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Comic-Besprechung - Nautilus 1: Das Schattentheater

Geschichten:

Nautilus 1: Das Schattentheater

Autor: Mathieu Mariolle

Zeichner: Guénaëlle Grabowski

Übersetzer: Tanja Krämling



Story:

Der britische Geheimagent Kimball O’Hara gerät zu Beginn des 20. Jahrhunderts in eine Intrige, als Russland und das Empire im Zuge des „Großen Spiels” gegeneinander um die Vorherrschaft in Zentralasien agieren. Fälschlicherweise des Hochverrats und der Sabotage bezichtigt, bleiben ihm nur die Flucht und der Versuch, den legendären Kapitän Nemo und sein Unterseeboot Nautilus zu finden, weil sich der Beweis für seine Unschuld tief unter dem Meeresspiegel befindet…



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Dies ist der Auftaktband eines Dreiteilers des bereits häufig neu umgesetzten Themas um Jules Vernes Kapitän Nemo und sein U-Boot, die Nautilus. Doch wie Mariolle in seinem Nachwort zu diesem Band selbst erklärt, wäre ihm dies nicht genug gewesen. Inspiriert von einem Sherlock-Holmes-Roman (vermutlich „The Mandala of Sherlock Holmes” von Jamyang Norbu ?), in dem Conan Doyle mit Rudyard Kipling vermischt wurde, kam Mariolle die Idee, einmal Jules Verne und Kipling zu vermengen. Und das nicht von ungefähr, den er erinnerte sich, das beide Hauptfiguren eine Verbindung zu Indien haben: Kiplings Kimball O’Hara wächst in Indien auf, während Kapitän Nemo eigentlich das Pseudonym des indischen Prinzen Dakkar war. Und so ist das Setting schnell gewählt, der Ausgangspunkt der Handlung ist Indien, vom Britischen Empire besetzt und verbittert gehalten, da nach damaliger Ansicht die Kontrolle über Zentralasien gleich die Kontrolle über die Welt bedeuten konnte. Der damalige Gegner in diesem Machtgerangel war Russland, denn die USA waren noch nicht auf dem internationalen Parkett erschienen und auch China war noch lange nicht so weit. Dieser Konflikt wurde (vermutlich) von einem britischen Politiker im typisch zynischen britischen Humor als „Das Große Spiel” („The Great Game”) bezeichnet, und dreht sich um den Versuch Russlands, seine Einflusssphäre weiter nach Süden auszudehnen, hauptsächlich wieder auf der immerwährenden Suche nach einem eisfreien Hafen. Auf dem Weg Richtung Indien haben sie dann all die Staaten mit -stan am Ende des Namens erobert, die später größtenteils zur UdSSR gehörten, bis sie eine Art Waffenstillstand mit den Briten schlossen. Hierbei wurde vereinbart, dass Afghanistan dabei als Puffer zwischen den beiden Reichen dienen sollte, was für dieses Land zu einer nicht enden wollenden Tragödie wurde, wie wir ja immer noch verfolgen können. Mariolle verwebt diese historischen Ereignisse geschickt mit dem Hintergrund seiner (entliehenen) Figuren, und schon ist ein explosiver Auftakt geboren, der eine spannende und interessante Geschichte verspricht. Die Handlung ist ans Ende der Periode des „Großen Spiels” gelegt, sodass die vorhandene Intrige tatsächlich über den Verlauf der Weltgeschichte entscheiden würde, wie wir sie kennen.

Die Zeichnungen sind hierbei das Werk des Newcomers Guénaëlle Grabowski, der vorher nur ein weiteres Album gezeichnet hat, das aber leider nicht veröffentlicht wurde — und für ein quasi „Erstlingswerk” sind sie meiner Meinung nach sensationell und absolut professionell, inklusive der Seiteneinteilung, der Perspektiven und der Kolorierung. Ich bin begeistert.

Der Splitter-Verlag gönnt uns, wie so häufig, auch hier wieder einige Seiten mit Skizzen am Ende des Bandes. Man darf gespannt sein, wie die Geschichte weitergehen wird.



Fazit:

Eine originelle Mischung aus Jules Verne und Rudyard Kipling vor historischem Hintergrund. Spannend erzählt und toll gezeichnet — unbedingt zu empfehlen.



Nautilus 1: Das Schattentheater - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Nautilus 1: Das Schattentheater

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 16,00

ISBN 10:
3967923002

ISBN 13:
978-396792300

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Originelle Verquickung zweier Klassiker.
  • Sensationelles Debüt des Zeichners.
  • Nicht nur für Fans der klassischen Autoren.
Negativ aufgefallen
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Rezension vom: 28.11.2022
Kategorie: Alben
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