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Comic-Besprechung - Joker / Harley: Psychogramm des Grauens 1
Geschichten:Joker / Harley: Psychogramm des Grauens 1 (Joker / Harley: Criminal Sanity 1-3)
Autor: Kami Garcia, Zeichner: Mico Suayan, Mike Mayhew, Jason Badower, Colorist: Mico Suayan, Mike Mayhew, Jason Badower, Annette Kwok
Story:
Dr. Harley Quinn arbeitet als Forensikerin und unterstützt die Polizei von Gotham als Profiler. Als ein neuer Serienkiller die Stadt unsicher macht, entsteht bei ihr der Verdacht das der Serienkiller Joker dahinter stecken könnte. Doch von dem hat man lange nichts gehört. Steckt vielleicht die Obsession Harleys dahinter, den Mörder einer Freundin zu fangen? Wird sie deswegen blind für die aktuellen Spuren?
Meinung:
Ist es ironisch zu verstehen oder wirft es eine Metaebene auf, wenn Harley später in diesem Band über Serienmörder doziert und nicht nur die Unterschiede zwischen ihnen heraushebt, sondern auch die morbide Faszination an ihnen verurteilt? So erteilt sie einem Zuhörer der etwas zu sehr fasziniert ist an den grausamen Tätern eine herbe Abfuhr. Und doch betrifft der ganze Band Joker / Harley: Psychogramm des Grauens das Thema Serienmörder. Einerseits wird die Faszination eben bei der Leserschaft bedient, andererseits wohl zugleich abgelehnt, was hier aber nicht ausgeglichen wirkt.
Immerhin ist die Veröffentlichung unter dem Black Label mehr als gerechtfertigt, da sich das Label ja eben an erwachsenere Leserinnen und Leser richtet. Nicht nur aufgrund der düsteren, brutalen Handlung, sondern auch weil die Charaktere anders angeordnet sind als sonst im DC-Universum. Zwar spielt die Erzählung im Batman-Kosmos, aber der Schwerpunkt liegt nicht auf den üblichen Helden. Batman hat hier zwar einen Kurzauftritt, aber der fällt alles andere als schmeichelhaft aus. In einer rücksichtslosen Verfolgungsjagd verursacht er einen Verkehrsunfall und bedroht damit das Leben Unbeteiligter.
Abgesehen davon spielen hier Superhelden bislang keine Rolle. Harleen Quinzel ist hier zwar auch eine Psychiaterin, arbeitet aber als Forensikerin für das Police Department deren Ansprechpartner James Gordon ist. Harley ist eine Profilerin die einen neuen Serienkiller jagt, aber auch noch die private Obsession hat, den berüchtigten Serienmörder, genannt der Joker, zu fangen, da er einst eine Freundin von Harley ermordet hatte. Insofern ähnelt die Geschichte mehr Das Schweigen der Lämmer und anderen Thrillern die sich Serienmörder annehmen denn den üblichen Superheldenkrimis. So erkennt man einige Anleihen, aber die deutlichen Zitate beziehen sich mehr auf die Kunstgeschichte, was in einem visuellen Medium wie dem Comic sinnvoll ist. Und alles zusammen macht den Titel Psychogramm des Grauens zum Fokus und Thema. Denn hier geht es in der Tat darum, was jemanden dazu treibt, so grauenhafte Morde zu begehen. Insofern ist die spätere Szene im Hörsaal nicht aufgesetzt, sondern fügt sich stimmig ein.
Es gibt parallele Handlungsstränge und viele Rückblenden welche die eigentliche Handlung zudem noch spannender macht. Aber für zartbesaitete Leserinnen und Leser dürfte der Stoff wohl zu düster und verstörend sein. Ungewöhnlicherweise sind ausgerechnet die Rückblenden nicht in schwarz-weiß, sondern in Farbe gehalten während die eigentliche Geschichte in hervorragenden entfärbten Zeichnungen stattfindet. Das ist also genau gegensätzlich zur Norm gestaltet. Doch leider sind die Rückblenden zwar sehr realistisch gehalten aber sehr schwach. Sie sind eindeutig am PC erstellt worden und wirken deswegen sehr starr und leblos und können keine Dynamik entwickeln. Ganz im Gegensatz zu der zeitlichen Hauptlinie die äußerst beeindruckend ist. Insgesamt liegt also ein äußerst düsterer aber auch äußerst starker Band vor der zeigt was man im Black Label machen kann und dessen Fortsetzung man kaum erwarten kann.
Fazit:
Düster und verstörend. Aber es wird deutlich herausgestellt was unter dem Black Label möglich ist. Eine andere Perspektive auf bekannte Figuren, verbunden mit teilweise starken Zeichnungen und einer guten psychologischen Sicht.
Joker / Harley: Psychogramm des Grauens 1
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 20
ISBN 10:
3741620351
ISBN 13:
978-3741620355
108 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- düstere Story
- neuer Blickwinkel auf bekannte Figuren
- Zeichnungen
- psychologisch stimmig
- starre, leblose Zeichnungen bei den Rückblenden
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 19.10.2020 | ||||||
Kategorie: | Black Label | ||||||
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