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Comic-Besprechung - Lime Law 1
Geschichten:Puppet 175/Vom Winde verweht/Musik/What's Your Weekness/Turmfalken/Die kleinen Dinge/Kaze no Tabibito/Der Ritter vom Rübenfeld/Atogaki
Autor: Crow13, Dee, Kerimaya, Iruka, Caitlin, Vanira, Chiron-San, Zeichner, Tusche: Crow13, Dee, Iruka, Caitlin, Vanira, Chiron-San u. a.
Story:
"Lime Law 1" ist eine Manga-Anthologie, die neben sechs Comics zwei Kurzgeschichten und mehrere Illustrationen auf fast 180 Seiten bietet:
"Puppet 175" stammt von Diana Liesaus, die durch ihre Trilogie "Musouka" (EMA) mittlerweile einem größeren Publikum bekannt sein dürfte. Sie schildert hier die unglückliche Liebe zwischen einem Menschen und einem Androiden. Trotz ansprechender Zeichnungen schwächelt die Geschichte ein wenig, da es keine richtige Handlung sondern nur kryptische Andeutungen gibt.
Dee kombiniert in "Vom Winde verweht" Show-Biz mit Fantasy. Sayus, der Sohn des dreiköpfigen Höllenhundes steht als Jungschauspieler an der Seite des Stars Ian, der mehr als nur kollegiales Interesse zeigt. Aber meint er es auch ernst - oder spielt er nur mit Sayus Gefühlen? Die Handlung hätte auch ohne Hundeohren und -schwanz funktioniert, doch wer ein Fan dieser Attribute ist und sie ‚kawaii' findet, dürfte seinen Spaß haben.
Kerimayas Protagonist liebt die "Musik" und seine Violine. Eines Tages gibt sie diese Liebe zurück. Die phantastische Kurzgeschichte ist nett erzählt und wird von zwei passenden Illustrationen ergänzt.
In "What's Your Weekness" kommen sich zwei Jungen, die sich bisher als Rivalen betrachteten, näher, als sie begreifen, dass sie mehr Gemeinsamkeiten haben, als es zunächst schien. Tragische Erlebnisse in der Vergangenheit und Narben, die nicht immer sichtbar sind, verbinden. Irukas Comic ist neben "Turmfalken" der längste der Anthologie. Sie greift ein gängiges Thema auf, das man in vielen BL-Mangas findet. Die Handlung entwickelt sich, wie man es erwartet und kann nicht wirklich überraschen.
Caitlin bringt in "Turmfalken" zwei Schüler zusammen. Man fühlt sich ein wenig verwirrt durch das Auftauchen eines dritten, der die Handlung jedoch nicht komplizierter macht. Ähnlich skizzenhaft, experimentell und verselbständigt wie die Story wirken auch die Bilder.
Die folgende Geschichte "Die kleinen Dinge" stammt auch wieder von Kerimaya und erzählt von einer ungewöhnlichen Liebe, ebenfalls versehen mit einer Illustration.
Vaniras "Kaze no Tabibito" thematisiert eine unmögliche Liebe, über die das reale Glück beinahe nicht erkannt worden wäre. Einige Sketche der Charaktere ergänzen den Comic, der mit skizzenhaftem Strich in Szene gesetzt wurde.
Von Martina Peters alias Chiron-san ist bei Fireangels der Band "K.A.E." erhältlich. Ihr vorliegender Kurz-Manga greift ein ähnliches Thema auf wie Mikiyo Tsuda in "Princess Princess" und verzichtet gleichfalls auf eine eindeutige Entwicklung - doch ein Pin-up liefert das nach.
Den Abschluss bilden weitere Illustrationen und ein kleiner Chibi-Manga von Chiron-san.
Meinung:
Der Titel der Anthologie nimmt den Inhalt vornweg: "Lime Law" präsentiert Mangas, Kurzgeschichten und Illustrationen, die dem Genre Boys Love angehören, aber nicht zu explizit ausfallen. Die meisten Künstlerinnen überlassen die letzten Details der Phantasie der Leserinnen, und auch wo etwas mehr passiert, wird nur angedeutet und mit ‚Weichzeichner' an die entsprechenden Stellen gegangen. Aufgrund dessen kann man den Band durchaus schon einem Publikum ab 14 Jahren empfehlen oder jenen, die das Genre erst für sich entdeckt haben und nicht alles sehen wollen.
Die Subgenres sind genauso verschieden wie die Stile. Man findet die gängigen Spielarten der Phantastik und daneben zeitgenössische Geschichten. Nicht nur Schüler-Milieu ist vertreten, auch der Blick in eine fremde Welt wird erlaubt. Skizzenhafte, minimalistische Panels sind ebenso dabei wie ausgeführte, detailreiche Zeichnungen. Die jungen Talente erzählen eigene Geschichten, mehr oder minder beeinflusst von ihren großen Vorbildern, und sind auch stilistisch um eine Identität bemüht. Man merkt, dass die meisten hier vertretenen Zeichnerinnen - bis auf Diana Liesaus und Martina Peters - viel experimentieren und ihre eigene Linie noch nicht gefunden haben. Trotzdem ist aus der Anthologie eine interessante Sammlung geworden, die vor allem den Lesern gefallen wird, die sich für die Werke einheimischer Künstler interessieren.
Die Gestaltung des Bandes ist ansprechend: Paperback im Format A5 (in dem auch die Tankobons und viele amerikanische Lizenzausgaben erscheinen), festes Papier, sauberer Druck - sogar mehrere Farbseiten wurden spendiert. Dafür und für nahezu 180 Seiten Boys Love sind 11.- durchaus vertretbar.
Fazit:
Die Qualität der Geschichten ist von der Erzähltechnik und dem Stil her nicht einheitlich. Was gefällt, ist reine Geschmackssache, doch sicher findet jede ihre Favoriten in der Anthologie. Zweifellos steckt sehr viel Arbeit in jedem Beitrag. Man merkt auch, dass die Künstlerinnen mit viel Freude am Werk waren. Wer sich für die Beiträge einheimischer Künstler zum Thema Boys Love interessiert, hat dann hoffentlich ebenso viel Freude beim Lesen.
Lime Law 1
Autor der Besprechung:
Irene Salzmann
Verlag:
Fireangels
Preis:
€ 11,00
ISBN 13:
978-3-939309-01-7
178 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- bunter Stil- und Subgenre-Mix
- ansprechende Gestaltung des Bandes
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 14.07.2008 | ||||||
Kategorie: | Lime Law | ||||||
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