Man kann also gespannt sein, ob diese Albenreihe der Gesamtausgabe fortgeführt wird. Es wäre jedenfalls schade, wenn dieser schwache Band der letzte gewesen sein sollte, der allenfalls für Komplettisten interessant sein dürfte.
Fazit:
Der schwächste Band der Gesamtausgabe. Müde und lustlose Zeichnungen und in den Stories stecken dermassen viele Fehler das sie nur als schlampig bezeichnen werden können. Der Tiefpunkt der Reihe und allenfalls für Komplettisten interessant.
Der rote Korsar Gesamtausgabe 11: Gold und Ruhm
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Egmont Comic Collection
Preis:
€ 35
ISBN 10:
3770439937
ISBN 13:
978-3770439935
160 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Stimmung
- lustlose Zeichnungen
- unlogische Motivationen
- sehr viele dramaturgische Fehler
- Erstarrung in Klischees
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 15.08.2018 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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