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Comic-Besprechung - Gregory 1: Ich Gregory
Geschichten:A Gregory Treasury Vol. 1
Text und Zeichnungen: Marc Hempel
Story:
Gregory ist ein kleiner Junge. Das alleine wäre noch keine Geschichte wert. Doch der kleine Junge sitzt in einer Nervenheilanstalt in einer Zwangsjacke. Sein einziger Kontakt zur Außenwelt besteht aus einem vergitterten Fenster. Ab und zu kommen ihn Ärzte untersuchen und dann gibt es da noch die Ratte Herman Vermin und die Maus Wendell. Sie besuchen Gregory von Zeit zu Zeit. Wird Gregory aus dieser Welt entkommen können?
Meinung:
Gregory ist ein Comic, den man auf sich wirken lassen muss, denn ansonsten wird man zu allererst von ihm abgestoßen werden. Wer kommt den schon auf eine so absurde Idee, einen Jungen in eine Zwangsjacke zu stecken? Dass erwachsene Menschen schon einmal in der Nervenheilanstalt landen, das mag nichts Besonderes sein, es gehört leider zum Alltag mit hinzu. Psychische Störungen, traumatische Ereignisse, oder einfach durchgeknallte Menschen werden eingeliefert. Aber ein Kind? Ein Kind hat ja seine Psyche noch nicht einmal entwickelt, wie kann es da Störungen derselben aufweisen?
Nun darf man aber nicht so rational an diesen Comic herangehen, sonst funktioniert er schlicht und ergreifend nicht. Man muss einfach die Tatsache beiseite lassen, dass wir uns in einer Nervenheilanstalt mit einem Kind befinden. Und schon entwickelt sich aus der Geschichte ein Funny, der auch alteingesessenen Vertretern seiner Zunft mächtig Dampf macht. Was Garfield und die Peanuts nicht anzusprechen wagen, das wird hier thematisiert. Psychologisch eindrucksvoll nimmt Marc Hempel die Welt der Kinder in die Hände und vermengt sie mit viel schwarzem Humor, um sie dann den erwachsenen Lesern vor die Augen zu legen und ihnen aufzeigt, wie wenig sie doch die Kinder verstehen.
Gregory ist kein sauber gezeichneter Funny. Sicher gibt es die für einen Funny wichtigen Übertreibungen und durchaus lustigen Darstellungen, aber insgesamt ist Marc Hempel einen Stil eingegangen, der sehr dreckig ist, der einen realistischen Touch hat und der dem Auge nicht immer wohlgefällig ist. Auch hier braucht man als Leser Geduld, wird aber durch sehr viel Einfallsreichtum belohnt. Dass Hempel anders kann und sehr bewusst diesen Stil eingegangen ist, zeigen mehrere Zeichnungen im Interview, das in diesem Band enthalten ist.
Cross Cult zeigt nichts desto trotz viel Mut bei der Veröffentlichung dieses Comics. Natürlich hat man schon einiges an Material veröffentlicht, das nun nicht gerade Mainstream ist und hat damit viel Erfolg gehabt. Gregory ist aber noch ein ganzes Stück weiter vom Mainstream entfernt, als zum Beispiel Hellboy oder Sin City. Es bleibt also zu hoffen, dass dieser Mut auch belohnt wird. Die Aufmachung im edlen Hardcover und mit beigefügtem Interview ist wie immer sehr stimmig.
Fazit:
Gregory ist weiß Gott kein einfach zu lesender Comic, schon gar kein einfach zu begreifender Funny. Hier wird vom Leser ordentlich viel Geduld abverlangt, um in diese Welt eintauchen zu können.
Gregory 1: Ich Gregory
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Cross Cult
Preis:
€ 19,80
ISBN 13:
978-3-936480-18-4
191 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Ein Funny der besonderen Art
- Stimmige Zeichnungen
- Vom Leser wird viel Geduld erwartet
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(3 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 15.04.2007 | |||||||||||||||||||
Kategorie: | Gregory | |||||||||||||||||||
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Leseprobe | ||||||||||||||||||||
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Das sagen unsere Leser | ||||||||||||||||||||
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