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Comic-Besprechung - Batman: Die Zukunft des weissen Ritters
Geschichten:Batman: Die Zukunft des weissen Ritters (Batman: Beyond the White Knight 1-8, Batman: White Knight presents: Red Hood 1-2)
Autor: Sean Murphy, Clay McCormack, Zeichner / Inker: Sean Murphy, Simone Di Meo, George Kambadais, Colorist: Dave Stewart, Simone Di Meo
Story:
Bruce Wayne ist im Gefängnis und seine Technik die er als Batman verwendete wird nun von einer Spezialeinheit unter Leitung von Dick Grayson genutzt. Zwar ist das Verbrechen in Gotham weitgehend eingedämmt, aber die Stadt wird zunehmend zu einem Polizeistaat. Als aus der Höhle unter Wayne Manor ein nie genutztes hoch technisiertes Batman-Kostüm gestohlen wird und ein futuristischer Batman die Bühne betritt, bricht Bruce aus dem Gefängnis aus, um den neuen Batman zu stoppen. Alte Freundschaften werden dadurch brüchig und neue Feindschaften entstehen. Kann Bruce in seinem fortgeschrittenen Alter auf vielen Schlachtfeldern bestehen?
Meinung:
Sean Murphy hat mittlerweile seinen eigenen kleinen Batman-Kosmos erschaffen. Was als vermeintlich abgeschlossene Mini-Serie begann in der unter dem Black Label manches anders dargestellt werden konnte und wurde, uferte es etwas aus und Murphy hat jetzt seinen eigenen Kosmos. Und wie in dem kleinen Nachwort und auf der letzten Seite deutlich wird, ist noch kein Ende abzusehen und das ist gut so, denn hier hat sich die Qualität mit dem kommerziellen Erfolg gleichgesetzt.
Was natürlich auch daran liegen mag, das Murphy sich teilweise nicht allzu weit von den bekannten Elementen entfernt hat. Vieles ist bekannt, aber es ist auch vieles anders. So nutzt Murphy bekannte Charaktere, schildert sie aber in einem anderen Licht. Das liegt auch daran, dass die Charaktere altern. In dem aktuellen Band Batman: Die Zukunft des weissen Ritters ist Bruce Wayne im Gefängnis und seine Technik wurde mittlerweile zu der Ausrüstung einer Spezialeinheit genutzt, die in direkter Konkurrenz zu der regulären Polizei steht und das Verbrechen zwar tatsächlich eindämmte, aber Gotham zusehends zu einem Polizeistaat macht. Im Laufe der Popgeschichte hat man Superhelden oft faschistoide Tendenzen nachgesagt, meist von Leuten die sich im Comicbereich nicht auskannten und das Medium an sich eh schon verteufelten. Hier wird es aber genauer durchgespielt. Dabei enthält man sich aber einee Analyse ob diese Tendenz schon bei Batman vorhanden war oder bei Superhelden generell. Sozialogische oder politische Aussagen werden hier vermieden, sondern der Status für Dramatik zwischen den Charakteren genutzt. Und die hat es in sich. Vor allem weil man ja die Figuren kennt und deren Verhältnis untereinander. Barbara Gordon, Ex-Batgirl, leitet nun die Polizei von Gotham, ihr Ehemann Dick Grayson, Ex-Robin, die Spezialeinheit. Ihre unterschiedlichen Sichtweisen haben die Ehe erkalten lassen und führen zu einem Krieg der Behörden. Als aus der Höhle von Bruce ein hochmodernes Batman-Kostüm gestohlen wird, bricht Bruce aus dem Gefängnis aus, mit der Unterstützung von Jason Todd, ebenfalls Ex-Robin, um den neuen Batman aufzuhalten.
Man ahnt es: der Titel des Paperbacks ist nicht nur ein Verweis, sondern der Batman aus der Zukunft, Terry McGinnis hat hier eine zentrale Rolle. Wie schon im letzten Band auch Azrael. Die Figuren gehen auf Konfrontationskurs. Dabei kann Bruce leicht als wahnsinnig erscheinen denn der Joker hat ihm einen Chip eingesetzt der eine KI freisetzt die dem Joker nachempfunden ist. Was im Grunde eine Art unwahrscheinliches Buddy Movie ist und zu einigen sehr witzigen Running Gags führt. Bruce Wayne ist alt und in sich zerrissen. Er sehnt sich nach einer Familie, aber seine Angst vor Verlust ist so groß das er alle von sich wegstößt und so in einem Teufelskreis steckt und andere verletzt die eigentlich immer nur einen Vater wollten. So ist neben aller Action und Spannung die Dramatik sehr hoch und damit ein reines Lesevergnügen. Bruce will Batman zwar loswerden, ist aber nichts ohne ihn und muss langsam erkennen, das Batman notwendig ist da er Hoffnung erweckt.
Alles ist düster und die Figurenkonstellationen sehr dramatisch. Als langjährigen Fan wird es schmerzen zu sehen wie sich bekannte und geliebte Figuren mit aller Härte bekämpfen. Da ist eine Auflockerung nötig und die wird auch gegeben da einige Dialoge sehr witzig sind und auch der Hund Ace aus den 1990ern mal wieder vorkommt und erst einmal an einem Stiefel von Batman rumkaut. Harley, im letzten Band im Zentrum, bekommt hier auch wieder eine zentrale Rolle und der ganze Band ist einfach lohnenswert. Einziges Manko: die zeichnerische Gestaltung der Frauen sind sehr maskulin. Sie werden zwar lobenswerterweise reifer und älter dargestellt, aber einige andere kann man kaum von den männlichen Charakteren unterscheiden, zumindest optisch. Ansonsten eine klare Empfehlung.
Fazit:
Zugreifen. Wie geliebte Figuren sich gnadenlos bekämpfen ist hoch dramatisch und verstärkt noch die Spannung. Die alternative Batman-Version ist immer noch frisch und packend und bietet in dieser düsteren Zukunftsvision dennoch einige sehr witzige Momente.
Batman: Die Zukunft des weissen Ritters
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 30,00
ISBN 10:
3741630322
ISBN 13:
978-3741630323
268 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- dramatische Eskalationen zwischen beliebten Figuren
- düstere Zukunftsvision
- Alternativversionen teils eng an bekannten Ereignissen
- Running Gags
- zeichnerische Gestaltung von Frauen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(2 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 21.07.2023 | ||||||
Kategorie: | Batman | ||||||
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