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Comic-Besprechung - Naoto – Wächter von Fukushima
Geschichten:Naoto – Wächter von Fukushima
Original: Fabien Grolleau
Zeichnungen: Ewen Blain
Vorwort: Roland Kelts
Story:
Am 11. März 2011 erschüttert ein Erdbeben Japan. Der nachfolgende Tsunami verwüstet die Küste nördlich von Tokio. All das kostet schon viele Menschenleben und zerstört Existenzen, viel schlimmer aber wiegt die Tatsache, dass das Kernkraftwerk Fukushima getroffen wird und die Umgebung verstrahlt. Die Menschen werden aus einem bestimmten Umkreis evakuiert.
Aber ein Mann kann die hilflosen Tiere nicht ihrem Schicksal zurücklassen und wird zum rettenden Engel für Nutz- und Haustiere so weit er nach seinen Kräften kann, Naoto Matsumura kennt als ehemaliger Mitarbeiter im Kraftwerk die Gefahren der Strahlung. Aber er bleibt weil er als Bauer verinnerlicht hat, dass jedes Leben zielt, selbst das eines Nutztiers, das eh geschlachtet worden wäre und beginnt einen einsamen Kampf.
Meinung:
Heute mag er schon wieder fast vergessen sein , weil er sich wieder aus den Medien zurückgezogen hat, aber Naoto Matsamura ist einer der Helden, die auch in der Katastrophe ihre Menschlichkeit und Verantwortung nicht vergessen haben. Ihm setzen die französischen Künstler Fabien Grolleau und Ewen Blain mit ihrem Comic ein wichtiges Denkmal, dass ihn auch den jüngeren Lesern näher bringen soll.
Die Geschichte beginnt mit einem Blick auf das Leben vor der Katastrophe, den entscheidenden Tag und die Wochen danach. Naoto Matsamura und seine Familie führen ein friedliches und ruhiges Leben, bis sie völlig aus der Bahn geworfen werden und ihr Heim verlieren. Auch wenn seine Eltern sich mit dem Schicksal abfinden, ihr Zuhause zu verlieren, der Mann mittleren Alters kann es nicht.
Aus diesem Grund bleibt er zurück und kümmert sich um die Tiere, die in den Ställen und Häusern zurückgeblieben sind, und die er nicht retten kann und wehrt sich auch gegen die Einsatzkräfte, bis man seine Entscheidung schließlich respektiert. Die Künstler erzählen dies in Bildern, die an die japanischen Tuschezeichnungen der Handschriften angelehnt sind.
Zugleich aber verknüpfen sie auch die magische Welt der Geister aus Sagen und Mythen mit der wahren Geschichte und geben dem ganzen einen zauberhaften Anstrich, ohne dabei das Ziel aus den Augen zu verlieren. Alltag und Mythen fließen ineinander und zeigen, wie sehr der Glaube Berge versetzen kann, wenn ein Mensch bereit ist, den Schritt zu wagen. Das ganze wird auch noch durch Interviews und Hintergrundberichte ergänzt.
Die Erzählung mag alltäglich sein, bezieht ihre Spannung aber aus der besonderen Situation und dem ganz eigenen Blick auf die Katastrophe und ihre Folge. Als Leser bleibt man tief bewegt von dem Mut des Mannes und seiner Ergebenheit gegenüber dem Leben, aber zugleich auch nachdenklich zurück.
Fazit:
Naoto – Wächter von Fukushima erzählt eine wahre Geschichte und vermischt sie mit den Sagen und Mythen Japans, so dass sich die eigentlich alltäglich erscheinende Handlung besser einprägt und zugleich auch deutlich macht, warum dieser Mann im verstrahlten Gebiet zurückgeblieben ist und getan hat, was er konnte, um Leben zu bewahren. Eine Erzählung die nachhaltig Eindruck hinterlässt und daher durchaus als Klassiker gesehen werden kann.
Naoto – Wächter von Fukushima
Autor der Besprechung:
Christel Scheja
Verlag:
Tokyopop GmbH
Preis:
€ 18,00
ISBN 13:
978-3842096677Â
144 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Eine wahre Geschichte, eindrucksvoll umgesetzt
- Einem mutigen Mann wird ein Denkmal gesetzt
- Liebevoll mit feiner Feder und viel Atmosphäre gezeichnet
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 10.04.2024 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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