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Comic-Besprechung - Das Volk der Nebel 1: Im Feenreich

Geschichten:

Das Volk der Nebel 1: Im Feenreich
Autor: Katia Even, Zeichner: Styloide, Colorist: Marina Duclos



Story:

Die junge Fee Ailina genießt ihre Jugend und Vergnügen geht ihr über alles. Vor allem mit ihrem Kobold-Freund Amandil. Als die große Initiation ansteht und Ailina ihre Fügel bekommen soll, um die Natur zu bestäuben, weigert sie sich. Doch ohne diese Initiation ist alles was sie sinnlich berührt dem Verfall und Tod ausgesetzt. Zusammen mit der Hexe des Feenreichs versucht Ailina ihren Fehler wieder gut zu machen.



Meinung:

Erotik entsteht nicht nur im Auge des Betrachters oder der Betrachterin, sondern  vor allem auch in einem Kontext. Pornographie hat das im Gegensatz zur Erotik nicht nötig, da diese die Erfüllung des Versprechens ist welche die Erotik behauptet. Anders ausgedrückt: Erotik ist das Versprechen von Sex und Pornographie die Erfüllung. Was dann erotisch wirkt ist sehr unterschiedlich. Je nach Kontext ist eine flüchtige Berührung im angezogenen Zustand deutlich erotischer als wenn man permanent eine nackte Frau oder einen nackten Mann sehen würde. Das mag zwar ästhetisch sehr ansprechend sein, verhüllt aber nichts und verspricht nur noch wenig ohne Kontext und kann dann langweilig werden.

Das Nacktheit an sich also nicht unbedingt erotisch sein muss und auch zwischen Erotik und Pornographie ein schmaler Grat ist,  wird bei der Serie Das Volk der Nebel leider wieder einmal mehr als deutlich, da die Serie ihm zum Opfer fällt. Die Serie gehört zum Imprint Splitternackt und auch wenn es passend ist, so ist sie doch einer der schwächsten Beiträge. Pornographie enthält man sich und bietet vornehmlich Softsex an. Erigierte Glieder werden zwar angedeutet, sind aber immer noch durch ein Eichenblatt verdeckt und man wird niemals wirklich explizit. Zwar gibt es viele Sexszenen aber gerade die sind weder eine Erfüllung von einem Versprechen, noch das Versprechen, sondern fallen genau in den Zwischenraum. Fast alle Charaktere laufen den ganzen Band über nackt durch die Gegend und sind von Styloide ansehnlich gezeichnet. Wenn man diese Mischung aus funny-beeinflussten frankobelgischen und Manga-Stil mag. In einem Panel bekommen sogar die Augen der Protagonistinnen Herzchen anstatt Augen was ein kitschiges Stilelement von Manga ist und hier, vor allem da es nur in einem Panel genutzt wird, ein Störfaktor ist. So sind die Zeichnungen durchaus solide und nett und niedlich.

Es hapert vor allem an der Story. Man kann damit punkten indem die Ausflucht der sexuellen Aufklärung der Blumen und Bienen inhaltlich zu nutzen. Wenn es um die Sexualität der Feen geht, so sind sie dafür zuständig, zu befruchten, stehen also im Grunde für die Bienen und wenn sie sich dem Sex hingeben, so lebt die Natur. Das ist der Hintergrund der Story. Welche so dünn ist wie die Blätter die manche Figuren hier tragen. Die Heldin ist sehr unsympathisch, obwohl ansehnlich, mit ihrem sturem Trotz. Im Grunde liegt hier eine Coming-of-Age Story vor. Feen werden initiiert indem sie Flügel bekommen und damit bestäuben können, ansonsten stirbt alles ab was sie berühren. Die Heldin weigert sich nun an dem Ritus teilzunehmen der sie in die Erwachsenenwelt einführen wird. Sie lehnt trotzig und stur alle Verantwortung ab und riskiert das die Natur abstirbt. Die Verweigerung erwachsen zu werden und Verantwortung zu übernehmen hat also fatale Folgen. Von der Kernaussage her ist das also sehr konservativ. Dem entspricht auch das Frivole. Man kann sich zwar in der Jugend austoben, aber der „richtige“ Sex hat der Fortpflanzung zu dienen und nicht der reinen Lust die rein egoistisch geschildert wird.

Dem widerspricht teilweise die bildliche Ebene und auch in der Story fällt man zwischen die Bettritzen. Der ganze Band ist weder Fisch noch Fleisch und in jeder Hinsicht unentschlossen und inkonsequent. Da wäre sehr viel mehr drin gewesen.



Fazit:

Niedliche Zeichnungen und eine nette Grundidee können den Band nicht retten. Er ist weder Fisch noch Fleisch und in der Grundaussage sehr konservativ.



Das Volk der Nebel 1: Im Feenreich - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Das Volk der Nebel 1: Im Feenreich

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 18,00

ISBN 10:
3987213868

ISBN 13:
978-3987213861

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • niedliche Zeichnungen
  • gute Grundidee
Negativ aufgefallen
  • konservatice Grundaussage
  • unsympathische Figuren
  • unentschieden zwischen Erotik und Porno
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 21.08.2024
Kategorie: Alben
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