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Comic-Besprechung - Naphtalin
Geschichten:Naphtalin
Autor und Zeichner: Sole Otero
Story:
Das Leben ist nicht gerade einfach im Jahr 2001, denn Argentinien hat mit einer schweren Krise zu kämpfen, denn die Wirtschaft liegt am Boden in der Gesellschaft kriselt es. In dieser Zeit zieht die 19-järhige Rocio in das Haus ihrer gerade verstorbenen Oma Vilma, um dort für Ordnung zu schaffen.
Begeistert ist sie davon nicht, aber nach und nach weckt das Haus und die Überbleibsel eines langen Lebens Erinnerung an das Leben der Toten. Rocio entdeckt erschreckende Parallelen in ihrer beiden Leben, was sie nicht nur mit ihrer Oma versöhnt, die immer ruppig und verbittert rüberkam, sondern auch über ihre eigene Zukunft nachdenken lässt.
Meinung:
Die 1985 geborene Sole Otero fängt in dieser Geschichte ganz offensichtlich auch viele persönliche Erinnerungen und Erlebnisse ein. Die Argentinierin machte ihren Abschluss zwar in Textildesign und unterrichtet heute dort auch, sie zeichnet seit 2015 aber auch Comics und Grapic Novels.
Diese hier mag zwar in der Gegenwart beginnen und erst einmal einen frustrieren modernen Teenager vorstellen, wagt aber in Rückblenden auch einen Blick in das frühe 20. Jahrhundert, erzählt, wie und warum Rocios Familie von Italien nach Argentinien kam und wie sie nach und nach ihr Leben einrichtete.
Schon früh wird klar, dass Vilma niemals Kontrolle über ihr Leben hatte, weil sie als Mädchen immer an unterster Stelle stand und ihre eigenen Wünsche denen des Vaters oder der Mutter unterordnen musste, genau so, wie diese es gelernt hatte. Und so führt eine verpasste Chance zur anderen dazu, dass Vilma als junge Frau verbittert. Etwas, was Rocio verändert und zu einer Entscheidung bringt.
Die Geschichte wird ohne Schnörkel und mit viel Realismus erzählt. Man merkt, dass die Künstlerin sehr viel Herzblut in die Geschichte steckt und dabei vermutlich auch einiges aus ihrer eigenen Familiengeschichte hier einbaut.
Zugleich erlaubt sie einen Einblick in das Leben der einfachen Leute in Argentinien, die politische und gesellschaftliche Umwälzungen nur am Rande miterlebten. Das ganze wird in eigenwilligen Bildern erzählt und wirkt durch den kleinen Hintergrund intensiver als gedacht.
Fazit:
Naphtalin erzählt die Geschichte zweiter Frauen, einmal die einer Teenagerin, die noch jede Chance in ihrem Leben nutzen kann, weil die Gesellschaft es heute eher erlaubt und die ihrer Oma, der niemals eine Wahl gelassen wurde und die sich mehr oder weniger in das fügen musste, was andere bestimmten. Das ganze ist ein netter Blick in das häusliche Leben der einfachen Leute im Argentinien des 20. Jahrhunderts.
Naphtalin
Autor der Besprechung:
Christel Scheja
Verlag:
Reprodukt
Preis:
€ 29,00
ISBN 13:
978-3956403750Â
336 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Lebensnah und glaubwürdig erzählt
- Liebenswert und manchmal auch amüsant, aber ohne Albernheiten
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 21.06.2023 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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