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Comic-Besprechung - Corona Hotel (Sonderauflage Comic-Salon Erlangen)

Geschichten:
In Uns
Autor und Zeichner: Ghepetto

Achtung Foto!

Autor und Zeichner: Ghepetto

Sand im Auge

Autor und Zeichner: Ghepetto

Story:
Eine Frau denkt beim Felsenklettern über ihre Entscheidung nach, keine Kinder zu haben. Ein Mann sammelt "Wunschfotos" - kleine Polaroids, auf denen er den größten Wunsch des Portraitierten notiert. Und ein Mann wird mit dem Unterschied zwischen einem Labyrinth und einem Irrgarten konfrontiert.

Meinung:
Walter "Ghepetto" Pfau schildert in drei kurzen graphischen Novellen Episoden aus den Beziehungen zwischen Mann und Frau. Jede der Geschichten zeigt einen anderen Abschnitt: Auf das (vorläufige?) Ende einer Beziehung folgt der zaghafte Beginn einer anderen, das Heft endet mit der bewußten Entscheidung für die Beziehung. Dabei greift der Autor und Zeichner sowohl bei der Erzählung als auch beim Artwork auf ungewöhnliche Mittel zurück. Das Erklettern einer Felswand ist eine Metapher für den Prozess, mit dem Verlust eines Kindes fertigzuwerden. Labyrinth und Irrgarten stehen als Metaphern für unterschiedliche Lebensansätze und die Frage, ob sie in einer Beziehung zueinander finden können.

Auch die Zeichnungen - jede der drei Episoden hat ihren eigenen Stil - sind alles andere als 08/15. Ghepettos Zeichenstil wirkt auf den ersten Blick noch unfertig und ungelenk; auf den zweiten Blick merkt man jedoch, daß er mit voller Absicht genau so zeichnet. Und die Zeichnungen passen, gleich auf mehreren Ebenen, zu den Geschichten. In der dritten Geschichte, in der er von mit Sand auf den Boden gestreuten Irrgärten erzählt, zeichnet er nur mit Linien und unausgefüllten Flächen, fast skizzenhaft. Die mittlere Episode um die "Wunschfotos" hat eine (vergleichsweise) strenge Panelaufteilung, wie bei hintereinander aufs Papier geklebten Fotos. Und die erste Geschichte, in der Felsen eine wichtige Rolle spielen, hat viele dunkle und graue Flächen.

Corona Hotel ist in gewisser Weise kein Comic für zwischendurch, und in anderer Weise ist er es gerade. Die Geschichten gehen tiefer als reine Unterhaltung, bleiben aber trotzdem leicht. Ghepetto hält immmer die Balance, er rutscht weder ins Moralinsauere, Bierernste ab, noch in die Oberflächlichkeit. Manchmal findet man weitab vom Mainstream und den großen Verlagen kleine Perlen, auf die man ohne Comic-Salon wohl nie gestoßen wäre. Corona Hotel ist eine davon.

Fazit:
In drei charmanten und intelligenten Geschichten wirft Ghepetto kleine Schlaglichter auf die Beziehung zwischen Mann und Frau. Für Fans ungewöhnlicher Comics mindestens einen Blick wert.


Corona Hotel (Sonderauflage Comic-Salon Erlangen) - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Corona Hotel (Sonderauflage Comic-Salon Erlangen)

Autor der Besprechung:
Henning Kockerbeck

Verlag:
Eigenverlag

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Ungewöhnlicher Zeichenstil
  • Stimmige, genau beobachtete Geschichten
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 17.06.2006
Rezension vom Event: Comic-Salon Erlangen 2006
Kategorie: One Shot
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