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Comic-Besprechung - Marvel Exklusiv 10

Geschichten:
X-Men: Finstre Seele
Autor: Scott Lobdell, J.M. DeMatteis, Fabian Nicieza, Larry Hama , Zeicher: Joe Quesada, Greg Capullo, John Romita jr., Jae Lee, Chris Sprouse, Brandon Peterson, Paul Smith, Andy Kubert, Adam Kubert, Ken Lashley, Darick Robertson, Mathew Ryan , Tuscher: Al Milgrom, Bob Wiacek, Dan Green, Matt Ryan, Jimmy Palmiotti, Scott Hanna, Kevin Conrad, Dan Panosian, Terry Austin, Tom Palmer, Keith Williams, Mark Farmer, Mark Pennington, Cam Smith, Randy Elliot, Randy Emberlin, Mark Nelson


Story:
1.Kapitel: "Er ist fort, nur wir sind hier" (X-Factor 92) "Magneto ist tot, lang lebe Magneto!",das denkt sich zumindest Fabian Cortez nachdem er miterlebt hat, wie Magneto mitsamt seines Asteroid M in der Erdatmosphäre verglüht ist (US X-Men 1-4). Mit der Hilfe von Magnetos ehemaligen Anhängern, den Acolyten, will er dessen Vorstellung von der Herrschaft des "homo superior" (Magnetos Bezeichnung für Mutanten) auf brutalste Weise in die Tat umsetzen, indem er unschuldige und wehrlose Menschen töten lässt. Als die Acolyten auch vor Krankenhäusern nicht mehr zurückschrecken tritt X-Factor in Aktion, die im Namen der Regierung den Acolyten einhalt gebieten sollen. Bei der darauffolgenden Konfrontation wird klar, dass die Acolyten in dem Mutanten Quicksilver eine Art Gott sehen, da dieser der Sohn Magnetos ist, und sie ihn zu ihren neuen Anführer ernennen wollen, was Quicksilver aber radikal ablehnt. Als sich die geschlagenen Acolyten zurückziehen wird klar, dass die ganze Konfrontation von ihnen geplant worden war, um zu versuchen, Quicksilver für sich zu gewinnen. 2.Kapitel: "Alte Bekannte" (X-Force 25) Andererorts kehrt Cable, der im Zeitstrom gefangen war, zu seinem Team, der X- Force, zurück und übernimmt wieder deren Führung. Kurz darauf erscheint der Mutant Exodus wie aus dem Nichts und fordert die Mutanten Cannonball und Sunspot, zwei ehemalige Mitglieder von Xaviers "New Mutants", dazu auf, ihn in das Himmelreich zu begleiten, diese willigen unter der Bedingung ein, dass vier weitere junge Mutanten (Boomer, Rictor, Rusty und Skids) sie begleiten dürfen. Kurz vor ihrer Abreise kann Cannonball Cable noch unbemerkt einen Signalempfänger zustecken, so dass die restliche X-Force sie bis nach Grey Malkin, Cables ehemaliger Raumstation, verfolgen können. Währenddessen erfahren die sechs jungen Mutanten, dass Magneto noch lebt - durch seinen beinahe-Tod im Magnetfeld der Erde ist er mächtiger als je zuvor - und er versuchen will, sie für seine Seite zu gewinnen, um die Durchsetzung seiner Ziele auch für die Zukunft zu gewährleisten. Auf Grey Malkin, das er mit Shi`ar Technik aufgewertet hat un jetzt "Avalon" nennt, will er eine Art Paradies für auf der Erde diskriminierte Mutanten einrichten. Auch einige der sechs Jungmutanten wollen auf Avalon bleiben und sich Magneto anschliessen, doch Cable befördert sie zum Teil gegen ihren Willen zurück zum Raumschiff von X-Force, während er noch versucht den "Professor", ein hochentwickeltes Computerprogramm, das für ihn eine Art Vaterersatz darstellt, aus Avalon zu retten. Als Magneto herausfindet, dass Cable Avalon zerstören will, kommt es zum Kampf, den Cable nur mit knapper Not und völlig entstellt überlebt. Trotzdem hat Magneto einen schweren Rückschlag erlitten, da die jungen Mutanten ihm nach dem, was er Cable angetan hat, nicht mehr vertrauen werden. 3.Kapitel: "...sie wissen, was sie tun" (Uncanny X-Men 304) Als die Acolyten erfahren, dass Magneto noch lebt, beschuldigen sie Cortez des Verrats und schließen sich wieder Magneto an. Unterdessen macht sich Charles Xavier schwere Selbstvorwürfe wegen des Todes der jungen Mutantin Illyana Rasputin, der Schwester des X-Man Colossus, während Magneto über seine Vergangenheit nachdenkt und eine schwerwiegende Entscheidung trifft: er erscheint bei der Beerdigung Illyanas und will, dass die X-Men sich ihm, dem "Erlöser der Mutanten" anschliessen. Um zu beweisen, dass er mit den Greueltaten der Acolyten nichts zu tun hat, tötet er kurzerhand einen von ihnen. Er gewährt den X-Men noch eine letzte Chance auf Asyl auf Avalon, das er zur Demonstration seiner Macht auf die Erde hinabsteigen lässt, und es kommt zum Kampf, in dessen Verlauf Colossus unerwartet Magneto das Leben rettet und sich ihm anschliesst, aber bevor Magneto noch mehr Unheil anrichten kann befördert Xavier ihn mitsamt Avalons zurück in den Weltraum. 4.Kapitel: Prometheus (X-Men 25) Nach dieser Machtdemonstration Magnetos beschliesst man auf der Erde, die Magneto-Protokolle zu aktivieren und mit Hilfe eines die Erde umspannenden Energienetzes zu verhindern, dass Magneto oder Avalon je wieder das Magnetfeld der Erde durchschreiten. Aus Wut über diese Provokation sendet Magneto eine Induktionswelle um die Erde, die die gesamte irdische Technik lahmlegt und mehrere hundert Todesopfer fordert. Charles Xavier reagiert, indem er mit einem Team bestehend aus Wolverine, Gambit, Quicksilver, Rogue, Jean Grey und ihm selbst nach Avalon aufbricht, wo es ihnen durch die unerwartete Hilfe von Colossus gelingt, Magnetos Gefolgschaft von der Station zu teleportieren. Bei der darauffolgenden Konfrontation mit dem Meister des Magnetismus schreckt dieser noch nicht einmal davor zurück, Quicksilver, seinen eigenen Sohn, zu ermorden, doch Wolverine rettet ihn in letzter Sekunde und muss dafür einen hohen Preis zahlen: in seiner Wut entzieht Magneto Wolverine das Adamantium aus seinen Knochen und bringt ihn damit an den Rand des Todes. Xavier sieht keine andere Möglichkeit die "Tragödie" zu beenden, als den Geist Magnetos zu löschen. Die X- Men verlassen mit dem immernoch in Lebensgefahr schwebenden Wolverine die zerstörte Raumstation, während Colossus dort zurückbleibt, um sich um Magneto, der nur noch eine leere Hülle ist, zu kümmern, da er sich selbst wegen seiner Hilfe, die er den X-Men beim eindringen geliefert hat, für dessen Zustand verantwortlich fühlt. 5.Kapitel: "Alptraum ohne Ende" (Wolverine 75) Auf dem Rückflug zur Erde gelingt es dem von Alpträumen geplagten Wolverine, sich durch seine Liebe zu Jean Grey selbst aus seinem Todeskampf zu befreien. Doch sein Selbstheilungsfaktor wird dadurch so stark belastet, dass er fast nicht mehr vorhanden ist, und ohne seine Adamantiumklauen fühlt sich Wolvie bei den X-Men überflüssig. Dennoch beschliesst er, sich im Gefahrenraum seiner Angst zu stellen, und in einer äußersten Streßsituation treten plötzlich wieder die altbekannten Krallen aus seinen Händen hervor - nur sind sie diesmal aus Knochen, was bedeutet, dass sie Wolverine angeboren sein müssen. Um Licht ins Dunkel seiner Vergangenheit zu bringen und, weil er sich ohne sein Adamantium nicht als vollwertiges Mitglied der X-Men sieht, beschliesst Wolvie, die Gruppe zu verlassen. Er schreibt Jubilee noch einen letzten, bewegenden Abschiedsbrief und macht sich dann mit seiner Harley auf ins Ungewisse.

Meinung:
Ok, die Inhaltsangabe ist ziemlich umfangreich ausgefallen, aber das aus gutem Grund, denn "Finstre Seele" ist ein Comicereigniss, wie man es nicht alle Tage erlebt und stellt einen Meilenstein in der Geschichte der X-Men dar. Fast alle darauffolgenden X-Men Geschichten beziehen sich irgendwie auf die hier geschilderten Ereignisse, sei es das Auftauchen von Joseph, sei es die Suche Wolverines nach dem Adamantium oder sei es das Mega-Crossover "Onslaught", das ebenfalls hier seinen Ursprung findet. Außerdem werden in "Fatal Attractions", so der Originaltitel des Crossovers, so ziemlich alle wesentlichen Personen des X-Men Universums radikalen und für den Leser schockierenden Veränderungen unterzogen: Magneto verliert seine Seele (im übertragenen und auch im wörtlichen Sinne), Wolverine sein Adamantium und Xavier seine Selbstbeherrschung. Die Zerstörung Cables und der "Seitenwechsel" von Colossus setzen dem ganzen noch die Krone auf. Das erfreuliche dabei ist, dass das ganze nicht in einem Werbegag ausartet, der lediglich die Verkaufszahlen anspornen soll (Superman und Spidey Fans werden wissen, wovon ich rede), sondern dass dies alles im wesentlichen zur Weiterentwicklung der Charaktere dient, wovon die darauffolgenden Comics letztendlich profitiert haben, wenn auch einige Leser so ihre Probleme insbesondere mit Wolverines neuer Situation hatten. Auch die Zusammenarbeit der einzelnen Autoren ist bemerkenswert: jedes Kapitel stellt im Grunde eine in sich abgeschlossene Handlung dar, die durch die Rahmenhandlung mit den anderen Kapiteln verknüpft wird, und gerade diese Rahmenhandlung ist es, die den Leser fesselt. Auch Neueinsteiger dürften keine all zu grossen Probleme beim Verständnis der Handlung haben, da die Hintergründe der Hauptpersonen nochmals kurz erläutert werden, was besonders bei Magneto auch graphisch sehr ansprechend geschieht. Die Kunstvollen Zeichnungen von Jae Lee stehen in Wirkungsvollem Kontrast zum farbenprächtigen Comicstil von z.B. Andy Kubert. "Finstre Seele" profitiert also von der Vielzahl der beteiligten Zeichner, da die Grundatmosphäre der Zeichnungen stets auch zur Handlungsatmosphäre passen. Zudem sorgen klasse Dialoge dafür, dass es auf den über 200 Seiten keine einzige "stumpfsinnige Klopperei" gibt, denn in den Kämpfen kommen erst die wesentlichen Charakterzüge und Beweggründe der einzelnen Charaktere zum Ausdruck (z.B. als Quicksilver seinen Vater Magneto anschreit: "Ich laufe und laufe, und du bist immer da."). Im letzen Kapitel schließlich wird stark auf die Psyche Wolverines eingegangen, ein wohltuender Kontrast zur vorangegangenen Action und eine meiner absoluten Lieblingsgeschichten, nicht zuletzt wegen Wolverines bewegendem Abschiedsbrief, der den "harten Kanadier" mal von einer ganz anderen Seite zeigt. Alles in allem ist "Finstre Selle" ein Comic-Ereigniss, das man einfach nicht verpassen darf. Für alle X-Men Fans ist es sowieso Pflichtlektüre und alle anderen dürften nach dem Lesen dieses Albums wohl selbst zu X-Men Fans werden.

Marvel Exklusiv 10 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Marvel Exklusiv 10

Autor der Besprechung:
Christian Strowa

Verlag:
Marvel Deutschland

Preis:
€ 27, 95 DM

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • folgenschwere Ereignisse
  • klasse Dialoge und Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • hoher Kostenfaktor (der es aber wert ist)
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 07.03.2003
Kategorie: Marvel Exklusiv
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